Georg Wilhelm Friedrich Hegel – Philosophie der Wissenschaft, Kunst und Religion

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„Das Geistige allein ist das Wirkliche; es ist das Wesen oder an sich Seinende.“ – Hegel„Die höchste Bestimmung hat die Kunst, um den Gedanken aussprechen zu können, gemein mit der Religion und Philosophie, sie ist wie diese beiden eine Art und Weise, das Göttliche, die höchsten Forderungen des Geistes auszusprechen und zum Bewusstsein zu bringen.“ – Hegel„Das Bewusstsein der Identität des Göttlichen und der Menschheit ist Gott als Geist“ – Hegel

 

 

  Aus dem Inhalt:Wie bei Leibniz liegt auch für Hegel (1770-1831) der Anfang der wahren Philosophie bei den Griechen. Früher musste das Auge des Geistes mit Zwang auf das Irdische gerichtet werden, heute ist das Gegenteil der Fall; der Mensch richtet seine Aufmerksamkeit nur noch auf das Irdische und verliert das Wesentliche aus dem Blick. Die heutige „materialistische Phantastik“ glaubt nämlich, dass der Mensch hervorgegangen sei aus dem Grobmateriellen, und dass aus diesen die geistigen Fähigkeiten sich herausgebildet haben. „Der Mensch hat seinen Ursprung und Urstand, wie jede wahre Weltbetrachtung immer gezeigt hat, nicht in der Materie, sondern im Geiste.“ Die griechische Naturphilosophie hat zum Beispiel das Wasser noch ganz anders gesehen als heutige Naturwissenschaftler [1]:

„Das Wasser ist das Element des selbstlosen Gegensatzes, das passive Sein für anderes … Das Wasser hat somit sein Dasein als Sein für anderes … Und darum ist es früh die ‚Mutter alles Waltenden‘ genannt worden.“ [2] – Hegel„Sonst hatten sie einen Himmel mit weitläufigem Reichtume von Gedanken und Bildern ausgestattet. Von allem, was ist, lag die Bedeutung in dem Lichtfaden, durch den es an den Himmel geknüpft war; an ihm, statt in dieser Gegenwart zu verweilen, glitt der Blick über sie hinaus, zum göttlichen Wesen, zu einer, wenn man so sagen kann, jenseitigen Gegenwart hinauf. Das Auge des Geistes mußte mit Zwang auf das Irdische gerichtet und bei ihm festgehalten werden; und es hat einer langen Zeit bedurft, jene Klarheit, die nur das Überirdische hatte, in die Dumpfheit und Verworrenheit, worin der Sinn des Diesseitigen lag, hineinzuarbeiten, und die Aufmerksamkeit auf das Gegenwärtige als solches, welche Erfahrung genannt wurde, interessant und geltend zu machen. – Jetzt scheint die Not des Gegenteils vorhanden, der Sinn so sehr in das Irdische festgewurzelt, daß es gleicher Gewalt bedarf, ihn darüber zu erheben. Der Geist zeigt sich so arm, daß er sich, wie in der Sandwüste der Wanderer nach einem einfachen Trunk Wasser, nur nach dem dürftigen Gefühle des Göttlichen überhaupt für seine Erquickung zu sehnen scheint. An diesem, woran dem Geiste genügt, ist die Größe seines Verlustes zu ermessen.“ [3] – Hegel

„Das Geistige allein ist das Wirkliche; es ist das Wesen oder an sich Seinende.“ [4] – Hegel

Das wird bei den meisten heutigen Wissenschaftlern leider nicht berücksichtigt, weshalb sie auch zu vollkommen falschen Schlussfolgerungen kommen. [5]

„Das reine Selbsterkennen im absoluten Anderssein, dieser Äther als solcher, ist der Grund und Boden der Wissenschaft oder das Wissen im Allgemeinen. Der Anfang der Philosophie macht die Voraussetzung oder Forderung, daß das Bewußtsein sich in diesem Elemente befinde. Aber dieses Element hat seine Vollendung und Durchsichtigkeit selbst nur durch die Bewegung seines Werdens. Es ist die reine Geistigkeit, oder das Allgemeine, das die Weise der einfachen Unmittelbarkeit hat. Weil es die Unmittelbarkeit des Geistes, weil die Substanz überhaupt der Geists ist, ist sie die verklärte Wesenheit, die Reflexion, die selbst einfach oder die Unmittelbarkeit ist, das Sein, das die Reflexion in sich selbst ist. Die Wissenschaft von ihrer Seite verlangt vom Selbstbewußtsein, daß es in diesen Äther sich erhoben habe, um mit ihr und in ihr leben zu können.“ [6] – Hegel

Worauf kommt es bei dem Studium der Wissenschaft an? Es ist die Anstrengung des Begriffs auf sich zu nehmen. Sie erfordert die Aufmerksamkeit auf ihn als solchen, auf die einfachen Bestimmungen ohne der Gewohnheit des materiellen Denkens zu verfallen:

„Der Gewohnheit, an Vorstellungen fortzulaufen, ist die Unterbrechung derselben durch den Begriff ebenso lästig als dem formalen Denken, das in unwirklichen Gedanken hin und her räsoniert. Jene Gewohnheit ist ein materielles Denken zu nennen, ein zufälliges Bewußtsein, das in den Stoff nur versenkt ist, welchem es daher sauer ankömmt, aus der Materie zugleich sein Selbst rein herauszuheben und bei sich zu sein.“ [7] – Hegel

Die heutige Wissenschaft ist hauptsächlich auf Mathematik aufgebaut, weshalb das Wissen nur an der Oberfläche bleibt; dies betrifft letztlich auch die Medizin, die heute vorwiegend mechanistisch vorgeht [8]:

„Die Evidenz dieses mangelhaften Erkennens, auf welche die Mathematik stolz ist, und womit sie sich auch gegen die Philosophie brüstet, beruht allein auf der Armut ihres Zwecks und der Mangelhaftigkeit ihres Stoffs, und ist darum von einer Art, die die Philosophie verschmähen muß. – Ihr Zweck oder Begriff ist die Größe. Dies ist gerade das unwesentliche, begrifflose Verhältnis. Die Bewegung des Wissens geht darum auf der Oberfläche vor, berührt nicht die Sache selbst, nicht das Wesen oder den Begriff, und ist deswegen kein Begreifen.“ [9] – Hegel„Statt des innern Lebens und der Selbstbewegung seines Daseins wird nun eine solche einfache Bestimmtheit von der Anschauung, das heißt hier dem sinnlichen Wissen, nach einer oberflächlichen Analogie ausgesprochen und diese äußerliche und leere Anwendung der Formel die Konstruktion genannt. – Es ist mit solchem Formalismus derselbe Fall als mit jedem. Wie stumpf müßte der Kopf sein, dem nicht in einer Viertelstunde die Theorie, daß es asthenische, sthenische und indirekt asthenische Krankheiten und ebenso viele Heilplane gebe, beigebracht, und der nicht, da ein solcher Unterricht noch vor kurzem dazu hinreichte, aus einem Routinier in dieser kleinen Zeit in einen theoretischen Arzt verwandelt werden könnte?“ [10] – Hegel

Ohne Philosophie sind die Wissenschaftler unfähig etwas brauchbares herauszufinden. „Gesunder Menschenverstand“ reicht bei weitem nicht aus; man will ja nicht „eine Rhetorik trivialer Wahrheiten zum besten“ geben:

„Sosehr als das räsonierende Verhalten ist dem Studium der Philosophie die nicht räsonierende Einbildung auf ausgemachte Wahrheiten hinderlich, auf welche der Besitzer es nicht nötig zu haben meint zurückzukommen, sondern sie zugrunde legt und sie aussprechen zu können glaubt, sowie durch sie richten und absprechen. Von dieser Seite tut es besonders Not, daß wieder ein ernsthaftes Geschäfte aus dem Philosophieren gemacht werde. Von allen Wissenschaften, Künsten,  Geschicklichkeiten, Handwerken gilt die Überzeugung, daß, um sie zu besitzen, eine vielfache Bemühung des Erlernens und Übens derselben nötig ist. In Ansehung der Philosophie dagegen scheint itzt das Vorurteil zu herrschen, daß, wenn zwar jeder Augen und Finger hat, und wenn er Leder und Werkzeug bekommt, er darum nicht imstande sei, Schuhe zu machen, jeder doch unmittelbar zu philosophieren und die Philosophie zu beurteilen verstehe, weil er den Maßstab an seiner natürlichen Vernunft dazu besitze – als ob er den Maßstab eines Schuhes nicht an seinem Fuße ebenfalls besäße. – Es scheint gerade in den Mangel von Kenntnissen und von Studium der Besitz der Philosophie gesetzt zu werden und diese da aufzuhören, wo jene anfangen. Sie wird häufig für ein formelles inhaltsleeres Wissen gehalten, und es fehlt sehr an der Einsicht, daß, was auch dem Inhalte nach in irgendeiner Kenntnis und Wissenschaft Wahrheit ist, diesen Namen allein dann verdienen kann, wenn es von der Philosophie erzeugt worden; daß die andern Wissenschaften, sie mögen es mit Räsonieren ohne die Philosophie versuchen, soviel sie wollen, ohne sie nicht Leben, Geist, Wahrheit in ihnen zu haben vermögen.“ [11] – Hegel„In Ansehung der eigentlichen Philosophie sehen wir für den langen Weg der Bildung, für die ebenso reiche als tiefe Bewegung, durch die der Geist zum Wissen gelangt, die unmittelbare Offenbarung des Göttlichen und den gesunden Menschenverstand, der sich weder mit andrem Wissen noch mit dem eigentlichen Philosophieren bemüht und gebildet hat, sich unmittelbar als ein vollkommenes Äquivalent und so gutes Surrogat ansehen, als etwa die Cichorie ein Surrogat des Coffees zu sein gerühmt wird. Es ist nicht erfreulich, zu bemerken, daß die Unwissenheit und die form- wie geschmacklose Roheit selbst, die unfähig ist, ihr Denken auf einen abstrakten Satz, noch weniger auf den Zusammenhang mehrerer festzuhalten, bald die Freiheit und Toleranz des Denkens, bald aber Genialität zu sein versichert. Die letztere, wie itzt in der Philosophie, grassierte bekanntlich einst ebenso in der Poesie; statt Poesie aber, wenn das Produzieren dieser Genialität einen Sinn hatte, erzeugte es triviale Prose oder, wenn es über diese hinausging, verrückte Reden. So itzt ein natürliches Philosophieren, das sich zu gut für den Begriff und durch dessen Mangel für ein anschauendes und poetisches Denken hält, bringt willkürliche Kombinationen einer durch den Gedanken nur desorganisierten Einbildungskraft zu Markte – Gebilde, die weder Fisch noch Fleisch, weder Poesie noch Philosophie sind.“ [12] – Hegel

