Die Kritik an Religion, Metaphysik und Erkenntnistheorie von Friedrich Nietzsche


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Friedrich Wilhelm Nietzsche (Aussprache: [ˈniːtʃə] oder [ˈniːtsʃə][1]; * 15. Oktober 1844 in Röcken; † 25. August 1900 in Weimar) war ein deutscher klassischer Philologe. Erst postum machten ihn seine Schriften als Philosophen weltberühmt. Im Nebenwerk schuf er Dichtungen und musikalische Kompositionen. Ursprünglich preußischer Staatsbürger, war er seit seiner Übersiedlung nach Basel 1869 staatenlos.[2]
Im Alter von 24 Jahren wurde Nietzsche unmittelbar im Anschluss an sein Studium an der Universität Basel Professor für klassische Philologie. Bereits zehn Jahre später legte er 1879 aus gesundheitlichen Gründen die Professur nieder. Von nun an bereiste er – auf der Suche nach Orten, deren Klima sich günstig auf seine Migräne und Magenleiden auswirken sollte – Frankreich, Italien, Deutschland und die Schweiz. Ab seinem 45. Lebensjahr (1889) litt er unter einer schweren psychischen Krankheit, die ihn arbeits- und geschäftsunfähig machte. Seinen Anfang der 1890er Jahre rasch einsetzenden Ruhm hat er deshalb nicht mehr bewusst erlebt. Er verbrachte den Rest seines Lebens als Pflegefall in der Obhut zunächst seiner Mutter, dann seiner Schwester, und starb 1900 im Alter von 55 Jahren.
Den jungen Nietzsche beeindruckte besonders die Philosophie Schopenhauers. Später wandte er sich von dessen Pessimismus ab und stellte eine radikale Lebensbejahung in den Mittelpunkt seiner Philosophie. Sein Werk enthält scharfe Kritiken an Moral, Religion, Philosophie, Wissenschaft und Formen der Kunst. Die zeitgenössische Kultur war in seinen Augen lebensschwächer als die des antiken Griechenlands. Wiederkehrendes Ziel von Nietzsches Angriffen ist vor allem die christliche Moral sowie die christliche und platonistische Metaphysik. Er stellte den Wert der Wahrheit überhaupt in Frage und wurde damit Wegbereiter postmoderner philosophischer Ansätze. Auch Nietzsches Konzepte des „Übermenschen“, des „Willens zur Macht“ oder der „ewigen Wiederkunft“ geben bis heute Anlass zu Deutungen und Diskussionen.
Nietzsches Denken hat weit über die Philosophie hinaus gewirkt und ist bis heute unterschiedlichsten Deutungen und Bewertungen unterworfen. Nietzsche schuf keine systematische Philosophie. Oft wählte er den Aphorismus als Ausdrucksform seiner Gedanken. Seine Prosa, seine Gedichte und der pathetisch-lyrische Stil von Also sprach Zarathustra verschafften ihm Anerkennung als Schriftsteller.
Jugend (1844–1869)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nietzsche im Alter von 17 Jahren, 1861
Friedrich Nietzsche wurde am 15. Oktober 1844 in Röcken geboren, einem Dorf nahe Lützen im Kreis Merseburg in der preußischen Provinz Sachsen, heute Sachsen-Anhalt. Seine Eltern waren der lutherische Pfarrer Carl Ludwig Nietzsche und dessen Frau Franziska. Seit der Reformation im 16. Jahrhundert ist die Familie Nietzsche in Sachsen als evangelisch dokumentiert. In den Familien beider Elternteile gab es einen hohen Anteil protestantischer Pfarrer. Seinen Vornamen gab ihm sein Vater zu Ehren des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV., an dessen 49. Geburtstag er geboren wurde. Nietzsche selbst behauptete in seinen späten Jahren, in väterlicher Linie von polnischen Edelleuten abzustammen,[3] was jedoch nicht bestätigt werden konnte.
Nietzsche als 18-Jähriger, 1862
Nietzsches Wohnhaus in Naumburg
Die Schwester Elisabeth kam 1846 zur Welt. Nach dem Tod des Vaters 1849 und des jüngeren Bruders Ludwig Joseph (1848–1850) zog die Familie nach Naumburg. Der spätere Justizrat Bernhard Dächsel wurde formal zum Vormund der Geschwister Friedrich und Elisabeth bestellt.
Von 1850 bis 1856 lebte Nietzsche im „Naumburger Frauenhaushalt“, das heißt zusammen mit Mutter, Schwester, Großmutter, zwei unverheirateten Tanten väterlicherseits und dem Dienstmädchen. Erst die Hinterlassenschaft der 1856 verstorbenen Großmutter erlaubte der Mutter, für sich und ihre Kinder eine eigene Wohnung zu mieten. Der junge Nietzsche besuchte zunächst die allgemeine Knabenschule, fühlte sich dort allerdings so isoliert, dass man ihn auf eine Privatschule schickte, wo er erste Jugendfreundschaften mit Gustav Krug und Wilhelm Pinder, beide aus angesehenen Häusern, knüpfte. Ab 1854 besuchte er das Domgymnasium Naumburg und fiel bereits dort durch seine besondere musische und sprachliche Begabung auf. 1857 bereitete Pastor Gustav Adolf Oßwald, ein enger Freund seines Vaters, ihn in Kirchscheidungen für die Aufnahmeprüfung in Schulpforta vor. Am 5. Oktober 1858 wurde Nietzsche als Stipendiat in die Landesschule Pforta aufgenommen, wo er als bleibende Freunde Paul Deussen und Carl Freiherrn von Gersdorff kennenlernte. Seine schulischen Leistungen waren sehr gut, in seiner Freizeit dichtete und komponierte er.[4] In Schulpforta entwickelte sich zum ersten Mal seine eigene Vorstellung von der Antike und, damit einhergehend, eine Distanz zur kleinbürgerlich-christlichen Welt seiner Familie. In dieser Zeit lernte Nietzsche den älteren, einstmals politisch engagierten Dichter Ernst Ortlepp kennen, dessen Persönlichkeit den vaterlosen Knaben beeindruckte. Von Nietzsche besonders geschätzte Lehrer, mit denen er nach seiner Schulzeit noch in Verbindung blieb, waren Wilhelm Corssen, der spätere Rektor Diederich Volkmann und Max Heinze, der 1897, als Nietzsche entmündigt war, zu dessen Vormund bestellt wurde.
Gemeinsam mit seinen Freunden Pinder und Krug traf sich Nietzsche ab 1860 auf der Burgruine Schönburg, wo er mit ihnen über Literatur, Philosophie, Musik und Sprache diskutierte. Mit Ihnen gründete er dort die künstlerisch-literarische Vereinigung „Germania“. Die Gründungsfeier fand am 25. Juli 1860 statt: „… bei Naumburger Rotwein (die Flasche zu 75 Pfennige) leisteten die drei sechzehnjährigen Vereinsmitglieder ihren Bundesschwur. Gedichte, Kompositionen, Abhandlungen mußten regelmäßig geliefert werden. Man wollte dann gemeinsam darüber diskutieren.“[5] Die Versammlungen fanden vierteljährlich statt. Auf ihnen wurden Vorträge gehalten. Es gab eine Gemeinschaftskasse, aus der Bücher beschafft wurden. Bereits in dieser Zeit entwickelte Nietzsche seine Leidenschaft zur Musik Richard Wagners. Zu Nietzsches frühen Werken, die vor dem Hintergrund der Schönburger Germania entstanden sind, zählen die Synodenvorträge, Kindheit der Völker, Fatum und Geschichte, sowie Über das Dämonische in der Musik. 1863 wurde die Germania aufgelöst, nachdem Pinder und Krug ihr Interesse daran verloren hatten.
Nietzsche als Artillerist, 1868
Nietzsche (links oberhalb des Fasses) im Kreise seiner Bundesbrüder, 1865
Im Wintersemester 1864/65 begann Nietzsche an der Universität Bonn das Studium der klassischen Philologie und der evangelischen Theologie unter anderem bei Wilhelm Ludwig Krafft.[6] Zusammen mit Deussen wurde er Mitglied der Bonner Burschenschaft Frankonia. Er bestritt freiwillig eine Mensur, von welcher er einen Schmiss auf dem Nasenrücken zurückbehielt.[7] Nach einem Jahr verließ er die Burschenschaft, weil ihm das Verbindungsleben missfiel. Neben seinem Studium vertiefte er sich in die Werke der Junghegelianer, darunter Das Leben Jesu von David Friedrich Strauß, Das Wesen des Christentums von Ludwig Feuerbach und Bruno Bauers Evangelienkritiken. Diese bestärkten ihn (zur großen Enttäuschung seiner Mutter) in dem Entschluss, das Theologiestudium nach einem Semester abzubrechen.