„Dagegen im ruhigern Bette des gesunden Menschenverstandes fortfließend gibt das natürliche Philosophieren eine Rhetorik trivialer Wahrheiten zum besten. Wird ihm die Unbedeutenheit derselben vorgehalten, so versichert es dagegen, daß der Sinn und die Erfüllung in seinem Herzen vorhanden sei, und auch so bei andern vorhanden sein müsse, indem es überhaupt mit der Unschuld des Herzens und der Reinheit des Gewissens und dergleichen letzte Dinge gesagt zu haben meint, wogegen weder Einrede stattfinde noch etwas weiteres gefodert werden könne. Es war aber darum zu tun, daß das Beste nicht im Innern zurückbliebe, sondern aus diesem Schachte zutage gefördert werde. Letzte Wahrheiten jener Art vorzubringen, diese Mühe konnte längst erspart werden, denn sie sind längst etwa im Katechismus, in den Sprichwörtern des Volks u.s.f. zu finden. – Es ist nicht schwer, solche Wahrheiten an ihrer Unbestimmtheit oder Schiefheit zu fassen, oft die gerade entgegengesetzte ihrem Bewußtsein in ihm selbst aufzuzeigen. Es wird, indem es sich aus der Verwirrung, die in ihm angerichtet wird, zu ziehen bemüht, in neue verfallen und wohl zu dem Ausbruche kommen, daß ausgemachtermaßen dem so und so, jenes aber Sophistereien seien – ein Schlagwort des gemeinen Menschenverstandes gegen die gebildete Vernunft, wie den Ausdruck Träumereien die Unwissenheit der Philosophie sich für diese ein für allemal gemerkt hat. – Indem jener sich auf das Gefühl, sein inwendiges Orakel, beruft, ist er gegen den, der nicht übereinstimmt, fertig; er muß erklären, daß er dem weiter nichts zu sagen habe, der nicht dasselbe in sich finde und fühle – mit andern Worten, er tritt die Wurzel der Humanität mit Füßen. Denn die Natur dieser ist, auf die Übereinkunft mit andern zu dringen, und ihre Existenz nur in der zustande gebrachten Gemeinsamkeit der Bewußtsein. Das Widermenschliche,
das Tierische besteht darin, im Gefühle stehenzubleiben und nur durch dieses sich mitteilen zu können.“ [13] – Hegel

Was ist die Wahrheit und Gewißheit der Realität der sinnlichen Gegenstände, was sind die Eleusischen Mysterien der Ceres? Viele unsere modernen Wissenschaftler verstehen noch nicht einmal ansatzweise, was Materie wirklich ist [14].

„Bei dieser Berufung auf die allgemeine Erfahrung kann es erlaubt sein, die Rücksicht auf das Praktische zu antizipieren. In dieser Rücksicht kann denjenigen, welche jene Wahrheit und Gewißheit der Realität der sinnlichen Gegenstände behaupten, gesagt werden, daß sie in die unterste Schule der Weisheit, nämlich in die alten Eleusischen Mysterien der Ceres und des Bacchus zurückzuweisen sind, und das Geheimnis des Essens des Brotes und des Trinkens des Weines erst zu lernen haben; denn der in diese Geheimnisse Eingeweihte gelangt nicht nur zum Zweifel an dem Sein der sinnlichen Dinge, sondern zur Verzweiflung an ihm; und vollbringt in ihnen teils selbst ihre Nichtigkeit, teils sieht er sie vollbringen. Auch die Tiere sind nicht von dieser Weisheit ausgeschlossen, sondern erweisen sich vielmehr am tiefsten in sie eingeweiht zu sein, denn sie bleiben nicht vor den sinnlichen Dingen als an sich seienden stehen, sondern verzweifelnd an dieser Realität und in der völligen Gewißheit ihrer Nichtigkeit langen sie ohne weiteres zu und zehren sie auf; und die ganze Natur feiert wie sie diese offenbare Mysterien, welche es lehren, was die Wahrheit der sinnlichen Dinge ist.“ [15] – Hegel

Über das falsche Verständnis von Wissenschaft und worum es eigentlich geht [16]: 

„In diesem innern Wahren, als dem absolut Allgemeinen, welches vom Gegensatze des Allgemeinen und Einzelnen gereinigt und für den Verstand geworden ist, schließt sich erst über der sinnlichen als der erscheinenden Welt nunmehr eine übersinnliche als die wahre Welt auf, über dem verschwindenden Diesseits das bleibende Jenseits; ein An-sich, welches die erste und darum selbst unvollkommene  Erscheinung der Vernunft, oder nur das reine Element ist, worin die Wahrheit ihr Wesen hat. Unser Gegenstand ist hiemit nunmehr der Schluß, welcher zu seinen Extremen, das Innere der Dinge, und den Verstand, und zu seiner Mitte die Erscheinung hat; die Bewegung dieses Schlusses aber gibt die weitere Bestimmung dessen, was der Verstand durch die Mitte hindurch im Innern erblickt, und die Erfahrung, welche er über dieses Verhältnis des Zusammengeschlossenseins macht. Noch ist das Innere reines Jenseits für das Bewußtsein, denn es findet sich selbst in ihm noch nicht; es ist leer, denn es ist nur das Nichts der Erscheinung und positiv das einfache Allgemeine. Diese Weise des Innern zu sein, stimmt unmittelbar denjenigen bei, welche sagen, daß das Innre der Dinge nicht zu erkennen sei; aber der Grund würde anders gefaßt werden müssen. Von diesem Innern, wie es hier unmittelbar ist, ist allerdings keine Kenntnis vorhanden, aber nicht deswegen, weil die Vernunft zu kurzsichtig, oder beschränkt, oder wie man es sonst nennen will, wäre; worüber hier noch nichts bekannt ist, denn so tief sind wir noch nicht eingedrungen; sondern um der einfachen Natur der Sache selbst willen, weil nämlich im Leeren nichts erkannt wird, oder von der andern Seite ausgesprochen, weil es eben als das Jenseits des Bewußtseins bestimmt ist. – Das Resultat ist freilich dasselbe, wenn ein Blinder in den Reichtum der übersinnlichen Welt – wenn sie einen hat, er sei nun eigentümlicher Inhalt derselben, oder das Bewußtsein selbst sei dieser Inhalt – und wenn ein Sehender in die reine Finsternis, oder wenn man will, in das reine Licht, wenn sie nur dieses ist, gestellt wird; der Sehende sieht in seinem reinen Lichte so wenig als in seiner reinen Finsternis, und gerade so viel als der Blinde in der Fülle des Reichtums, der vor ihm läge. Wenn es mit dem Innern und dem Zusammengeschlossensein mit ihm durch die Erscheinung weiter nichts wäre, so bliebe nichts übrig, als sich an die Erscheinung zu halten, das heißt, etwas als wahr zu nehmen, von dem wir wissen, daß es nicht wahr ist; oder damit doch in dem leeren, welches zwar erst als Leerheit von gegenständlichen Dingen geworden, aber, als Leerheit an sich, auch für die Leerheit aller geistigen Verhältnisse und der Unterschiede des Bewußtseins als Bewußtseins genommen werden muß – damit also in diesem so ganz Leeren, welches auch das Heilige genannt wird, doch etwas sei, es mit Träumereien, Erscheinungen, die das Bewußtsein sich selbst erzeugt, zu erfüllen; es müßte sich gefallen lassen, daß so schlecht mit ihm umgegangen wird, denn es wäre keines bessern würdig, indem Träumereien selbst noch besser sind als seine Leerheit. Das Innere oder das übersinnliche Jenseits ist aber entstanden, es kommt aus der Erscheinung her, und sie ist seine Vermittlung; oder die Erscheinung ist sein Wesen, und in der Tat seine Erfüllung. Das Übersinnliche ist das Sinnliche und  Wahrgenommene gesetzt, wie es in Wahrheit ist; die Wahrheit des Sinnlichen und Wahrgenommenen aber ist, Erscheinung zu sein. Das Übersinnliche ist also die Erscheinung als Erscheinung. – Wenn dabei gedacht wird, das Übersinnliche sei also die sinnliche Welt, oder die Welt, wie sie für die unmittelbare sinnliche Gewißheit und Wahrnehmung ist, so ist dies ein verkehrtes Verstehen; denn die Erscheinung ist vielmehr nicht die Welt des sinnlichen Wissens und Wahrnehmens als seiende, sondern sie als aufgehobene oder in Wahrheit als innere gesetzt. Es pflegt gesagt zu werden, das Übersinnliche sei nicht die Erscheinung; dabei wird aber unter der Erscheinung nicht die Erscheinung verstanden, sondern vielmehr die sinnliche Welt, als selbst reelle Wirklichkeit. … Dies Reich der Gesetze ist zwar die Wahrheit des Verstandes, welche an dem Unterschiede, der in dem Gesetze ist, den Inhalt hat; es ist aber zugleich nur seine erste Wahrheit, und füllt die Erscheinung nicht aus.“  [17] – Hegel