Nietzsche wollte sich nun ganz auf die klassische Philologie konzentrieren, war jedoch mit seiner Lage in Bonn unzufrieden. Daher nahm er den Wechsel des Philologieprofessors Friedrich Ritschl nach Leipzig (in Folge des Bonner Philologenstreits) zum Anlass, zusammen mit seinem Freund Gersdorff ebenfalls nach Leipzig zu ziehen. In den folgenden Jahren sollte Nietzsche zu Ritschls philologischem Musterschüler werden, obwohl er in Bonn noch dessen Konkurrenten Otto Jahn zugeneigt war. Ritschl war für Nietzsche zeitweise eine Vaterfigur, ehe später Richard Wagner (s.u.) diese Stelle einnahm.
Im Oktober 1865, kurz bevor Nietzsche das Studium in Leipzig aufnahm, verbrachte er zwei Wochen in Berlin bei der Familie seines Studienfreundes Hermann Mushacke. Dessen Vater hatte in den 1840er Jahren zu einem Debattierzirkel um Bruno Bauer und Max Stirner gehört. Dass Nietzsche bei diesem Besuch mit Stirners 1845 erschienenen Buch Der Einzige und sein Eigentum konfrontiert wurde, liegt nahe, lässt sich aber nicht belegen.[8] Jedenfalls wandte Nietzsche sich unmittelbar danach einem Philosophen zu, der Stirner und dem Junghegelianismus denkbar fernstand: Arthur Schopenhauer. Ein weiterer Philosoph, den er in seiner Leipziger Zeit für sich entdeckte, war Friedrich Albert Lange, dessen Geschichte des Materialismus 1866 erschien. In erster Linie setzte Nietzsche jedoch zunächst sein philologisches Studium fort. In dieser Zeit knüpfte er eine enge Freundschaft mit seinem Kommilitonen Erwin Rohde. Mit diesem zusammen beteiligte er sich 1866 an der Gründung des Klassisch-philologischen Vereins an der Universität Leipzig.[9]
Hatte er im sogenannten Deutschen Krieg zwischen Preußen und Österreich, in dessen Verlauf auch Leipzig preußisch besetzt wurde, noch seine militärische Einberufung vermeiden können, so wurde Nietzsche nun (1867) als Einjährig-Freiwilliger bei der preußischen Artillerie in Naumburg verpflichtet. Nach einem schweren Reitunfall im März 1868 dienstunfähig geworden, nutzte er die Zeit seiner Kur zu weiteren philologischen Arbeiten, die er in seinem letzten Studienjahr fortsetzte. Von großer Bedeutung sollte sein erstes Zusammentreffen mit Richard Wagner im Jahre 1868 werden.
Professor in Basel (1869–1879)
Erwin Rohde mit Carl von Gersdorff und Friedrich Nietzsche (v.l.), Oktober 1871 in Naumburg (Saale)
Auf Empfehlung Friedrich Ritschls und Betreiben Wilhelm Vischer-Bilfingers wurde Nietzsche 1869, noch bevor er seine Promotion (honoris causa) erhalten und seine Habilitation absolviert hatte, zum außerordentlichen Professor für klassische Philologie an die Universität Basel berufen.[10] Zu seiner Tätigkeit gehörte auch das Lehren am Basler Gymnasium am Münsterplatz (Pädagogium). Als seine wichtigste Erkenntnis auf dem Gebiet der Philologie sah er die Entdeckung an, dass die antike Metrik, im Gegensatz zur modernen, akzentuierenden Metrik, ausschließlich auf der Länge von Silben basierte (quantitierendes Prinzip).[11]
Auf eigenen Wunsch wurde Nietzsche nach seiner Übersiedlung nach Basel aus der preußischen Staatsbürgerschaft entlassen und blieb für den Rest seines Lebens staatenlos.[2] Allerdings diente er im Deutsch-Französischen Krieg für kurze Zeit als Sanitäter auf deutscher Seite. In dieser Zeit zog er sich eine schwere Dysenterie- und Diphtherieerkrankung zu, deren Rekonvaleszenz von längerer Dauer war. Die Gründung des Deutschen Reichs und die anschließende Ära Otto von Bismarcks nahm er von außen und mit einer grundsätzlichen Skepsis wahr.
In Basel begann 1870 die bis in die Zeit von Nietzsches geistiger Umnachtung andauernde Freundschaft zu seinem Kollegen Franz Overbeck, einem atheistischen Theologieprofessor. Nietzsche schätzte auch den älteren Kollegen Jacob Burckhardt, der ihm gegenüber jedoch höflich, aber bestimmt Distanz wahrte.
Bereits im Jahre 1868 hatte Nietzsche in Leipzig Richard Wagner und dessen spätere Frau Cosima kennengelernt. Er verehrte beide zutiefst und war seit Beginn seiner Zeit in Basel häufig Gast im Haus des „Meisters“ in Tribschen bei Luzern. Dieser nahm ihn zwar zeitweise mit in seinen engsten Kreis auf, schätzte ihn aber vor allem als Propagandisten für die Gründung des Bayreuther Festspielhauses.
Nietzsche um 1875
1872 veröffentlichte Nietzsche sein erstes größeres Werk, Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik, eine Untersuchung über den Ursprung der Tragödie, in der er die exakte philologische Methode durch philosophische Spekulation ersetzte. Er entwickelte darin seine Kunstpsychologie, indem er die griechische Tragödie aus dem Begriffspaar apollinisch-dionysisch zu erklären versuchte.[12] Die Schrift wurde von den meisten seiner altphilologischen Kollegen – auch von Ritschl – abgelehnt und mit Schweigen übergangen. Durch Ulrich von Wilamowitz-Moellendorffs Polemik Zukunftsphilologie! kam es zwar doch noch zu einer kurzen öffentlichen Kontroverse, in die Rohde, inzwischen Professor in Kiel, und sogar Wagner auf Nietzsches Seite eingriffen; aber Nietzsche wurde sich seiner Isolation in der Philologie noch mehr bewusst, derentwegen er sich schon Anfang 1871 um den freiwerdenden Basler philosophischen Lehrstuhl Gustav Teichmüllers beworben hatte. Dieser wurde aber mit Rudolf Eucken besetzt.
Auch die vier Unzeitgemäßen Betrachtungen (1873–1876), in denen er eine von Schopenhauer und Wagner beeinflusste Kulturkritik übte, fanden nicht die erhoffte Resonanz. Im Umkreis Wagners hatte Nietzsche inzwischen Malwida von Meysenbug und Hans von Bülow kennengelernt, und auch die Freundschaft mit Paul Rée, dessen Einfluss ihn vom Kulturpessimismus seiner ersten Schriften abbrachte, begann. Seine Enttäuschung über die ersten Bayreuther Festspiele von 1876, wo er sich von der Banalität des Schauspiels und der Niveaulosigkeit des Publikums abgestoßen fühlte, nahm Nietzsche zum Anlass, sich von Wagner zu entfernen. Seine frühere unterwürfige Anhängerschaft schlug in Ablehnung und schließlich radikale Gegnerschaft um. Mit der Publikation von Menschliches, Allzumenschliches (1878) wurde die Entfremdung von Wagner und von der Schopenhauerschen Philosophie offenbar. Auch die Freundschaften zu Deussen und Rohde hatten sich inzwischen merklich abgekühlt. In dieser Zeit unternahm Nietzsche mehrere vergebliche Versuche, eine junge und vermögende Ehefrau für sich zu finden, worin er vor allem von der mütterlichen Gönnerin Malwida von Meysenbug unterstützt wurde. Außerdem nahmen die seit seiner Kindheit auftretenden Krankheiten (Migräneanfälle und Magenstörungen sowie eine starke Kurzsichtigkeit, die letztlich bis zur praktischen Blindheit führte) zu und zwangen ihn zu immer längeren Urlauben von seiner Lehrtätigkeit. 1879 musste er sich deswegen schließlich vorzeitig pensionieren lassen.
Freier Philosoph (1879–1889)
Haus in Sils-Maria, in dem Nietzsche während der Sommermonate 1881–1888 ein Zimmer bewohnte.
Getrieben von seinen Krankheiten auf der ständigen Suche nach für ihn optimalen Klimabedingungen, reiste er nun viel und lebte bis 1889 als freier Autor an verschiedenen Orten. Dabei lebte er vor allem von der ihm gewährten Pension; zudem erhielt er mitunter Zuwendungen von Freunden. Im Sommer hielt er sich meist in Sils-Maria, im Winter vorwiegend in Italien (Genua, Rapallo, Turin) und in Nizza auf. Hin und wieder besuchte er die Familie in Naumburg, wobei es mehrfach zu Zerwürfnissen und Versöhnungen mit seiner Schwester kam. Sein früherer Schüler Peter Gast (eigtl. Heinrich Köselitz) wurde zeitweilig zu einer Art Privatsekretär. Köselitz und Overbeck waren Nietzsches beständigste Vertraute.
Aus dem Wagnerkreis war ihm vor allem Meysenbug als mütterliche Gönnerin erhalten geblieben. Kontakt hielt er außerdem mit dem Musikkritiker Carl Fuchs und zunächst auch mit Paul Rée. Anfang der 1880er erschienen mit Morgenröte und Die fröhliche Wissenschaft weitere Werke im aphoristischen Stil von Menschliches, Allzumenschliches.