Zur Gedankenlosigkeit des Skeptizismus, gegenständliches Denken in der Wissenschaft und Sophisterei [18]:

„Die Bestimmungen im abstrakten Denken aber sind Begriffe der Wissenschaft, in welche sich das inhaltslose Denken ausbreitet, und den Begriff auf eine in der Tat nur äußerliche Weise an das ihm selbstständige Sein, das seinen Inhalt ausmacht, hängt und nur bestimmte Begriffe als geltende hat, es sei, daß sie auch reine Abstraktionen sind. … Das skeptische Selbstbewußtsein erfährt also in dem Wandel alles dessen, was sich für es befestigen will, seine eigne Freiheit als durch es selbst sich gegeben und erhalten; es ist sich diese Ataraxie des Sich-selbst-denkens, die unwandelbare und wahrhafte Gewißheit seiner selbst. Sie geht nicht aus einem Fremden, das seine vielfache Entwicklung in sich zusammenstürzte, als ein Resultat hervor, welches sein Werden hinter sich hätte; sondern das Bewußtsein selbst ist die absolute dialektische Unruhe, dieses Gemische von sinnlichen und gedachten Vorstellungen, deren Unterschiede zusammenfallen, und deren Gleichheit sich ebenso – denn sie ist selbst die Bestimmtheit gegen das Ungleiche – wieder auflöst. Dies Bewußtsein ist aber eben hierin in der Tat, statt sichselbstgleiches Bewußtsein zu sein, nur eine schlechthin zufällige Verwirrung, der Schwindel einer sich immer erzeugenden Unordnung. Es ist dies für sich selbst; denn es selbst erhält und bringt diese sich bewegende Verwirrung hervor. Es bekennt sich darum auch dazu, es bekennt, ein ganz zufälliges, einzelnes Bewußtsein zu sein – ein Bewußtsein, das empirisch ist, sich nach dem richtet, was keine Realität für es hat, dem gehorcht, was ihm kein Wesen ist, das tut und zur Wirklichkeit bringt, was ihm keine Wahrheit hat. Aber ebenso wie es sich auf diese Weise als einzelnes, zufälliges und in der Tat tierisches Leben, und verlornes Selbstbewußtsein gilt, macht es sich im Gegenteile auch wieder zum allgemeinen sichselbstgleichen; denn es ist die Negativität aller Einzelnheit und alles Unterschieds. Von dieser Sich-selbst-gleichheit oder in ihr selbst vielmehr fällt es wieder in jene Zufälligkeit und Verwirrung zurück, denn eben diese sich bewegende Negativität hat es nur mit Einzelnem zu tun, und treibt sich mit Zufälligem herum. Dies Bewußtsein ist also diese bewußtlose Faselei, von dem einen Extreme des sichselbstgleichen Selbstbewußtseins zum andern des zufälligen, verworrenen, und verwirrenden Bewußtseins hinüber und herüber zu gehen. Es selbst bringt diese beiden Gedanken seiner selbst nicht zusammen; es erkennt seine Freiheit einmal als Erhebung über alle Verwirrung und alle Zufälligkeit des Daseins, und bekennt sich ebenso das andremal wieder als ein Zurückfallen in die Unwesentlichkeit und als ein Herumtreiben in ihr. Es läßt den unwesentlichen Inhalt in seinem Denken  verschwinden, aber eben darin ist es das Bewußtsein eines Unwesentlichen; es spricht das absolute Verschwinden aus, aber das Aussprechen ist, und dies Bewußtsein ist das ausgesprochne Verschwinden; es spricht die Nichtigkeit des Sehens, Hörens, und so fort, aus, und es sieht, hört und so fort, selbst; es spricht die Nichtigkeit der sittlichen Wesenheiten aus, und macht sie selbst zu den Mächten seines Handelns. Sein Tun und seine Worte widersprechen sich immer, und ebenso hat es selbst das gedoppelte widersprechende Bewußtsein der Unwandelbarkeit und Gleichheit, und der völligen Zufälligkeit und Ungleichheit mit sich. Aber es hält diesen Widerspruch seiner selbst auseinander; und verhält sich darüber wie in seiner rein negativen Bewegung überhaupt. Wird ihm die Gleichheit aufgezeigt, so zeigt es die Ungleichheit auf; und indem ihm diese, die es eben ausgesprochen hat, itzt vorgehalten wird, so geht es zum Aufzeigen der Gleichheit über; sein Gerede ist in der Tat ein Gezänke eigensinniger Jungen, deren einer A sagt, wenn der andere B, und wieder B, wenn der andere A, und die sich durch den Widerspruch mit sich selbst die Freude erkaufen, miteinander im Widerspruche zu bleiben.“  [19] – Hegel

Philosophie der Kunst und Religion

„Der Geist ist Künstler“ [20] – Hegel„Wenn, das Tote bildend zu beseelen,
Mit dem Stoff sich zu vermählen,
Tatenvoll der Genius entbrennt,
Da, da spannte sich des Fleisses Nerve,
Und beharrlich ringend unterwerfe
Der Gedanke sich das Element.
Nur dem Ernst, den keine Mühe bleichet,
Rauscht der Wahrheit tief versteckter Born;
Nur des Meissels schweren Schlag erweichet
Sich des Marmors sprödes Korn.

Aber dringt bis in der Schönheit Sphäre,
Und im Staube bleibt die Schwere
Mit dem Stoff, den sie beherrscht, zurück.
Schlank und leicht, wie aus dem Nichts entsprungen,
Steht das Bild vor dem entzückten Blick.

Aber flüchtet aus der Sinne Schranken
In die Freiheit der Gedanken
Und die Furchterscheinung ist entflohn,
Und der ew’ge Abgrund wird sich füllen;
Nehmt die Gottheit auf in euren Willen,
Und sie steigt von ihrem Weltenthron.“
(Schiller 1795)

Ähnlich wie Wissenschaft bzw. Philosophie nach Aristoteles mit der Verwunderung anfingen, so nach Hegel auch die Kunst. Die Kunst kann ähnlich wie der Gedanke „einerseits durch sich selbst erfüllt, andererseits aber ebensogut für Gedankenloses zum Mittel gebraucht werden, zum Dienst des Zufälligen und Vergänglichen.“ Der höchste Inhalt der Kunst ist es, die höchsten Interessen des Geistes zum Bewusstsein zu bringen. „Die menschliche Gestalt ist die notwendige des Geistes, der im sinnlichen Dasein erscheint“. Im Gegensatz zum Islam beispielsweise ist in der christlichen Religion der Gott ein ganz unmittelbar Einzelnes in allen Bedingungen des Daseins, kein blosses Ideal. „Hat man vom Absoluten nur eine abstrakte Vorstellung, die es nur als das Eine bestimmt, fällt die Gestaltung allerdings fort; aber zum Gott als Geist gehört das Erscheinen als Mensch, sonst ist er nicht Geist.“ Also die Darstellung Christi in seiner Geschichte, seiner Gestalt. Menschlicher Ernst muss sich in Christus ausdrücken, Marias Liebe ist der gelungene Gegenstand der Malerei der Romanik, Gothik und Renaissance  [21]

„Die höchste Bestimmung hat die Kunst, um den Gedanken aussprechen zu können, gemein mit der Religion und Philosophie, sie ist wie diese beiden eine Art und Weise, das Göttliche, die höchsten Forderungen des Geistes auszusprechen und zum Bewusstsein zu bringen.“ [22] – Hegel

„Das Gefallen gehört dem Zufälligen an und kann Zweck der Kunst nicht sein. Religiöses, Sittliches, Moralisches sind wohl an-und-für-sich-seiende Gegenstände, und die Kunst, je mehr sie solche Bestimmungen in sich hat, desto höher wird sie sein. … Und die Kunst als Darstellung dieses Inhalts war Lehrerin der Völker. … Der Inhalt also, um wahrhaft zu sein, muss konkret sein. Sagen wir von Gott, er sei das einfache Eine, so ist Gott als blosses Abstraktum gedacht und der Kunst unfähig; … die Türken demnach können keine Kunst haben. Gott aber ist auch nicht dies Abstraktum der leeren Wesenheit, nicht das Abstraktum des unvernünftigen Verstandes.“ [23] – Hegel