Lou von Salomé, Paul Rée und Nietzsche; von Nietzsche arrangierte Fotografie, 1882
Der Nietzsche-Stein bei Surlej im Oberengadin. Der Stein soll Nietzsche nach eigenen Angaben 1881 zur Grundkonzeption des Zarathustra angeregt haben.
1882 lernte er durch Vermittlung von Meysenbug und Rée in Rom Lou von Salomé kennen. Nietzsche fasste schnell weitreichende Pläne für die „Dreieinigkeit“ mit Rée und Salomé. Die Annäherung an die junge Frau gipfelte in einem mehrwöchigen gemeinsamen Aufenthalt in Tautenburg, mit Nietzsches Schwester Elisabeth als Anstandsdame. Nietzsche sah in Salomé bei aller Wertschätzung weniger eine gleichwertige Partnerin als eine begabte Schülerin. Er verliebte sich in sie, hielt über den gemeinsamen Freund Rée um ihre Hand an, doch Salomé lehnte ab. Unter anderem aufgrund von Intrigen Elisabeths zerbrach die Beziehung zu Rée und Salomé im Winter 1882/1883. Nietzsche, der angesichts neuer Krankheitsschübe und seiner nunmehr beinahe vollständigen Isolation – mit Mutter und Schwester hatte er sich wegen Salomé überworfen – von Suizidgedanken geplagt wurde, flüchtete nach Rapallo, wo er in nur zehn Tagen den ersten Teil von Also sprach Zarathustra zu Papier brachte.
Nietzsche Wanderweg in Èze
Die Gedanken zum dritten Teil entwickelte er bei seinem Aufenthalt im Bergdorf Èze in der Nähe von Nizza. Eine Straße und eine Gedenktafel erinnern an Nietzsches Tage in Èze.
Waren ihm schon nach dem Bruch mit Wagner und der Philosophie Schopenhauers nur wenige Freunde erhalten geblieben, so stieß der völlig neue Stil im Zarathustra selbst im engsten Freundeskreis auf Unverständnis, das allenfalls durch Höflichkeit überdeckt wurde. Nietzsche war sich dessen durchaus bewusst und pflegte seine Einsamkeit geradezu, wenn er auch oft darüber klagte. Den kurzzeitig gehegten Plan, als Dichter an die Öffentlichkeit zu treten, gab er auf. Daneben plagten ihn Geldsorgen, denn seine Bücher wurden so gut wie nicht gekauft. Den vierten Teil des Zarathustra gab er 1885 nur noch als Privatdruck mit einer Auflage von 40 Exemplaren heraus, die als Geschenk für „solche, die sich um ihn verdient machten“, gedacht waren und von denen Nietzsche letztlich lediglich sieben verschenkte.
Nietzsche kündigt Heinrich Köselitz den Titel seines neuen Buchs an
1886 ließ er Jenseits von Gut und Böse auf eigene Kosten drucken. Mit diesem Buch und den 1886/87 erscheinenden Zweitauflagen von Geburt, Menschliches, Morgenröte und Fröhlicher Wissenschaft sah er sein Werk als vorerst abgeschlossen an und hoffte, dass sich bald eine Leserschaft entwickeln würde. Tatsächlich stieg das Interesse an Nietzsche, wenn auch sehr langsam und von ihm selbst kaum bemerkt.
Neue Bekanntschaften Nietzsches in diesen Jahren waren Meta von Salis und Carl Spitteler, auch ein Treffen mit Gottfried Keller war zustande gekommen. 1886 war seine Schwester, inzwischen verheiratet mit dem Antisemiten Bernhard Förster, nach Paraguay abgereist, um die „germanische“ Kolonie Nueva Germania zu gründen – ein Vorhaben, das Nietzsche lächerlich fand. Im brieflichen Kontakt setzte sich die Abfolge von Streit und Versöhnung fort, persönlich sollten sich die Geschwister aber erst nach Friedrichs Zusammenbruch wiedersehen.
Nietzsche hatte weiterhin mit wiederkehrenden schmerzhaften Anfällen zu kämpfen, die ein konstantes Arbeiten unmöglich machten. 1887 schrieb er in kurzer Zeit die Streitschrift Zur Genealogie der Moral. Er wechselte Briefe mit Hippolyte Taine, dann auch mit Georg Brandes, der Anfang 1888 in Kopenhagen die ersten Vorträge über Nietzsches Philosophie hielt.
Im selben Jahr schrieb Nietzsche fünf Bücher, teilweise aus umfangreichen Aufzeichnungen für das zeitweise geplante Werk Der Wille zur Macht. Sein Gesundheitszustand hatte sich vorübergehend gebessert, im Sommer war er in regelrechter Hochstimmung. Seine Schriften und Briefe ab Herbst 1888 jedoch lassen bereits auf seinen beginnenden Größenwahn schließen. Die Reaktionen auf seine Schriften, vor allem auf die Polemik Der Fall Wagner vom Frühjahr, wurden von ihm maßlos überbewertet. An seinem 44. Geburtstag entschloss er sich, nach der Vollendung der Götzen-Dämmerung und des zunächst zurückgehaltenen Antichrist, die Autobiographie Ecce homo zu schreiben. Im Dezember begann ein Briefwechsel mit August Strindberg. Nietzsche glaubte, kurz vor dem internationalen Durchbruch zu stehen, und versuchte, seine alten Schriften vom ersten Verleger zurückzukaufen. Er plante Übersetzungen in die wichtigsten europäischen Sprachen. Überdies beabsichtigte er die Veröffentlichung der Kompilation Nietzsche contra Wagner und der Gedichte Dionysos-Dithyramben.
In geistiger Umnachtung (1889–1900)
Kleiner Nietzsche-Kopf, Radierung von Hans Olde nach der Fotoserie Der kranke Nietzsche, 1899
„Wahnzettel“ an Meta von Salis
Anfang Januar 1889 erlitt er in Turin einen geistigen Zusammenbruch.[13] Kleine Schriftstücke, sogenannte „Wahnzettel“, die er an enge Freunde, aber auch zum Beispiel an Cosima Wagner und Jacob Burckhardt und sogar Umberto I. von Italien sandte, waren von einer psychischen Erkrankung gezeichnet. Als Ursache für den Zusammenbruch wurde damals eine progressive Paralyse als Folge von Syphilis diagnostiziert, was heute als umstritten gilt.[14][15]
Skulpturengruppe „Röckener Bacchanal“ auf der Nordseite der Kirche in Röcken. Das Grab befindet sich unweit davon auf der Südseite.
Der durch die Wahnzettel an Burckhardt und ihn selbst alarmierte Overbeck brachte Nietzsche zunächst in die von Ludwig Wille geleitete Irrenanstalt Friedmatt in Basel. Von dort wurde der inzwischen geistig vollständig Umnachtete von seiner Mutter in die Psychiatrische Universitätsklinik in Jena unter Leitung Otto Binswangers gebracht. Ein Heilungsversuch Julius Langbehns, der von sich aus Kontakt zur Mutter aufgenommen hatte, scheiterte. 1890 durfte die Mutter ihn schließlich bei sich in Naumburg aufnehmen. Zu dieser Zeit konnte er zwar gelegentlich kurze Gespräche führen, Erinnerungsfetzen hervorbringen und unter einige Briefe von der Mutter diktierte Grüße setzen, verfiel jedoch schnell und plötzlich in Wahnvorstellungen oder Apathie und erkannte auch alte Freunde nicht wieder.
Über das weitere Verfahren mit den teilweise noch ungedruckten Werken berieten zunächst Overbeck und Köselitz. Letzterer begann eine erste Gesamtausgabe. Gleichzeitig setzte eine erste Welle der Nietzsche-Rezeption ein.
Elisabeth Förster-Nietzsche kehrte nach dem Suizid ihres Mannes 1893 aus Paraguay zurück, ließ die bereits gedruckten Bände der Köselitzschen Ausgabe einstampfen, gründete das Nietzsche-Archiv und übernahm von der betagten Mutter Zug um Zug die Kontrolle sowohl über den pflegebedürftigen Bruder als auch über dessen Nachlass und die Herausgabe seiner Werke. Mit Overbeck zerstritt sie sich, während sie Köselitz für eine weitere Zusammenarbeit gewinnen konnte.