In der Zeit bis zur Renaissance hatte die Kunst nur ein absolutes Werk, „die Ausbreitung des Christentums. Aus diesem sind die Legenden genommen. Das Werk der Weltlichkeit ist die Vertreibung der Mauren, die Kreuzzüge.“ Dies gilt besonders auch für das Epos: „Kriege müssen geschildert werden vom Abendland gegen das Morgenland, von Christen gegen Mauren.“ Wollte man in dieser Zeit „türkische Macht von europäischer unterscheiden, so ist es darin, dass die europäischen Soldaten das Bewusstsein haben, nur in der Einheit mit anderen zu gelten. Dies Zusammenhalten ist das Wesentliche, Unterscheidende gebildeter Heere.“ Bei den Barbaren oder Muslimen sind es nur ungebildete Haufen.  [24]Heute kann die Erziehung in Europa allerdings wieder heftig kritisiert werden: Durch Unachtsamkeit, Gedankenlosigkeit und Zerstreutheit wird zur Trägheit erzogen und erzeugt „Fortschleicher im alten Geleise“. Sowohl Plato und Aristoteles als auch Fichte und Hegel haben die Pädagogik ihrer Zeit scharf kritisiert [25]:

„Kahle Ansicht der Pädagogik unserer Zeit, die einesteils die Eitelkeit nährt, eben das Eitle gewähren lässt und Eitles hervorbringt, andernteils nicht einsieht – die Tiefe der Menschheit nicht erforscht und auch keine Tiefe mehr hervorbringt, sondern in kahlen Kreisen, selbstgefällig und zufrieden sich bewegt…. Diese letzte Spitze der formalen Bildung unserer Zeit ist zugleich die höchste Rohheit, weil sie von der Bildung nur die Form besitzt“ [26] – Hegel

Nur in der offenbaren oder vollendeten Religion ist das göttliche Wesen geoffenbart. „Die Hoffnungen und Erwartungen der vorhergehenden Welt drängten sich allein auf diese Offenbarung hin, anzuschauen, was das absolute Wesen ist, und sich selbst in ihm zu finden“ Nicht auf die „künstliche Religion“ (z.B. Islam) hat die Welt gewartet, sondern auf die geoffenbarte Religion oder das Christentum:

„Dies dass der absolute Geist sich die Gestalt des Selbstbewußtseins an sich und damit auch für sein Bewußtsein gegeben, erscheint nun so, daß es der Glauben der Welt ist, daß der Geist als ein Selbstbewußtsein, d.h. als ein wirklicher Mensch da ist, daß er für die unmittelbare Gewißheit ist, daß das glaubende Bewußtsein diese Göttlichkeit sieht und fühlt und hört. So ist es nicht Einbildung, sondern es ist wirklich an dem. Das Bewußtsein geht dann nicht aus seinem Innern, von dem Gedanken aus, und schließt in sich den Gedanken des Gottes mit dem Dasein zusammen, sondern es geht von dem unmittelbaren gegenwärtigen Dasein aus, und erkennt den Gott in ihm. … Das Selbst des daseienden Geistes hat dadurch die Form der vollkommnen Unmittelbarkeit; es ist weder als Gedachtes oder Vorgestelltes noch Hervorgebrachtes gesetzt, wie es mit dem unmittelbaren Selbst teils in der natürlichen, teils in der Kunst-Religion der Fall ist. Sondern dieser Gott wird unmittelbar als Selbst, als ein wirklicher einzelner Mensch, sinnlich angeschaut; so nur ist er Selbstbewußtsein….. Diese Menschwerdung des göttlichen Wesens, oder daß es wesentlich und unmittelbar die Gestalt des Selbstbewußtseins hat, ist der einfache Inhalt der absoluten Religion. In ihr wird das Wesen als Geist gewußt, oder sie ist sein Bewußtsein über sich, Geist zu sein. Denn der Geist ist das Wissen seiner selbst in seiner Entäußerung; das Wesen, das die Bewegung ist, in seinem Anderssein die Gleichheit mit sich selbst zu behalten. Dies aber ist die Substanz, insofern sie in ihrer Akzidentalität ebenso in sich reflektiert, nicht dagegen als gegen ein Unwesentliches und somit in einem Fremden sich Befindendes gleichgültig, sondern darin in sich, d.h. insofern sie Subjekt oder Selbst ist. – In dieser Religion ist deswegen das göttliche Wesen geoffenbart.“ [27] – Hegel„Die Hoffnungen und Erwartungen der vorhergehenden Welt drängten sich allein auf diese Offenbarung hin, anzuschauen, was das absolute Wesen ist, und sich selbst in ihm zu finden; diese Freude wird dem Selbstbewußtsein und ergreift die ganze Welt, im absoluten Wesen sich zu schauen, denn es ist Geist, es ist die einfache Bewegung jener reinen Momente, die dies selbst ausdrückt, daß das Wesen dadurch erst, daß es als unmittelbares Selbstbewußtsein angeschaut wird, als Geist gewußt wird.“ [28] – Hegel

Eine rein geschichtliche Betrachtung der offenbaren Religion setzt sie „zu einer geschichtlichen Vorstellung und einem Erbstücke der Tradition herab“ und „hierin ist das rein Äußerliche des Glaubens nur beibehalten, und damit als ein erkenntnisloses Totes“:

„Durch diese Verarmung des Lebens des Geistes, durch das Wegräumen der Vorstellung der Gemeine und ihres Tuns gegen ihre Vorstellung, entsteht daher statt des Begriffes vielmehr die bloße Äußerlichkeit und Einzelnheit, die geschichtliche Weise der unmittelbaren Erscheinung und die geistlose Erinnerung einer einzelnen gemeinten Gestalt und ihrer Vergangenheit.“ [29] – Hegel„Diese Bewegung in sich selbst spricht das absolute Wesen als Geist aus; das absolute Wesen, das nicht als Geist erfaßt wird, ist nur das abstrakte Leere, so wie der Geist, der nicht als diese Bewegung erfaßt wird, nur ein leeres Wort ist. Indem seine Momente in ihrer Reinheit gefaßt werden, sind sie die ruhelosen Begriffe, die nur sind, ihr Gegenteil an sich selbst zu sein und ihre Ruhe im Ganzen zu haben. Aber das Vorstellen der Gemeine ist nicht dies begreifende Denken; sondern hat den Inhalt ohne seine Notwendigkeit, und bringt statt der Form des Begriffes die natürlichen Verhältnisse von Vater und Sohn in das Reich des reinen Bewußtseins. Indem es so im Denken selbst sich vorstellend verhält, ist ihm das Wesen zwar offenbar, aber die Momente desselben treten ihm um dieser synthetischen Vorstellung willen teils selbst auseinander, so daß sie nicht durch ihren eignen Begriff sich aufeinander beziehen, teils tritt es von diesem seinem reinen Gegenstand zurück, bezieht sich nur äußerlich auf ihn; er ist ihm von einem Fremden geoffenbart, und in diesem Gedanken des Geistes erkennt es nicht sich selbst, nicht die Natur des reinen Selbstbewußtseins. Insofern über die Form des Vorstellens und jener Verhältnisse, die aus dem Natürlichen hergenommen sind, und damit besonders auch darüber hinausgegangen werden muß, die Momente der Bewegung, die der Geist ist, für isolierte nichtwankende Substanzen oder Subjekte statt für übergehende Momente zu nehmen, – ist dies Hinausgehen, wie vorhin bei einer andern Seite erinnert wurde, für ein Drängen des Begriffes anzusehen; aber indem es nur Instinkt ist, verkennt es sich, verwirft mit der Form auch den Inhalt, und, was dasselbe ist, setzt ihn zu einer geschichtlichen Vorstellung und einem Erbstücke der Tradition herab; hierin ist das rein Äußerliche des Glaubens nur beibehalten, und damit als ein erkenntnisloses Totes, das Innerliche desselben aber ist verschwunden, weil dies der Begriff wäre, der sich als Begriff weiß.“ [30] – Hegel

Ohne Geist und offenbare Religion kommt die Wissenschaft nicht weiter. Sie erkennt dann auch keinen grundlegenden Unterschied zwischen Mensch und Tier wie dies in der islamischen Welt und bei den europäischen Materialisten wie Lamettrie, Helvétius, Pauf Heinrich Dietrich Baron von Holbach etc. der Fall ist

„Der Geist in diesem Elemente dem Bewußtsein erscheinend, oder was hier dasselbe ist, darin von ihm hervorgebracht, ist die Wissenschaft. … Was aber das Dasein dieses Begriffs betrifft, so erscheint in der Zeit und Wirklichkeit die Wissenschaft nicht eher, als bis der Geist zu diesem Bewußtsein über sich gekommen ist.“ [31] – Hegel„Der Inhalt der Religion spricht darum früher in der Zeit, als die Wissenschaft, es aus, was der Geist ist, aber diese ist allein sein wahres Wissen von ihm selbst.“ [32] – Hegel

Natürlich ist ein Staat, der nur weltlich ist, ein schlechter Staat. Aber wenn er auf eine Religion gegründet ist, muss es eine Religion der Freiheit sein

Natürlich ist ein Staat, der nur weltlich ist, ein schlechter Staat. Aber wenn er auf eine Religion gegründet ist, muss es eine Religion der Freiheit sein, d.h. er kann nicht auf den Islam gegründet sein, denn dies würde nur Tyrannei und  Fanatismus hervorrufen. Bezeichnend ist, dass es bis heute keinen einzigen islamischen Rechtsstaat weltweit gibt, obwohl einige islamische Religionspädagogen oder Theologen meinen, schon Mohammed habe einen Rechtsstaat gegründet und „Barmherzigkeit“ gepredigt; nur verwechseln sie Menschenwürde, Gerechtigkeit und Freiheit mit Denunziantentum, Schutzgelderpressungen und Beschlagnahmungen. Theologen sind nach Hegel auch nicht in der Lage, die Wahrheit in den Religionen herauszufinden. Was übrig bleibt hat mit Geist und Vernunft wenig zu tun, es sind nur „Verstandesgebilde ohne Wahrheit… das falsche Gebilde des Verstandes und der modernen Theologie“  [33]

„Ein schlechter Staat freilich ist nur weltlich und endlich, aber der vernünftige Staat ist unendlich in sich. … Die Idee, als in der Religion, ist Geist im Innern des Gemüts, aber dieselbe Idee ist es, die sich in dem Staate Weltlichkeit gibt und sich im Wissen und Wollen ein Dasein und eine Wirklichkeit verschafft. Sagt man nun, der Staat müsse auf Religion sich gründen, so kann dies heissen, derselbe solle auf Vernünftigkeit beruhen und aus ihr hervorgehen. Aber dieser Satz kann auch so missverstanden werden, dass die Menschen, deren Geist durch eine unfreie Religion gebunden ist, dadurch zum Gehorsam am geschicktesten seien. Die christliche Religion aber ist die Religion der Freiheit . … Das Feld der Religion dagegen ist die Innerlichkeit, und so wie der Staat, wenn er auf religiöse Weise forderte, das Recht der Innerlichkeit gefährden würde, so artet die Kirche, die wie ein Staat handelt und Strafen auferlegt, in eine tyrannische Religion aus…. Wenn nun die Religiosität im Staate sich geltend machen wollte, wie sie gewohnt ist auf ihrem Boden zu sein, so würde sie die Organisation des Staates umwerfen. … Wollte nun diese Totalität alle Beziehungen des Staates ergreifen, so wäre sie Fanatismus… Wenn man sich so ausdrückt: ‚den Frommen sei kein Gesetz gegeben‘, so ist dies weiter nichts als der Ausspruch jenes Fanatismus. Denn die Frömmigkeit, wo sie an die Stelle des Staates tritt, kann das Bestimmte nicht aushalten und zertrümmert es.“ [34]  – Hegel

Der Ursprung und die Zukunft des freiheitlichen Verfassungsstaates und der westlichen (und russischen) Moderne liegt im Christentum. Die politisch-religiöse Einheit der res publica christiana besteht zwar im Bewusstsein ihrer Zeit fort. Doch durch den Investurstreit ist eine vollständige Einheit von weltlicher und geistlicher Herrschaft abgewiesen und damit eine unentbehrliche Grundlage für die Entstehung des freiheitlichen Verfassungsstaates geschaffen worden. Die Entgötterung oder Entdämonisierung des Staates, die Auflösung der spätantiken Symbiose von Kaiser, Reich und Gottesverehrung, geht auf das Christentum zurück. Dass dies ein Dienst am Staat sei, eine Befreiung des Staates zu sich selbst, das musste der nichtchristlichen Mehrheit freilich wie eine Blasphemie erscheinen. Viele „Heiden“ verdächtigten daher die Christen, die in ihren Augen die Sorge um die Götter, die „religio“, vernachlässigten, als „atheoi“, als Atheisten. Menschenwürde, Freiheit und Gleichheit wären ohne das Christentum undenkbar. Die Würde des Einzelnen wurzelt in der menschlichen Gottesebenbildlichkeit. Das Christentum begreift sie als eine allen Menschen von Natur aus zukommende, ebenso unverdienbare wie unverlierbare Eigenschaft. Deshalb bejaht es im Gegensatz zum Verständnis der Antike die Würde aller, auch die Würde des Sünders, des Ausgestossenen und des Sklaven. Dies ist der christliche Personenbegriff im Gegensatz zum Antiken oder auch islamischen Personenbegriff. Damit sind die Voraussetzungen und Grundlagen dafür geschaffen, dass in einer komplexen, weder kausal verlaufenden noch von Widersprüchen freien Wirkungsgeschichte moderne Freiheits- und Gleichheitsrechte haben entstehen können. Die bedeutungsvollsten Stationen sind Renaissance und Humanismus. Sogar für die Aufklärung ändert sich nichts an dem Umstand, dass zwar die Protagonisten der Aufklärung für die Entgöttlichung der Welt eintreten, die Unverfügbarkeit der Würde des Menschen als Person, seine Gleichheit und persönliche Freiheit selbstverständlich geworden sind, Erben christlicher Weltwirkung sind. [35]

„Nicht allein, aber doch vornehmlich die Philosophie ist es, die jetzt wesentlich orthodox ist; die Sätze, die immer gegolten haben, die Grundwahrheiten des Christentums werden von ihr erhalten und aufbewahrt.“ – Hegel

In vielen Teilen der einstmals christlichen Welt besteht ein religiöses Vakuum. Überall, wo die christliche Scheidung der Gewalten in Frage gestellt wird, wird der Staat notwendigerweise zum Alleinherrscher, gegen den es keine Berufungsinstanz gibt. Es gehört zum Bild einer „Welt ohne Christentum“, dass in ihr mit dem omnipotenten Staat zugleich auch der „Terror antiquus und der panische Angstschrei der Opfer wiederkehren.“ Das Christentum hat eben nicht nur die spätantike Welt „entgöttert“, es hat auch ein neues Bild des Menschen entworfen. Das Bild einer Welt ohne Christentum, bzw. einer orientalischen oder islamischen Welt („künstliche Religion“) hatte schon Hegel erkannt [36]:

„Schwerfällige, weitläufige. abergläubische Zeremonien – Zufälligkeiten persönlicher Gewalt und willkürlichen Herrschens. … Der orientalische Staat ist daher nur lebendig in seiner Bewegung, welche, da in ihm selbst nichts stet und, was fest ist, versteinert ist, nach aussen geht, ein elementarisches Toben und Verwüsten wird. Die innerliche Ruhe ist ein Privatleben und Versinken in Schwäche und Ermattung.“ [37] – Hegel „In der mohammedanischen Lehre ist bloss die Furcht Gottes; Gott ist zu verehren, der Eine; in dieser Abstraktion ist stehenzubleiben; deshalb ist die mohammedanische Religion Formalismus, der vollkommene Formalismus, der nichts gegen sich gestalten lässt…. Die mohammedanische Religion hasst und verbannt dagegen alles Konkrete; Gott ist der absolute Eine, wogegen der Mensch keinen Zweck, keine Partikularität, keine Eigentümlichkeit für sich behält. Der Mensch, indem er existiert, partikularisiert sich allerdings in seinen Neigungen, Interessen, und diese sind hier um so wilder, ungebändigter, weil die Reflexion ihnen fehlt, aber damit ist auch das vollkommene Gegenteil, alles fallen zu lassen, Gleichgültigkeit gegen jeden Zweck, absoluter Fatalismus, Gleichgültigkeit gegen das Leben…. Daher ist die mohammedanische Religion wesentlich fanatisch.“ [38] – Hegel

Tatsache ist, dass der bisherige Zustand der Religion und der Welt nicht so bleiben kann wie zuvor. Durch das Christentum ist „ein neues Bewusstsein der Menschen, eine neue Religion vorhanden. Dadurch ist bedingt eine neue Welt, eine neue Wirklichkeit, ein anderer Weltzustand.“ Nur ungläubige Theologen, Sozzianer, Antitrinitarier und Mohammedaner sind der Ansicht, Christus sei ein Mensch wie Sokrates, dessen Lehre: Liebe deinen Nächsten als dich selbst, den Mittelpunkt ausmacht. Diese Lehren sind aber schon im Alten Testament vorhanden. Neu ist das sogenannte „Fest des großen Idealismus“, das von den wirklich großen Idealisten gepriesen wird: Innerhalb der Finsternis lebt das Licht, das leuchtender, lebendiger ist als alle materiellen Lichterscheinungen – das geistige Licht. Das Leben des großen Lichtes in der Finsternis ist der Inhalt des christlichen Weihnachtsfestes, „das in den alten Zeiten in allen Religionen gefeiert wurde und das prophetisch hindeutete auf den großen Geistes-Sonnenhelden, den Christus.“ Und so ist nicht nur die physische Sonne das Abbild des Christus-Wesens, sondern gerade die wachsende geistige Sonne. Christus steht als König da, „als der Todbesieger, als Erfüllung aller irdischen Entwicklung. Jeder in die Esoterik Eingeweihte empfindet so die Geburt des Gotteskindes, vorgeahnt in den Mysterien schon vor der Zeit Christi und erlebt auch noch nachher. Die Mysterien waren nicht kirchliche Einrichtungen und Schulen im äußeren Sinne, sondern Erziehungs- und zugleich Kultstätten, wo der Mensch Weisheit lernte, Ergebenheit und Glauben, der zugleich Wissen und Erkennen ist.“ Die Augen des Geistes werden dem Eingeweihten geöffnet. Was die Auserwählten erleben konnten und was die Eingeweihten auch heute noch erleben können, war für die anderen, in den kleinen Mysterien, ein Ideal, das sie alle zu erreichen hoffen durften, der eine bald, der andere später. So wird sich jener Spruch aus dem Johannes-Evangelium umkehren: Und das Licht wird in der Finsternis begriffen werden. [39]