Nietzsche selbst, dessen Verfall sich fortsetzte, bekam von alldem nichts mehr mit. Nach dem Tod seiner Mutter 1897 lebte er in der Villa Silberblick in Weimar, wo seine Schwester ihn pflegte. Ausgewählten Besuchern – etwa Rudolf Steiner – gewährte sie das Privileg, zu dem dementen Philosophen vorgelassen zu werden. So berichtete das Jenaer Volksblatt unter Berufung auf eine Naumburger Zeitung:
„Seine Lebensweise vergeht ganz nach ärztlicher Vorschrift, die seine Kost und Bedienung geregelt hat. Im Uebrigen sitzt er still in sich versunken da; nur wenn Straßen- oder Kinderlärm an sein Ohr dringt, äußert er unverständliche Laute, beruhigt sich aber wieder, wenn man ihm vorliest, ohne daß er freilich das Gelesene versteht. Sein Aussehen ist keineswegs ungesund, nur ist es etwas beschwerlich, ihn an- und auszukleiden, weil sich in letzter Zeit eine gewisse Ungelenkigkeit der Glieder bemerklich macht.“[16]
Von Steiner stammt eine weitere, ausführliche Schilderung des umnachteten Nietzsche.[17] Nach mehreren Schlaganfällen war Nietzsche allerdings teilweise gelähmt und konnte weder stehen noch sprechen. Am 25. August 1900, im Alter von 55 Jahren, starb er an den Folgen einer Frontotemporalen Demenz in Weimar.[18] Er wurde an der Röckener Dorfkirche im Familiengrab beigesetzt.
Denken und Werk
Nietzsche begann sein Werk als Philologe, begriff sich selbst aber zunehmend als Philosoph oder als „freier Denker“. Er gilt als Meister der aphoristischen Kurzform und des mitreißenden Prosa-Stils. Die Werke sind zuweilen mit einer Rahmenhandlung, Vor- und Nachwort, Gedichten und einem „Vorspiel“ versehen. Einige Interpreten halten selbst die scheinbar wenig strukturierten Aphorismenbücher für geschickt „komponiert“.
Nietzsche hat wie kaum ein zweiter Denker die Freiheit der Methode und der Betrachtung gewählt. Eine definitive Einordnung seiner Philosophie in eine bestimmte Disziplin ist daher schwierig. Nietzsches Herangehensweise an die Probleme der Philosophie ist teils die des Künstlers, teils die des Wissenschaftlers und teils die des Philosophen. Viele Stellen seines Werks können auch als psychologisch bezeichnet werden, wobei dieser Begriff erst später seine heutige Bedeutung bekam. Zahlreiche Deuter sehen einen engen Zusammenhang zwischen seinem Leben und seinem denkerischen Werk, sodass über Nietzsches Leben und Persönlichkeit weit mehr geforscht und geschrieben wird, als dies bei anderen Philosophen der Fall ist.
Übersicht zum Werk
Titelblatt des Erstdrucks 1872
Oft wird Nietzsches Denken und Werk in bestimmte Perioden eingeteilt. Die folgende Aufteilung geht in Grundzügen auf Nietzsche selbst zurück und ist seit dem Nietzschebuch Lou Andreas-Salomés (1894) in ähnlicher Form von fast allen Interpreten verwendet worden.
Die Wagnerianisch-Schopenhauerische Zeit (1872–1876), die vor allem im Zeichen dieser beiden Männer steht und romantische Einflüsse zeigt. Sie umfasst die Werke:
Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik
Unzeitgemäße Betrachtungen:
David Strauß, der Bekenner und der Schriftsteller
Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben
Schopenhauer als Erzieher
Richard Wagner in Bayreuth
Die „freigeistige“ Zeit (1876–1882). Nietzsche löst sich zunehmend vom persönlichen Einfluss Wagners und von der philosophischen Prägung durch Schopenhauer. Vor allem zu Beginn dieser Periode steht die wissenschaftlich-empirische Erkenntnis im Vordergrund. Daher wird diese Phase in Nietzsches Werk auch oft als „positivistisch“ bezeichnet. An Stelle der früheren zusammenhängenden Abhandlungen treten jetzt Aphorismensammlungen, worin sich unter anderem der Einfluss der von Nietzsche sehr geschätzten französischen Moralisten widerspiegelt:
Menschliches, Allzumenschliches (mit zwei Fortsetzungen)
Morgenröte. Gedanken über die moralischen Vorurteile
Die fröhliche Wissenschaft.
Das zentrale Werk Also sprach Zarathustra (1883–1885), in dem neue Lehren in symbolisch-dichterischer Sprache formuliert werden. Oft werden Also sprach Zarathustra und die Spätschriften zusammengefasst.
Die späten Werke (1886–1888), in denen die bisherigen Ansätze weiter ausgeführt und zunehmend in polemische Schärfe gebracht werden. Neben Aphorismen und Sentenzen finden sich nun wieder längere Abhandlungen. Zu dieser Periode zählen:
Jenseits von Gut und Böse
Zur Genealogie der Moral
Der Fall Wagner und Nietzsche contra Wagner
Götzen-Dämmerung oder Wie man mit dem Hammer philosophirt
Der Antichrist
Ecce homo (Autobiographie, kann demselben Kreis zugerechnet werden).
Es gibt allerdings einige Überschneidungen und Brüche in diesem Schema. So fügte Nietzsche den Zweitauflagen der Geburt der Tragödie und der Fröhlichen Wissenschaft von 1887 ein selbstkritisches Vorwort beziehungsweise ein fünftes Buch hinzu. Bedeutsam ist auch die erst 1896[19] erschienene Schrift Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinne aus dem Sommer 1873, in der Nietzsche viele seiner späteren Gedanken vorwegnimmt. Einige Themen – etwa das Verhältnis von Kunst und Wissenschaft – behandelt Nietzsche in allen Zeiträumen, wenn auch aus unterschiedlichen Perspektiven und mit entsprechend unterschiedlichen Antworten.
„Dieses Facsimile ist die getreue Reproduction eines von Nietzsche ursprünglich für das ‚Menschliche Allzumenschliche‘ bestimmten Epilogs.“[20]
Neben seinen philosophischen Betrachtungen veröffentlichte Nietzsche Gedichte, in denen seine philosophischen Gedanken bald heiter, bald dunkel und schwermütig ausgedrückt werden. Sie hängen mit den Prosawerken zusammen: Die Idyllen aus Messina (1882) gingen in die zweite Auflage der Fröhlichen Wissenschaft ein, während einige der Dionysos-Dithyramben (1888/89) Überarbeitungen von Stücken aus Also sprach Zarathustra sind.
Lange Zeit umstritten war die Bedeutung von Nietzsches Nachlass, dessen Rezeption zudem von der fragwürdigen Publikation durch das Nietzsche-Archiv erschwert wurde (vergleiche Nietzsche-Ausgabe). Extrempositionen bezogen hier einerseits Karl Schlechta, der zumindest im vom Archiv publizierten Nachlass nichts fand, was nicht auch in Nietzsches veröffentlichten Werken zu finden sei;[21] und andererseits etwa Alfred Baeumler und Martin Heidegger, die Nietzsches veröffentlichtes Werk nur als „Vorhalle“ sahen, während sich die „eigentliche Philosophie“ im Nachlass befinde.[22] Inzwischen herrscht eine mittlere Position vor, die den Nachlass als Ergänzung der veröffentlichten Werke begreift und darin ein Mittel sieht, Nietzsches Denkwege und Entwicklungen besser nachzuvollziehen.
Nietzsches Denken ist auf viele unterschiedliche Weisen interpretiert worden. Es enthält Brüche, verschiedene Ebenen und fiktive Standpunkte lyrischer Personen („Ein Fälscher ist, wer Nietzsche interpretiert, indem er Zitate aus ihm benutzt. […] Im Bergwerk dieses Denkers ist jedes Metall zu finden: Nietzsche hat alles gesagt und das Gegenteil von allem.“, Giorgio Colli). Eine kanonische Wiedergabe ist sehr schwierig.
Die Frage, ob das weitgehende Fehlen einer Systematik von Nietzsche beabsichtigt war, somit Ausdruck seiner Weltsicht ist, hat man in der Rezeption ausführlich diskutiert. Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wird sie vorwiegend bejaht. Vergleiche hierzu unten den Abschnitt Kritik an Religion, Metaphysik und Erkenntnistheorie.
Kritik der Moral
Eines der wichtigsten Objekte von Nietzsches Kritik spätestens seit Menschliches, Allzumenschliches ist die Moral im Allgemeinen und die christliche Moral im Besonderen. Nietzsche wirft der bisherigen Philosophie und Wissenschaft vor, herrschende Moralvorstellungen unkritisch übernommen zu haben; wahrhaftig freies und aufgeklärtes Denken habe sich dagegen, wie der Titel eines Buchs sagt, Jenseits von Gut und Böse zu stellen. Dies hätten alle abendländischen Philosophen seit Platon, insbesondere Kant, versäumt.[23] Nietzsche untersucht oft Werturteile nicht auf ihre vermeintliche Gültigkeit hin, sondern beschreibt Zusammenhänge zwischen der Erschaffung von Werten durch einen Denker oder eine Gruppe von Menschen und deren biologisch-psychologischer Verfassung. Es geht ihm also um die Frage des Werts von moralischen Systemen überhaupt:
„Alle Wissenschaften haben nunmehr der Zukunfts-Aufgabe der Philosophen vorzuarbeiten: diese Aufgabe dahin verstanden, dass der Philosoph das Problem vom Werthe zu lösen hat, dass er die Rangordnung der Werthe zu bestimmen hat.“
– Zur Genealogie der Moral[24]
Diese Form der Kritik auf einer Meta-Ebene ist ein typisches Kennzeichen von Nietzsches Philosophie. Vergleiche: Metaethik.