„Wenn man Christus betrachtet wie Sokrates, so betrachtet man ihn wie einen gewöhnlichen Menschen, so wie ihn die Mohammedaner betrachten als einen Gesandten Gottes, wie alle grossen Menschen Gesandte, Boten Gottes im allgemeinen Sinne sind.“ – Hegel 

Es gibt heute viele Menschen, die die Philosophen als unnütze Herumlungerer ansehen und glauben, dass es gescheiter wäre, irgendein nützliches Handwerk zu treiben. Sie verstehen nicht worum es eigentlich geht. Es kommt darauf an, dass, wenn man das Leben mit den Sinnen betrachtet und mit dem Verstande, der an das Gehirn gebunden ist, dann Dinge in die menschliche Seele hineinschleichen, die ganz offensichtlich gar keinen Zusammenhang haben mit der Außenwelt, welche uns sinnlich umgibt. Man kann das sehr gut sehen bei der Lektüre solcher Bücher, die aus rein materialistischer Grundlage heraus eine befriedigende Weltanschauung zimmern wollen, welche die Welträtsel lösen soll. Dann stellt sich gewöhnlich heraus, dass am Ende dieser Bücher überhaupt erst Fragen auftauchen. Fragen, die heute immer drängender werden, denn ein neues Zeitalter beginnt, das „Zeitalter des spirituellen Denkens.“ Vier Jahrhunderte hindurch wurde an dem feinen Umbau der Gehirnstruktur gearbeitet, die als „Kraft des Gabriel“ bezeichnet wird. „Wir sprechen also von einer Summe von Kräften, die aber dirigiert werden von einer Wesenheit aus der Hierachie der Archangeloi, Gabriel. Wir sagen daher: An dem menschlichen Organismus hat gearbeitet vom 15. Jahrhundert bis zum letzten Drittel des 19. Jahrhunderts die Gabrielkraft. Und weil da eine spirituelle Kraft im besonderen am Physischen gearbeitet hat, so schlief das Verständnis für das Spirituelle dazumal, und dieses Schlafen des Verständnisses für das Spirituelle brachte die großen Triumpfe der Naturwissenschaft hervor.“ Wenn man es auf die Bhagavad Gita bezieht, kann man auch sagen, „Krishna ist diejenige Wesenheit in der Menschheitsevolution, die spirituell vorbereitend gearbeitet hat durch Jahrhunderte und aber Jahrhunderte hindurch an der Organisation der Menschennatur, die den Menschen fähig machte, vom 7., 8. Jahrhunderte vor Begründung des Christentums an, allmählich in das Zeitalter des Selbstbewusstseins einzutreten.“ Die Geheimnisse der alten Mysterien waren geschützt durch strenge Regeln. Aber noch mehr als durch strenge Regeln waren diese Geheimnisse geschützt durch gewisse Grundeigenschaften der allgemeinen Menschheit der alten Zeiten, indem ja die allgemeine Menschheit sie nicht hätte verstehen können. Das war ein viel stärkerer Schutz, dieser Unverstand, als irgendwelche äußere Regel. Auch heute, durch gewisse Eigentümlichkeiten der materialistischen Zeit, bleiben gewisse Dinge ein Geheimnis. „Es gibt zum Beispiel nichts Geschützteres als die Fichtesche Philosophie. Nicht dass sie durch strenge Regeln geschützt wird, nicht dass sie Geheimnis geblieben ist, denn die Fichteschen Lehren sind gedruckt, werden auch gelesen; aber verstanden werden sie nicht, sie sind Geheimnisse.“ Heute wird gerne ein Missverständnis auf ein anderes aufgepfropft statt die Dinge wirklich zu erkennen. „Nehmen wir einmal an, diejenigen, die da Schöpfer gewesen sind jener großen hohen Geistigkeit, welche die Veden durchströmt, den Vedanta und die Philosophie des Shankaracharya, nehmen wir an, diese Geister würden in unserer Zeit wieder erscheinen mit derselben Geistbegabung, mit demselben Scharfsinn, mit dem sie dazumal in der Welt gestanden haben, und sie würden erlebt haben geistige Schöpfungen wie die des Solowjew, Hegel und Fichte.“ Was würden sie gesagt haben? Das mag paradox klingen und man kann mit Schopenhauer sagen: Es ist nun einmal das Schicksal der armen Wahrheit, dass sie immer paradox werden muss in der Welt, denn sie kann sich nun einmal nicht auf den Thron des Irrtums setzen. Dadurch entsteht folgendes sonderbare, groteske Bild. „Wir denken uns die Vedendichter, wir denken uns die Begründer der Sankhyaphilosophie, ja wir denken uns Shankaracharya selber, in Begeisterung hinaufschauend zu Fichte und anderen Geistern, und daneben denken wir uns eine Anzahl von Leuten heute, welche nicht achten die Geistsubstanz Europas und im Staube liegen vor Shankaracharya und seinen Vorgängern, sich aber nicht kümmern um das, was Hegel, Fichte, Solowjew und andere geleistet haben! … Dazumal bezweckte alles, was diese Leute mit ihrem Yoga, mit ihrem Sankhya taten, zu einer Höhe zu gelangen, die wir heute haben in den tiefsten Leistungen der heutigen Zeit, die wir heute haben bei Solowjew, Hegel und Fichte. Alles strebte herauf zum ideenhaften Erfassen der Welt.“  [40]Was erführen die Menschen, die die Johannestaufe im Jordan empfingen? Sie sahen, wie das Selbstbewusstsein auf dem Wege ist, immer stärker und stärker zu werden. Daher verstanden sie den Täufer, als er zu ihnen davon sprach: Ändert den Sinn, wandelt nicht nur auf der Krishna-Bahn, nach dem Impuls, der vom Lukas-Jesusknaben aufgenommen worden ist. Man kann diese Bahn auch die Jesus-Bahn nennen. „Und diese bloße Jesus-Bahn ist tatsächlich durch die Jahrhunderte immer weiter und weiter gegangen; denn auf vielen Gebieten des menschlichen Kulturlebens in den Jahrhunderten, die auf die Begründung des Christentums folgten, war nur eine Anlehnung an Jesus vorhanden, nicht an den Christus, der in dem Jesus drei Jahre lebte, von der Johannestaufe an bis zum Mysterium von Golgatha.“ Gerade in unserer Zeit muss das Verständnis des Christus-Impulses einschlagen: die Christus-Bahn muss zur Jesus-Bahn hinzukommen. Es wäre ein dilettantisches und unfruchtbares Beginnen, wenn jemand das, was im Christentum sich findet, wiederfinden wollte zum Beispiel im Mohammedanertum. „Wer aber aus der Wahrheit heraus leben will, für den ist es ein Greuel, in Zusammenhang zu bringen irgendetwas anderes mit demjenigen Impuls in der Weltgeschichte, der mit dem Mysterium von Golgatha verknüpft ist und für den der Christus-Name aufbewahrt worden ist als das, was er in Wahrheit ist: der Mittelpunkt der Erdenevolution.“ [41]

Eine „Herrschaft vermittels des Geistlosen“ , eine „Knechtschaft überhaupt in allen diesen Formen“ und die Sklaverei widersprechen dem Christentum denn sie sind gegen die Vernunft. „Es ist darum zu tun, dass diese Versöhnung auch in dem Weltlichen vollbracht sei… Der Geist aber ist dies, sich zu entwickeln, sich zu unterscheiden bis zur Wirklichkeit“ Wenn das christliche Bild des Menschen fehlt, zeigen sich die schädlichen Auswirkungen der Maxime „Wandel durch Handel“ besonders deutlich: In Saudi-Arabien arbeiten zehn Millionen ausländische Bürger, und die meisten stammen aus muslimischen Ländern. Wenn sie zum Urlaub oder endgültig zurückkehren, bringen sie nicht nur Ersparnisse mit, sie verlangen von ihren Familien dann meist, sich wie in Saudi-Arabien „islamisch“ zu verhalten. Gebe es dann noch Angebote einer von Saudi-Arabien finanzierten Moschee, steige die Bereitschaft, den saudischen Islam zu übernehmen, sagt Freitag. König Fahd baute nicht nur prächtige Paläste. Er sorgte auch dafür, dass sich Saudi-Arabien in der islamischen Welt fortsetzte. So soll er den Bau von mindestens 1500 Moscheen finanziert haben, von 2000 Grundschulen, 200 höheren Schulen und 210 islamischen Kulturzentren. Eine Druckerei, die seinen Namen trug, druckte 138 Millionen Exemplare des Korans in mehr als 20 Sprachen. In Europa tragen diesen 16 „Akademien“. Das sind Schulen, in denen nach saudischen Lehrplänen unterrichtet wird. Die „König-Fahd-Akademie“ in Bonn geriet als Anziehungspunkt für Extremisten nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 ins Visier des Verfassungsschutzes. Eine Untersuchung ihrer Schulbücher erbrachte ein alarmierendes Ergebnis. Die „Akademie“ wird seither ausgetrocknet. Die Ideologie ist aber in der Welt und wird nicht so schnell aus dieser zu schaffen sein.“  [42]

„Beispiele von Entäusserung der Persönlichkeit sind die Sklaverei, Leibeigenschaft, Unfähigkeit Eigentum zu besitzen, die Unfreiheit derselben usf., Entäusserung der intelligenten Vernünftigkeit, Moralität, Sittlichkeit, Religion kommt vor im Aberglauben, in der Anderen eingeräumten Autorität und Vollmacht, mir, was ich für Handlungen begehen solle (wenn einer sich ausdrücklich zum Raube, Morde usf. oder zur Möglichkeit von Verbrechen verdingt), mir, was Gewissenspflicht, religiöse Wahrheit sei usf. zu bestimmen und vorzuschreiben.“ [43] – Hegel