Er selbst führt diese Kritik mit Methoden der Geschichts-, Kultur- und Sprachwissenschaft exzessiv aus und legt dabei ein besonderes Augenmerk auf die Herkunft und Entstehung moralischer Denkweisen, etwa in Zur Genealogie der Moral. Wichtige Begriffe seiner Moralkritik sind:
Herren- und Sklavenmoral
Herrenmoral sei die Haltung der Herrschenden, die zu sich selbst und ihrem Leben Ja sagen könnten, während sie die anderen als „schlecht“ (Wortstamm: „schlicht“) abschätzten. Sklavenmoral sei die Haltung der „Elenden […], Armen, Ohnmächtigen, Niedrigen […], Leidenden, Entbehrenden, Kranken, Hässlichen“[25] die zuerst ihr Gegenüber – die Herrschenden, Glücklichen, Ja-Sagenden – als „böse“ bewerteten und sich selbst dann als deren „guten“ Gegensatz ausmachten. Es sei vor allem die Moral des Christentums gewesen, die eine solche Sklavenmoral zum Teil selbst hervorgerufen, in jedem Fall aber begünstigt und dadurch zur herrschenden Moral gemacht habe.
Ressentiment
Dies sei das Grundempfinden der Sklavenmoral. Aus Missgunst, Neid und Schwäche schüfen sich die „Missratenen“ eine imaginäre Welt (zum Beispiel das christliche Jenseits), in der sie selbst die Herrschenden sein und ihren Hass auf die „Vornehmen“ ausleben könnten.
Mitleid und Mitfreude
Während der Pessimist Schopenhauer Mitleid ins Zentrum seiner Ethik gestellt hat, um seine Philosophie der Verneinung des Lebens umzusetzen, drehte Nietzsche die These vom Mitleiden nach seinem Bruch mit der Schopenhauerschen Philosophie um: Weil das Leben zu bejahen sei, gelte das Mitleid – als Mittel zur Verneinung – als Gefahr. Es vermehre das Leiden in der Welt und stehe dem schöpferischen Willen entgegen, der immer auch vernichten und überwinden müsse – andere oder auch sich selbst.[26] Aktive Mitfreude (im Gegensatz zum passiven Mitleid) oder eine grundsätzliche Lebensbejahung (amor fati) seien die höheren und wichtigeren Werte.
Solche Gedankengänge werden von Nietzsche zu einer immer radikaleren Kritik am Christentum, etwa in Der Antichrist, gebündelt. Dieses sei nicht nur nihilistisch in dem Sinne, dass es der sinnlich wahrnehmbaren Welt jeden Wert abspreche – eine Kritik, die in Nietzsches Verständnis auch den Buddhismus treffe –, sondern im Gegensatz zum Buddhismus auch aus Ressentiment geboren. Das Christentum habe jede höhere Art Mensch und jede höhere Kultur und Wissenschaft behindert. C. A. Bernoulli hebt hervor, dass Nietzsches Anti-Christentum vornehmlich antisemitisch bestimmt ist und dass, wo er ehrlich spricht, „seine Urteile über die Juden allen Antisemitismus an Schärfe weit hinter sich lassen.“[27] In den späteren Schriften steigert Nietzsche die Kritik an allen bestehenden Normen und Werten: Sowohl in der bürgerlichen Moral als auch im Sozialismus und Anarchismus sieht er Nachwirkungen der christlichen Lehren am Werk. Die ganze Moderne leide an décadence. Dagegen sei nun eine „Umwertung aller Werte“ nötig. Wie genau allerdings die neuen Werte ausgesehen hätten, wird aus Nietzsches Werk nicht eindeutig klar. Diese Frage und ihr Zusammenhang mit den Aspekten des Dionysischen, des Willen zur Macht, des Übermenschen und der Ewigen Wiederkunft werden bis heute diskutiert. Die extremsten Aussagen Nietzsches zur Energie der Größe und zum Anti-Humanismus finden sich in einem Nachlass-Fragment von 1884: „…-jene ungeheure Energie der Größe zu gewinnen, um, durch Züchtung und andererseits durch Vernichtung von Millionen Mißratener, den zukünftigen Menschen zu gestalten und nicht zugrunde zu gehen an dem Leid, das man schafft und dessen Gleichen noch nie da war!“[28]
„Gott ist tot“ – Der europäische Nihilismus
Mit dem Stichwort „Gott ist tot“ wird oft die Vorstellung verbunden, dass Nietzsche den Tod Gottes beschworen oder herbeigewünscht habe. Tatsächlich verstand sich Nietzsche eher als Beobachter. Er analysierte seine Zeit, vor allem die seiner Auffassung nach inzwischen marode gewordene (christliche) Zivilisation. Er war zudem nicht der erste, der die Frage nach dem „Tod Gottes“ stellte. Bereits der junge Hegel äußerte diesen Gedanken und sprach von dem „unendlichen Schmerz“ als einem Gefühl, „worauf die Religion der neuen Zeit beruht – das Gefühl: Gott selbst ist tot“.[29]
Die bedeutendste und meistbeachtete Stelle zu diesem Thema ist der Aphorismus 125 aus der Fröhlichen Wissenschaft mit dem Titel „Der tolle Mensch“. Der stilistisch dichte Aphorismus enthält Anspielungen auf klassische Werke der Philosophie und Tragödie. Dieser Text lässt den Tod Gottes als bedrohliches Ereignis erscheinen. Dem Sprecher darin graut vor der Schreckensvision, dass die zivilisierte Welt ihr bisheriges geistiges Fundament weitgehend zerstört habe:
„Wohin ist Gott? rief er, ich will es euch sagen! Wir haben ihn getödtet, – ihr und ich! Wir Alle sind seine Mörder! Aber wie haben wir diess gemacht? Wie vermochten wir das Meer auszutrinken? Wer gab uns den Schwamm, um den ganzen Horizont wegzuwischen? Was thaten wir, als wir diese Erde von ihrer Sonne losketteten? Wohin bewegt sie sich nun? Wohin bewegen wir uns? Fort von allen Sonnen? Stürzen wir nicht fortwährend? Und rückwärts, seitwärts, vorwärts, nach allen Seiten? Giebt es noch ein Oben und ein Unten? Irren wir nicht wie durch ein unendliches Nichts? Haucht uns nicht der leere Raum an? Ist es nicht kälter geworden? Kommt nicht immerfort die Nacht und mehr Nacht? […] Gott ist todt! Gott bleibt todt! Und wir haben ihn getödtet! Wie trösten wir uns, die Mörder aller Mörder?“[30]
Dieser unfassbare Vorgang werde gerade wegen der großen Dimension lange brauchen, um in seiner Tragweite erkannt zu werden: „Ich komme zu früh, sagte er dann, ich bin noch nicht an der Zeit. Diess ungeheure Ereigniss ist noch unterwegs und wandert, – es ist noch nicht bis zu den Ohren der Menschen gedrungen.“ Und es wird gefragt: „Ist nicht die Grösse dieser That [Gott getötet zu haben] zu gross für uns? Müssen wir nicht selber zu Göttern werden, um nur ihrer würdig zu erscheinen?“[30] Unter anderem aus diesem Gedanken heraus erscheint später die Idee des „Übermenschen“, wie sie vor allem im Zarathustra dargestellt wird: „Todt sind alle Götter: nun wollen wir, dass der Übermensch lebe.“[31]
Das Wort vom Tod Gottes findet sich auch in den Aphorismen 108 und 343 der Fröhlichen Wissenschaft, und es taucht auch mehrmals in Also sprach Zarathustra auf. Danach verwendete Nietzsche es nicht mehr, befasste sich aber weiter intensiv mit dem Thema. Beachtenswert ist hier etwa das nachgelassene Fragment Der europäische Nihilismus (datiert 10. Juni 1887), in dem es heißt: „,Gott‘ ist eine viel zu extreme Hypothese.“[32]
Nietzsche kommt zu dem Schluss, dass mehrere mächtige Strömungen, vor allem das Aufkommen der Naturwissenschaften und der Geschichtswissenschaft, daran mitgewirkt haben, die christliche Weltanschauung unglaubwürdig zu machen und damit die christliche Zivilisation zu Fall zu bringen. Durch die Kritik der bestehenden Moral, wie Nietzsche selbst sie betreibt, werde die Moral hohl und unglaubwürdig und breche schließlich zusammen. Mit dieser radikalisierten Kritik steht Nietzsche einerseits in der Tradition der französischen Moralisten, wie etwa Montaigne oder La Rochefoucauld, die die Moral ihrer Zeit kritisieren, um zu einer besseren zu gelangen; andererseits betont er mehrfach, er bekämpfe nicht nur die Heuchelei von Moral, sondern die herrschenden „Moralen“ selbst – im Wesentlichen immer die christliche. In diesem Sinne bezeichnet er sich selbst als „Immoralisten“.
Es besteht heute weitgehende Übereinstimmung, dass Nietzsche sich nicht als Befürworter des Nihilismus verstand, sondern ihn als Möglichkeit in der [nach]christlichen Moral, vielleicht auch als eine geschichtliche Notwendigkeit sah. Über den Atheismus Nietzsches im Sinne des Nichtglaubens an einen metaphysischen Gott sagen diese Stellen wenig aus. (Siehe hierzu den Abschnitt Kritik an Religion, Metaphysik und Erkenntnistheorie.)
Kunst und Wissenschaft
Das Begriffspaar „apollinisch-dionysisch“ wurde zwar schon von Schelling verwendet, fand aber erst durch Nietzsche Eingang in die Philosophie der Kunst. Mit den Namen der griechischen Götter Apollon und Dionysos bezeichnet Nietzsche in seiner frühen Schrift Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik zwei gegensätzliche Prinzipien der Ästhetik. Apollinisch ist demnach der Traum, der schöne Schein, das Helle, die Vision, die Erhabenheit; dionysisch ist der Rausch, die grausame Enthemmung, das Ausbrechen einer dunklen Urkraft. In der attischen Tragödie ist Nietzsche zufolge die Vereinigung dieser Kräfte gelungen. Das „Ur-Eine“ offenbare sich dem Dichter dabei in der Form von dionysischer Musik und werde mittels apollinischer Träume in Bilder umgesetzt. Auf der Bühne sei die Tragödie durch den Chor geboren, der dem Dionysischen Raum gibt. Als apollinisches Element komme der Dialog im Vordergrund und der tragische Held hinzu.
Sokrates habe die Wissenschaft über die Kunst gestellt und so zum Niedergang der griechischen Tragödie beigetragen.
Die griechische Tragödie sei durch Euripides und den Einfluss des Sokratismus zugrunde gegangen. Hierdurch sei vor allem das Dionysische, aber auch das Apollinische aus der Tragödie getrieben worden, sie selbst sei zu einem bloß dramatisierten Epos herabgesunken. Die Kunst habe sich in den Dienst des Wissens und sokratischer Klugheit gestellt und sei zur reinen Nachahmung geworden. Erst im Musikdrama Richard Wagners sei die Vereinigung der gegensätzlichen Prinzipien wieder gelungen.
In späteren Schriften rückt Nietzsche von dieser Position ab; insbesondere sieht er in den Werken Wagners jetzt keinen Neuanfang mehr, sondern ein Zeichen des Verfalls. Auch seine grundsätzlichen ästhetischen Betrachtungen variiert er: In den Schriften der „positivistischen“ Periode tritt die Kunst deutlich hinter die Wissenschaft zurück. Nunmehr ist für Nietzsche „der wissenschaftliche Mensch die Weiterentwickelung des künstlerischen“ (Menschliches, Allzumenschliches[33]), ja sogar „[d]as Leben ein Mittel der Erkenntnis“ (Die fröhliche Wissenschaft [34]).
Erst nach Also sprach Zarathustra greift Nietzsche wieder deutlicher auf seine frühen ästhetischen Ansichten zurück. In einem Notizbuch von 1888 heißt es:
„Die Kunst und nichts als die Kunst! Sie ist die große Ermöglicherin des Lebens, die große Verführerin zum Leben, das große Stimulans des Lebens.“[35]
In den späten Schriften entwickelt er auch den Begriff des Dionysischen weiter. Die Gottheit Dionysos dient zur Projektion mehrerer wichtiger Lehren, und Ecce homo schließt mit dem Ausruf: „Dionysos gegen den Gekreuzigten!“ Das Thema des Dionysos ist eine der entscheidenden Konstanten im Leben und Werk Nietzsches, von seiner Geburt der Tragödie bis in den Wahnsinn hinein, wo er mit Dionysos unterschreibt und Cosima Wagner zu seiner Ariadene wird.[36]
Kritik an Religion, Metaphysik und Erkenntnistheorie
Mit der Kritik der Moral hängt eine Kritik bisheriger Philosophien zusammen. Gegen metaphysische und religiöse Konzepte ist Nietzsche grundsätzlich skeptisch. Die Möglichkeit einer metaphysischen Welt sei zwar nicht widerlegbar, aber sie gehe uns auch nichts an:
„Es ist wahr, es könnte eine metaphysische Welt geben; die absolute Möglichkeit davon ist kaum zu bekämpfen. […] aber Alles, was […] bisher metaphysische Annahmen werthvoll, schreckenvoll, lustvoll gemacht, was sie erzeugt hat, ist Leidenschaft, Irrthum und Selbstbetrug; die allerschlechtesten Methoden der Erkenntniss, nicht die allerbesten, haben daran glauben lehren. Wenn man diese Methoden, als das Fundament aller vorhandenen Religionen und Metaphysiken, aufgedeckt hat, hat man sie widerlegt. Dann bleibt immer noch jene Möglichkeit übrig; aber mit ihr kann man gar Nichts anfangen, geschweige denn, dass man Glück, Heil und Leben von den Spinnenfäden einer solchen Möglichkeit abhängen lassen dürfte. – Denn man könnte von der metaphysischen Welt gar Nichts aussagen, als ein Anderssein, ein uns unzugängliches, unbegreifliches Anderssein; es wäre ein Ding mit negativen Eigenschaften. – Wäre die Existenz einer solchen Welt noch so gut bewiesen, so stünde doch fest, dass die gleichgültigste aller Erkenntnisse eben ihre Erkenntniss wäre […]“
– Menschliches, Allzumenschliches[37]
Alle metaphysischen und religiösen Spekulationen seien dagegen psychologisch erklärbar; sie hätten vor allem der Legitimation bestimmter Moralen gedient. Die jeweilige Art zu denken, die Philosophien der Philosophen sind nach Nietzsche aus deren körperlicher und geistiger Verfassung sowie ihren individuellen Erfahrungen abzuleiten.
„In der That, man thut gut (und klug), zur Erklärung davon, wie eigentlich die entlegensten metaphysischen Behauptungen eines Philosophen zu Stande gekommen sind, sich immer erst zu fragen: auf welche Moral will es (will er –) hinaus?“
– Jenseits von Gut und Böse[38]
Nietzsche wendet diese These auch in seinen Selbstanalysen an und weist wiederholt darauf hin, dass wir die Welt notwendigerweise stets perspektivisch wahrnehmen und auslegen. Schon die Notwendigkeit, sich in Sprache auszudrücken und damit Subjekte und Prädikate anzusetzen, sei eine vorurteilsbehaftete Auslegung des Geschehens (Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinne). Damit behandelte Nietzsche Fragen, die in Ansätzen von der modernen Sprachphilosophie wieder aufgenommen wurden.
Er würdigt die Skeptiker als den einzigen „anständigen Typus in der Geschichte der Philosophie“ (Der Antichrist [39]) und äußert grundsätzliche Vorbehalte gegen jede Art von philosophischem System. Es sei unredlich zu meinen, die Welt lasse sich in eine Ordnung einpassen:
„Ich misstraue allen Systematikern und gehe ihnen aus dem Weg. Der Wille zum System ist ein Mangel an Rechtschaffenheit.“
– Götzen-Dämmerung[40]
In seiner Autobiographie Ecce homo beschreibt er ein letztes Mal sein Verhältnis zu Religion und Metaphysik:
„‚Gott‘, ‚Unsterblichkeit der Seele‘, ‚Erlösung‘, ‚Jenseits‘ lauter Begriffe, denen ich keine Aufmerksamkeit, auch keine Zeit geschenkt habe, selbst als Kind nicht, – ich war vielleicht nie kindlich genug dazu? – Ich kenne den Atheismus durchaus nicht als Ergebniss, noch weniger als Ereigniss: er versteht sich bei mir aus Instinkt. Ich bin zu neugierig, zu fragwürdig, zu übermüthig, um mir eine faustgrobe Antwort gefallen zu lassen. Gott ist eine faustgrobe Antwort, eine Undelicatesse gegen uns Denker –, im Grunde sogar bloss ein faustgrobes Verbot an uns: ihr sollt nicht denken!“[41]
Weitere Gedanken
Genealogie
‚Frederich Nietzsche‘. Gemälde von Edvard Munch aus dem Jahr 1906. Öl auf Leinwand, Thielska galleriet, Stockholm.