Im Gegensatz zum nichtheilenden Geist, gibt es den Heiligen oder heilenden Geist. Er schafft nicht nur eine neue Menschengemeinschaft, sondern wird auch die zerrissene Einheit zwischen Gott und Welt, zwischen Geist und Natur wiederherstellen. Er wird ordnend, klärend und gesundend in die „sündenkrank gewordene Natur des Menschen“ eingreifen, und durch ihn in die der gesamten Kreatur, „die da wartet auf die Offenbarung der Kinder Gottes.“ Das heisst, das durchchristete Ichbewusstsein des Menschen soll die Offenbarung des heilenden Geistes in die gefallene Vaterschöpfung hineintragen. Dem menschlichen Bewusstsein fällt damit die Aufgabe des Mittlertums zu, wie sie vom göttlichen Sohn vorgelebt wird. [44]

„Das Bewusstsein der Identität des Göttlichen und der Menschheit ist Gott als Geist“ – Hegel

Sozialistische, also weltliche, Regierungen verwandeln in der Regel eine gute Regierung in eine Schlechte, wie zum Beispiel die sozialistische Regierung Spaniens; sie flutet das Land nicht nur mit Muslimen sondern geht auch gegen die christliche Religion im öffentlichen Raum vor. An den Schulen soll es ein neues Pflichtfach „gesellschaftliche und ethische Werte“ geben. Der Religionsunterricht werde künftig nicht mehr in die Gesamtnote des Abiturs eingfließen, weil er „keinen akademischen Wert“ habe. Ausserdem prüfe die Regierung, ob die sogenannten halbstaatlichen Schulen – die meisten werden von der Kirche unterhalten – weiterhin finanzielle Unterstützung vom Staat bekommen sollen. [45]

Musik

Hegel hat die Musik „die christlichste aller Künste“ genannt. Was diese erinnernd verheißen kann, lässt sich in vielen Werken Monteverdis (Vespro della Beata Vergine), Händels (Messias, Dixit Dominus), Bachs (Weihnachtsoratorium, h-moll-Messe, Passionen), Mozarts (Krönungsmesse), Beethovens (Missa solemnis), Haydns (Missa in angustiis/Nelson-Messe), Mendelsohn-Bartoldys (Elias), Wagners (Parsifal), Bruckners, Krzysztof Pendereckis (Lukas-Passion) erleben. Die wortgewaltigen Dominikanerprediger Meister Eckhart (gestorben 1328), Johannes Tauler (gestorben 13 61) und Heinrich Seuse (gestorben 1366) ließen Andachtsbilder entstehen wie das Stabat Mater, auf denen die Mutter den toten Sohn auf ihrem Schoß trägt. Vesperbild wird diese Pietà auch genannt, weil diese Szene am Abend des Karfreitags (versper = Abend) angesetzt wird. Trotz aller Verspottung am Kreuz bleibt Christus der Handelnde. Das klingst mit den siegreichen Worten des „Te Deums“ an in der Lukas-Passion oder im Messias von Händel. [46]Musik und Poesie im Dienste des Messias findet sich in Claudio Monteverdis „Marienvesper (Vespro della Beata Vergine)“, Vivaldis und Georg Friedrich Händels „Dixit Dominus“ und „Laudate Pueri Dominum“. Im Dixit Dominus (Ps 110) wird ein Gerichtstag angekündigt, der unter den Heiden richtet  Das Laudate Pueri (Ps 113) ist ein Lobgesang auf den Herrn „hoch über alle Heiden“, der sich der Armen und Niedrigen erbarmt. Im Laetatus sum (Ps 122) freut sich ein Pilger auf dem Weg nach Jerusalem, dem politischen und religiösen Zentrum des Volkes Israel und aller, die im Bund des Herrn sind, dem er Wohlstand und Frieden wünscht. Ohne den Herrn und seinen Segen, so heisst es im Nisi Donimus (Ps 127), ist alle Arbeit und Sorge des Menschen vergeblich. Das Lauda Jerusalem (Ps 147) lobt den Herrn, der einen besonderen Bund mit dem Volk Israel geschlossen hat und sein Volk beschützt. Mit einer Art neutestamentarischem Psalm, dem Magnificat (Lk 1, 46-55) endet die Vesper. Mit der Menschwerdung Jesu wird das Alte Testament abgeschlossen und vollendet. Maria sieht sich auserwählt, preist ihren Gott und nimmt die Rolle als Mutter des Messias an. Die Vesper zeigt so den alten Bund, die besondere Beziehung des Volkes Israel zu seinem Gott, die durch ;Marias Sohn, den ersehnten Messias im Neuen Bund ihr Ziel erreicht. Diese liturgische Intention der Marienvesper wird ergänzt und begleitet durch eine Orientierung des Werkes auf die Jungfrau Maria in den Concerti und der Sonata, die zwischen den Psalmen eingeschoben werden  Zwei Liebeslieder aus dem Hohelied Salomons („Nigra sum“ und „Pulchra es“) stehen für die liebevolle Verehrung Mariens, das Duo Seraphim für die Philosophie der Dreieinigkeit. Das mittelalterliche Lied „Audi coelum“ preist die Jungfrau und die „Sonata sopra Sancta Maria, ora pro nobis“ bittet Maria eindringlich, sich bei Gott für die Menschen einzusetzen. Der frühmittelalterliche Text des Hymnus „Ave Maria stella“ stammt aus dem Kloster St. Gallen. Maria wird unter Hinweis auf ihre persönlichen Verdienste wiederum um Hilfe und Vermittlung bei Gott gebeten, den sie abschliessend selbst im Magnifikat preist. [47]

Dass nach Hegel die Musik „die christlichste aller Künste“ ist zeigt sich auch an Bachs h-moll Messe. „Dass der Protestant Bach mit der lateinischen Messe der katholischen Liturgie folgte, für die er frühere Kompositionen wiederverwendete, dass er die ersten Teile davon, Kyrie und Gloria, 1733 einem katholischen Machthaber, dem sächsischen Kurfürsten und polnischen König Friedrich August II. widmete, darin liegt eine ökumenische Botschaft.“ Der russische Organist Alexander Fisejski, der bei der Moskauer Aufführung von Johann Sebastian Bachs h-Moll-Messe den Orgelpart spielt, erinnert sich noch genau daran, was das Stück, als vor fünfzig Jahren Karl Richter mit dem Münchner Bach-Orchester und dem Bach-Chor damit hier gastierte, auslöste. „Alle Professoren hätten im großen Saal des Konservatoriums gesessen, erzählt Fisejski, der damals Student war, Kommilitonen seien hinter den Chor, sogar hinter die Orgelpfeifen geschlüpft, um in Zeiten des offiziösen Atheismus, der bis dahin Aufführungen geistlicher Musik mit gesungenen Texten verbot, einen Schluck künstlerisch-spirituellen Sauerstoffs zu erhaschen. Man hört häufig von Russen, dass Bachs Musik sie dem Glauben zugeführt habe. Auch Fisejski bekennt, dass das damalige Konzert ihn an Herz und Kopf verändert und ihm eröffnet habe, dass die westeuropäische Gregorianik in den gleichen frühchristlichen Psalmweisen wurzele wie auch die russische Volks- und Kirchenmusik. Der heutige Leiter des Münchner Bach-Chors und des Bach-Orchesters, Hansjörg Albrecht, der jetzt die Aufführung dieses krönenden Abschlussalterswerks mit russischen Instrumentalisten initiierte, glaubt, dass man in Russland, wo die Menschen ständiger existentieller Bedrohung ausgesetzt seien, den Grundfragen des Lebens und Sterbens, um die es in dieser Musik gehe, näher komme als im „satten“ Westeuropa. Albrecht, der die besondere Affinität russischer Hörer zu Bach auch damit erklärt, dass die meisten ihrer Volkslieder Mollmelodien hätten, ist hier häufiger Gast. Schon zweimal ist er als Organist durch Sibirien getourt, wo er in zugigen Konzertsälen Bach spielte und als Zugabe über ein russisches Volkslied improvisierte. In Moskau, wo er als Dirigent und Cembalist im Tschaikowsky-Saal der Philharmonie mit dem eigenen Chor und glänzenden europäischen Gesangssolisten auftrat, legte Albrecht Wert darauf, den Musikern des staatlichen Kammerorchesters zwar die präzis sprechende Artikulation historisch informierter Aufführungspraxis nahezubringen, allerdings ohne ihnen dabei die „russische“ Leidenschaft auszutreiben.“
Im einleitenden Kyrie tut sich ein großes Kathedralentor auf. Mit Emphase und mächtigen Registern vermag Fisejski nicht nur den anderthalbtausend Zuschauer fassenden Art-déco-Saal der Philharmonie mit seiner schwierigen Akustik zu füllen, er scheint auch die neuesten Konfessionsstreitigkeiten überwinden zu wollen. Das zweistündige monumentale Werk ist nicht zuletzt eine Stilsynthese, Bach kreuzt hier die strenge alte polyphone Manier mit neuesten konzertanten Moden. „Der vorzüglich aufgelegte Münchner Chor intoniert die Kyrie-Fuge mit mustergültiger Diktion und Durchhörbarkeit fast tanzend, gefolgt von dem opernartigen Duett „Christe eleison“, bei dem der schlackenlos vogelgleiche Sopran von Hanna Zumsande und der sublim instrumental geführte Countertenor von David Allsopp mit virtuos sich umschlingenden Koloraturen das Äußerste an Artistik und Süße aufbieten.“ Albrecht, der stehend zugleich dirigierte und die Solisten am
Cembalo begleitete, wagte deutlich mehr Pathos als derzeit an deutschen Konzertbühnen üblich ist. Auf die jubilierenden Trompeten im Gloria folgen der fahle, ahnungsvoll gedehnte Chor des „Qui tollis“ und dann die von Daniel Ochoa meisterlich elegant gestaltete Bass-Arie „Quoniam tu solus sanctus“, bei der das solistische Jagdhorn daran zu gemahnen schien, dass das Heilige der christlichen Kunst leicht auch Aggressivität auf sich lenkt, zumindest wenn man Ungläubiger oder Muslim ist. Der in die Tiefe steigende „Incarnatus“-Chor, bei dem Albrecht mit dem Tempo gleichsam auch das Licht herunterschaltet, und das von stechenden Violinfiguren untermalte „Crucifixus“ schildern das Leiden und Sterben Christi, gefolgt vom „Resurrexit“, der mit Pauken und Trompeten im Sforzando die Auferstehung schildert. Nach diesem Ereignis wird die Partitur, ob „Confiteor“, ob „Hosanna“, ob „Benedictus“ , von jenen wiegenden Triolen
durchzogen, mit denen Bach oft den Zustand von Harmonie bezeichnet. Die vorletzte Nummer, die innige Altarie „Agnus Dei“, worin der Gläubige sich mit Christi Selbstopfer identifiziert, ist vielleicht der Höhepunkt. Allsopp singt vibratofrei und leuchtend, artikuliert präzis und natürlich, beim „Miserere nobis“ dimmt er seine Stimme zum Beinahe-Flüstern herab, um Dynamik und Farben dann wieder zu steigern. Der getragene, im stile antico gesetzte Schlusschor „Dona nobis pacem“ formuliert die Bitte um Frieden, der der Komponist durch die Wortumstellung im zweiten Fugenthema („pacem dona nobis“) besondere Dringlichkeit verliehen hat. „Albrecht, der hoffentlich noch viel in Russland konzertieren wird, rief nach dem Schlussapplaus ins Publikum, er könne kein Russisch und erklärte auf Englisch, Bachs Messkomposition handle von Leben, Tod und Auferstehung. Doch dass er statt einer Zugabe das finale Friedensgebet ein zweites Mal musizieren ließ, wobei die Solisten in den Chor einstimmten, zeigt, dass er die sorgenschwere Stimmung im Land verstanden hat und teilt.“ [48]