Nietzsche-Denkmal, Naumburg
In den Werken Nietzsches lässt sich zeigen, dass er schon in jungen Jahren[42] einen Zugang zu den Themen der Metaphysik, der Religion und der Moral, später auch des Ästhetischen, aus einem historisch-kritischen Blickwinkel forderte. Alle Erklärungsmuster, die auf etwas Transzendentes, Unbedingtes, Universales abzielen, sind nichts als Mythen, die in der Geschichte der Erkenntnisentwicklung jeweils auf der Grundlage des Wissens ihrer Zeit entstanden sind. Dieses aufzudecken ist Aufgabe der modernen Wissenschaft und Philosophie. In diesem Sinne verstand sich Nietzsche als Verfechter eines radikalen Aufklärungsgedankens. „[…] erst nachdem wir die historische Betrachtungsart, welche die Zeit der Aufklärung mit sich brachte, in einem so wesentlichen Puncte corrigirt haben, dürfen wir die Fahne der Aufklärung — die Fahne mit den drei Namen: Petrarca, Erasmus, Voltaire — von Neuem weiter tragen. Wir haben aus der Reaction einen Fortschritt gemacht.“[43] Den Begriff der Genealogie verwendete er erstmals im Titel der Genealogie der Moral. Die Methodik wird dort insbesondere in der zweiten Abhandlung in den Abschnitten 12 bis 14 ausgeführt.[44] Die dahinter stehende Methode beschrieb und praktizierte er bereits in Menschliches, Allzumenschliches (Aphorismen 1 und 2), und bereits in der Zweiten Unzeitgemäßen Betrachtung reflektierte er den Wert des Historischen kritisch, zeigte dessen Grenzen, aber auch seine Unhintergehbarkeit.[45] Genealogie bedeutet für Nietzsche nicht historische Forschung, sondern kritische Erklärung von Gegenwartsphänomenen anhand von (spekulativen) theoretischen Ableitungen aus der Geschichte. Im Mittelpunkt steht eine „Deplausibilisierung“[46] bisheriger Narrative in Philosophie, Theologie und den Kulturwissenschaftlichen Fragen durch historisch gestützte psychologische Thesen. Großen Einfluss hat dieses Konzept Nietzsches auf Michel Foucault.[47] Josef Simon setzte die Methode mit der modernen Dekonstruktion gleich.[48]
Perspektivismus
Aus seiner Kritik von Metaphysik, Erkenntnistheorie, Moralphilosophie und Religion heraus entwickelte Nietzsche selbst ein pluralistisches Weltbild. Indem er die Welt und auch den Menschen als einen im ständigen Werden befindlichen Organismus auffasste, in dem eine Vielzahl von Elementen im ständigen Gegeneinander ihrer Kräfte danach ringen, sich durchzusetzen, löste er sich vom traditionellen Substanzdenken und von jeglichen kausal-mechanistischen sowie teleologischen Erklärungen.[49] „Alle Einheit ist nur als Organisation und Zusammenspiel Einheit: nicht anders als wie ein menschliches Gemeinwesen eine Einheit ist: also Gegensatz der atomistischen Anarchie; somit ein Herrschafts-Gebilde, das Eins bedeutet, aber nicht eins ist.“[50] In diesem Organismus als Totalität wirken die verschiedensten Kräfte im Kampf gegeneinander; sie folgen ihrem jeweiligen Willen zur Macht (s.u.). „Leben wäre zu definiren als eine dauernde Form von Prozeß der Kraftfeststellungen, wo die verschiedenen Kämpfenden ihrerseits ungleich wachsen.“[51] Jeder Organismus führt seinen Kampf aus seiner eigenen Perspektive.
„Seien wir zuletzt, gerade als Erkennende, nicht undankbar gegen solche resolute Umkehrungen der gewohnten Perspektiven und Werthungen, mit denen der Geist allzulange scheinbar freventlich und nutzlos gegen sich selbst gewüthet hat: dergestalt einmal anders sehn, anders-sehn-wollen ist keine kleine Zucht und Vorbereitung des Intellekts zu seiner einstmaligen ‚Objektivität‘, – letztere nicht als ‚interesselose Anschauung‘ verstanden (als welche ein Unbegriff und Widersinn ist), sondern als das Vermögen, sein Für und Wider in der Gewalt zu haben und aus- und einzuhängen: so dass man sich gerade die Verschiedenheit der Perspektiven und der Affekt-Interpretationen für die Erkenntniss nutzbar zu machen weiss […] Es giebt nur ein perspektivisches Sehen, nur ein perspektivisches ‚Erkennen‘; und je mehr Affekte wir über eine Sache zu Worte kommen lassen, je mehr Augen, verschiedne Augen wir uns für dieselbe Sache einzusetzen wissen, um so vollständiger wird unser ‚Begriff‘ dieser Sache, unsre ‚Objektivität‘ sein. Den Willen aber überhaupt eliminiren, die Affekte sammt und sonders aushängen, gesetzt, dass wir dies vermöchten: wie? hiesse das nicht den Intellekt castriren?“
– GM III, 12, KSA 5, 365
Die subjektive Sicht, die zur Perspektive führt, bedeutet nun weder Willkür noch Relativismus. Die jeweils eingenommene Perspektive führt vielmehr dazu, dass der Mensch die Welt, wie sie ihm erscheint, zu einem Bild, zu einer Interpretation zusammenfügt.
„Daß der Werth der Welt in unserer Interpretation liegt (– daß vielleicht irgendwo noch andere Interpretationen möglich sind als bloß menschliche –) daß die bisherigen Interpretationen perspektivische Schätzungen sind, vermöge deren wir uns im Leben, das heißt im Willen zur Macht, zum Wachsthum der Macht erhalten, daß jede Erhöhung des Menschen die Überwindung engerer Interpretationen mit sich bringt, daß jede erreichte Verstärkung und Machterweiterung neue Perspektiven aufthut und an neue Horizonte glauben heißt—dies geht durch meine Schriften.“[52]
Wille zur Macht
Der „Wille zur Macht“ ist erstens ein Konzept, das zum ersten Mal in Also sprach Zarathustra vorgestellt und in allen nachfolgenden Büchern zumindest am Rande erwähnt wird. Seine Anfänge liegen in den psychologischen Analysen des menschlichen Machtwillens in der Morgenröte. Umfassender führte es Nietzsche in seinen nachgelassenen Notizbüchern ab etwa 1885 aus.
Zweitens ist es der Titel eines von Nietzsche auch als Umwertung aller Werte geplanten Werks, das nie zustande kam. Aufzeichnungen dazu gingen vor allem in die Werke Götzen-Dämmerung und Der Antichrist ein.
Drittens ist es der Titel einer Nachlasskompilation von Elisabeth Förster-Nietzsche und Peter Gast, die nach Ansicht dieser Herausgeber dem unter Punkt zwei geplanten „Hauptwerk“ entsprechen soll.
Die Deutung des Konzepts „Wille zur Macht“ ist stark umstritten. Für Martin Heidegger war es Nietzsches Antwort auf die metaphysische Frage nach dem „Grund alles Seienden“: Laut Nietzsche sei alles „Wille zur Macht“ im Sinne eines inneren, metaphysischen Prinzips, so wie dies bei Schopenhauer der „Wille (zum Leben)“ ist. Die entgegengesetzte Meinung vertrat Wolfgang Müller-Lauter: Danach habe Nietzsche mit dem „Willen zur Macht“ keineswegs eine Metaphysik im Sinne Heideggers wiederhergestellt – Nietzsche war ja gerade Kritiker jeder Metaphysik –, sondern den Versuch unternommen, eine in sich konsistente Deutung allen Geschehens zu geben, die die nach Nietzsche irrtümlichen Annahmen sowohl metaphysischer „Sinngebungen“ als auch eines atomistisch-materialistischen Weltbildes vermeide. Um Nietzsches Konzept zu begreifen, sei es angemessener, von den (vielen) „Willen zur Macht“ zu sprechen, die im dauernden Widerstreit miteinander stehen, sich gegenseitig bezwingen und einverleiben, zeitweilige Organisationen (beispielsweise den menschlichen Leib), aber keinerlei „Ganzes“ bilden, denn die Welt sei ewiges Chaos.
Zwischen diesen beiden Interpretationen bewegen sich die meisten anderen, wobei die heutige Nietzscheforschung derjenigen Müller-Lauters deutlich näher steht. Gerade der Begriff Macht weist jedoch bei Nietzsche (mit seiner stets auf das gesunde Individuum ausgerichteten Weltanschauung) auf neuere positive Verständnisformen voraus, wie wir sie z.B. bei Hannah Arendt[53] finden – hier jedoch bezogen auf den Menschen in der Gesellschaft: die grundsätzliche Möglichkeit aus sich heraus gestaltend „etwas zu machen“.
Ewige Wiederkunft
Nietzsches zuerst in Die fröhliche Wissenschaft auftretender und in Also sprach Zarathustra als Höhepunkt vorgeführter „tiefster Gedanke“, der ihm auf einer Wanderung im Engadin nahe Sils-Maria kam, ist die Vorstellung, dass alles Geschehende schon unendlich oft geschah und unendlich oft wiederkehren wird. Man solle deshalb so leben, dass man die immerwährende Wiederholung eines jeden Augenblickes nicht nur ertrage, sondern sogar begrüße. „Doch alle Lust will Ewigkeit – will tiefe, tiefe Ewigkeit“[54] lautet folglich ein zentraler Satz in Also sprach Zarathustra. Eng mit der „Ewigen Wiederkunft“, für die Nietzsche trotz seiner nur sehr oberflächlichen naturwissenschaftlichen Bildung auch wissenschaftliche Begründungen zu geben versuchte, hängt wohl der Amor fati (lat. „Liebe zum Schicksal“) zusammen. Dies ist für Nietzsche eine Formel zur Bezeichnung des höchsten Zustands, den ein Philosoph erreichen kann, die Form der höchstgesteigerten Lebensbejahung.[55]
Über die „ewige Wiederkunft“, ihre Bedeutung und Stellung in Nietzsches Gedanken herrscht keine Einigkeit. Während einige Deuter sie als Zentrum seines gesamten Denkens ausmachten, sahen andere sie bloß als fixe Idee und störenden „Fremdkörper“ in Nietzsches Lehren.