Anmerkungen

[1] Vgl. Kurse Nr. 551 ; zu der Der Mensch hat seinen Ursprung, wie jede wahre Weltbetrachtung immer gezeigt hat, nicht in der Materie, sondern im Geiste vgl. Steiner, R.; Das Hereinwirken geistiger Wesenheiten in den Menschen. Dreizehn Vorträge 1908. GA 102, Ib. 1908/2009; vgl Kurse Nr. 551 G.W.F. Hegel – Philosophie der Wissenschaft, Kunst und Religion, Nr. 518 Philosophie der NaturNr. 567 Gottfried Wilhelm LeibnizNr. 565 John Scottus EriugenaNr. 566 Meister Eckhart. Akademie der Kunst und Philosophie
[2] Ib.
[3] Ib.
[4]  Ib.
[5] Vgl. Kurse Nr. 567 Gottfried Wilhelm LeibnizNr. 533 Aristoteles – Philosophy of SciencesNr. 532 – Philosophie der Wissenschaften. Ib.
[6] Siehe Anm. 1
[7]  Ib.
[8] Vgl. Anm. 5 und Zentrum für natürliche Bienentherapie 2018: Mechanistische Sichtweise in der Medizin. Pressemitteilung
[9] Siehe Anm. 1
[10]  Ib.
[11]  Ib.
[12]  Ib.
[13]  Ib.
[14] Vgl. Anm. 5
[15] Vgl. Anm. 1
[16] Vgl. Anm. 1 und 5
[17]  Ib.
[18]  Ib.
[19]  Ib.
[20] Vgl. Kurse Nr. 551 G.W.F. Hegel – Philosophie der Wissenschaft, Kunst und Religion, Nr. 568 Nikolaus von Kues / Nicolaus Cusanus / Nicolai de CusaNr. 564 St. AugustinusNr. 566 Meister Eckhart. Ib.
[21]  Ib.
[22]  Ib.
[23]  Ib.
[24]  Ib.
[25] Vgl. Anm. 1 und 5 sowie Kurse Nr. 531 PlatoNr. 511 Fichte – Philosophie der Erziehung. Ib.
[26]  Ib.
[27] Vgl. Anm. 20 sowie Nr. 509 Philosophie der FreiheitNr. 510 Schelling: Philosophie der OffenbarungNr. 513 Schelling: Philosophie der Mythologie. Ib.
[28]  Ib.
[29]  Ib.
[30]  Ib.
[31]  Ib.
[32]  Ib.
[33] Vgl. Anm. 20 sowie Kurse Nr. 512 NovalisNr. 568 Nikolaus von Kues / Nicolaus Cusanus / Nicolai de CusaNr. 544 Staats- und Rechtslehre. Ib.
[34]  Ib.
[35] Uhle, A. 2015: Unser Lebenselexier. Ursprung und Zukunft des freiheitlichen Verfassungsstaates und der westlichen Moderne: Das Christentum. Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 299, p. 7; vgl. auch Science Review Letters 2016, 15, Nr. 664 und Frankfurter Allgemeine Zeitung 201, Nr. 296, p. 6 sowie Kurse Nr. 568 Nikolaus von Kues / Nicolaus Cusanus / Nicolai de CusaNr. 544 Staats- und RechtslehreNr. 564 St. AugustinusNr. 545 Sittenlehre. Ib.
[36] Vgl. Anm. 20 und 35
[37]  Ib.
[38]  Ib.
[39] Vgl. Anm. 27 sowie Kurse Nr. 567 Gottfried Wilhelm LeibnizNr. 325 Kunst und Architektur der GothikNr. 320 Romanische Kunst und ArchitekturNr. 326 Kunst und Architektur der RenaissanceNr. 512 NovalisNr. 553 Friedrich SchillerNr. 552 William ShakespeareNr. 511 J.G.FichteNr. 505 Arthur SchopenhauerNr. 506 Wladimir Solowjew. Ib.; zum Fest des großen Idealismus vgl. Steiner, R.: Das christliche Mysterium. GA 97, Notizen von 31 Vorträgen 1907/1907, Ib. 1998; Ders.: Die o. Grundlagen der Bhagavad Gita. GA 146. Neun Vorträge 1913, Ib. 1993
[40]  Ib.
[41]  Ib.
[42] Vgl. Anm. 33 sowie Frankfurter Allgemeine Zeitung 2015, Nr. 276, p. 2
[43] Vgl. Anm. 20
[44] Röm. 8, 15-22; siehe Anm. 27 
[45] Science Review Letters 2018, 17, Nr. 941 und Christ in der Gegenwart 2018, 70, Nr. 31 sowie FAZ 2018 Nr. 252; zur Musik und Poesie im Dienste des Messias und Meister Eckhart vgl. auch Kurse Nr. 505 Arthur SchopenhauerNr. 566 Meister EckhartNr. 582 St.Thomas Aquinas – Philosopher of Gothic period IV,, Nr. 583 St.Thomas Aquinas – Philosopher of Gothic period VNr. 512 Novalis. Ib.
[46] Ib.
[47] Ib.
[48] Ib.
Zur Philosophie und Kultugeschichte des Mittelalters, der Schule von Chartres und der Renaissance vgl. Kurse: Nr. 581 Bernhard von ChartresNr. 580 Wilhelm von ConchesNr. 579 Albertus MagnusNr. 578 Pierre AbaelardNr. 574 Johannes von SalisburyNr. 577 Petrus LombardusNr. 576 Gilbert de la Porrée / Gilbert von PoitiersNr. 565 Johannes Scotus EriugenaNr. 575 Thierry de Chartres,  Nr. 571 Alanus ab InsulisNr. 572 Anselm von CanterburyNr. 570 Hilarius von PoitiersNr. 568 Nicolaus Cusanus – Renaissance Philosopher INr. 568 Nicolaus Cusanus – Renaissance Philosopher IINr. 568 Nicolaus Cusanus – Renaissance Philosopher IIINr. 564 St. AugustinusNr. 500 Thomas von Aquin I: Summa contra GentilesNr. 501 St.Thomas Aquinas – Philosopher of Gothic period II: Summa Theol., Nr. 502 St.Thomas Aquinas – Philosopher of Gothic period IIINr. 582 St.Thomas Aquinas – Philosopher of Gothic period IVNr. 583 St.Thomas Aquinas – Philosopher of Gothic period VNr. 566 Meister Eckhart , Nr. 562 DanteNr. 320 Romanische Kunst und Architektur , Nr. 325 Kunst und Architektur der GothikNr. 326 Kunst und Architektur der RenaissanceNr. 350 Byzantinische Kunst und Architektur. Akademie der Kunst und Philosophie

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