Übermensch
An einen Fortschritt in der Geschichte der Menschheit – oder in der Welt überhaupt – glaubt Nietzsche nicht. Für ihn ist folglich das Ziel der Menschheit nicht an ihrem (zeitlichen) Ende zu finden, sondern in ihren immer wieder auftretenden höchsten Individuen, den Übermenschen. Die Gattung Mensch als Ganzes sieht er nur als einen Versuch, eine Art Grundmasse, aus der heraus er „Schaffende“ fordert, die „hart“ und mitleidlos mit anderen und vor allem mit sich selbst sind, um aus der Menschheit und sich selbst ein wertvolles Kunstwerk zu schaffen. Als negatives Gegenstück zum Übermenschen wird in Also sprach Zarathustra der letzte Mensch vorgestellt. Dieser steht für das schwächliche Bestreben nach Angleichung der Menschen untereinander, nach einem möglichst risikolosen, langen und „glücklichen“ Leben ohne Härten und Konflikte. Das Präfix „Über“ in der Wortschöpfung „Übermensch“ kann nicht nur für eine höhere Stufe relativ zu einer anderen stehen, sondern auch im Sinne von „hinüber“ verstanden werden, kann also eine Bewegung ausdrücken. Der Übermensch ist daher nicht unbedingt als Herrenmensch über dem letzten Menschen zu sehen. Eine rein politische Deutung gilt der heutigen Nietzscheforschung als irreführend. Der „Wille zur Macht“, der sich im Übermenschen konkretisieren soll, ist demnach nicht etwa der Wille zur Herrschaft über andere, sondern ist als Wille zum Können, zur Selbstbereicherung, zur Selbstüberwindung zu verstehen.
Einflüsse
Nietzsche-Gedenktafel an der Landesschule Pforta
Aus seiner Jugend im Pfarrhaus und im kleinbürgerlich-frommen „Frauenhaushalt“ ergaben sich Nietzsches erste praktische Erfahrungen mit dem Christentum. Schon sehr bald entwickelte er hier einen kritischen Standpunkt und las Schriften von Ludwig Feuerbach und David Friedrich Strauß. Wann genau diese Entfremdung von der Familie begann und welchen Einfluss sie auf Nietzsches weiteren Denk- und Lebensweg hatte, ist Gegenstand einer andauernden Debatte in der Nietzsche-Forschung.
Auch der frühe Tod des Vaters dürfte Nietzsche beeinflusst haben, jedenfalls wies er selbst oft auf dessen Bedeutung für ihn hin. Dabei ist zu beachten, dass er ihn selbst kaum kannte, sondern sich aus Familienerzählungen ein wohl idealisiertes Bild des Vaters machte. Als freundlicher und beliebter, andererseits körperlich schwacher und kranker Landpfarrer taucht er in Nietzsches Selbstanalysen immer wieder auf.
Schon in seiner Jugend war Nietzsche von den Schriften Ralph Waldo Emersons und Lord Byrons beeindruckt, den seinerzeit tabuisierten Hölderlin erkor er zu seinem Lieblingsdichter. Auch Machiavellis Werk Der Fürst las er bereits privat in der Schulzeit.
Wie stark der Einfluss des Dichters Ernst Ortlepp oder die Ideen Max Stirners beziehungsweise des ganzen Junghegelianismus‘ auf Nietzsche waren, ist umstritten. Der Einfluss Ortlepps ist vor allem von Hermann Josef Schmidt hervorgehoben worden. Über den Einfluss Stirners auf Nietzsche wird bereits seit den 1890ern debattiert. Einige Interpreten sahen hier höchstens eine flüchtige Kenntnisnahme, andere dagegen, allen voran Eduard von Hartmann, erhoben einen Plagiatsvorwurf. Bernd A. Laska vertritt die Außenseiter-These, Nietzsche habe infolge der Begegnung mit dem Werk Stirners, das ihm vom Junghegelianer Eduard Mushacke vermittelt worden sei, eine „initiale Krise“ durchgemacht, die ihn zu Schopenhauer führte.[8]
Im Philologiestudium bei Ritschl lernte Nietzsche neben den klassischen Werken selbst vor allem philologisch-wissenschaftliche Methoden kennen. Dies dürfte einerseits die Methodik seiner Schriften beeinflusst haben, was insbesondere in der Genealogie der Moral deutlich wird, andererseits aber auch sein Bild von der strengen Wissenschaft als mühselige Arbeit für mittelmäßige Geister. Seine eher negative Haltung zum Wissenschaftsbetrieb an den Universitäten beruhte zweifellos auf eigenen Erfahrungen sowohl als Student als auch als Professor.
An der Universität versuchte Nietzsche den von ihm geschätzten Jacob Burckhardt zu Gesprächen zu gewinnen, las einige von dessen Büchern und hörte sich Vorlesungen des Kollegen an. Mit dem Freund Franz Overbeck hatte er in der Basler Zeit einen regen Gedankenaustausch, auch später half ihm Overbeck in theologischen und kirchengeschichtlichen Fragen weiter.
Werke bekannter Schriftsteller wie Stendhal, Tolstoi und Dostojewski machte Nietzsche sich für sein eigenes Denken ebenso zunutze wie solche heute eher unbekannter Autoren wie William Edward Hartpole Lecky oder Fachgelehrter wie Julius Wellhausen. Zu seinen Ansichten über die moderne décadence las und bewertete er etwa George Sand, Gustave Flaubert und die Brüder Goncourt.
Schließlich lässt sich Nietzsches Interesse an Wissenschaften von der Physik (besonders Roger Joseph Boscovichs System) bis zur Nationalökonomie belegen. Auf die besondere Bedeutung der kritischen Auseinandersetzung mit dem Buch Der Ursprung der moralischen Empfindungen (1877) von Paul Rée verwies Nietzsche in der Vorrede zur Genealogie der Moral[56] Für sein Wissen über die Physiologie, auch in der kritischen Auseinandersetzung mit dem Darwinismus, stützte sich Nietzsche stark auf das Werk Der Kampf der Theile im Organismus. Ein Beitrag zur Vervollständigung der mechanischen Zweckmäßigkeitslehre des Anatomen Wilhelm Roux.[57] Er meinte auch, durch seine Krankheiten ein besseres Wissen über Medizin, Physiologie und Diätetik erlangt zu haben als manche seiner Ärzte.
Wagner und Schopenhauer
Nietzsche über Schopenhauer: „Ich gehöre zu den Lesern Schopenhauers, welche, nachdem sie die erste Seite von ihm gelesen haben, mit Bestimmtheit wissen, dass sie alle Seiten lesen werden und auf jedes Wort hören werden, das er überhaupt gesagt hat.“[58]
Ab Mitte der 1860er übten die Werke Arthur Schopenhauers großen Einfluss auf Nietzsche aus; dabei bewunderte Nietzsche aber schon zu Beginn weniger den Kern der Schopenhauerschen Lehre als die Person und den „Typus“ Schopenhauer, das heißt in seiner Vorstellung den wahrheitssuchenden und „unzeitgemäßen“ Philosophen. Eine weitere wesentliche Inspiration war dann die Person und die Musik Richard Wagners. Die Schriften Richard Wagner in Bayreuth (Vierte Unzeitgemäße Betrachtung) und vor allem die Geburt der Tragödie feiern dessen Musikdrama als Überwindung des Nihilismus ebenso wie eines platten Rationalismus. Diese Verehrung schlug spätestens 1879 nach Wagners vermeintlicher Hinwendung zum Christentum (in Parsifal) in Feindschaft um. Nietzsche rechtfertigte seinen radikalen Sinneswandel später in Der Fall Wagner und in Nietzsche contra Wagner. Dass Nietzsche sich auch lange nach Wagners Tod 1883 beinahe zwanghaft mit dem einstigen „Meister“ beschäftigte, hat einige Aufmerksamkeit gefunden: Über das komplizierte Verhältnis zwischen Nietzsche und Wagner (sowie Wagners Frau Cosima) gibt es viele Untersuchungen mit teilweise unterschiedlichen Ergebnissen. Neben den von Nietzsche genannten weltanschaulichen und kunstphilosophischen Differenzen haben sicherlich auch persönliche Gründe eine Rolle bei Nietzsches „Abfall“ von Wagner gespielt.
Auch Schopenhauer sah er nun kritischer und meinte, gerade in dessen Pessimismus und Nihilismus ein zeittypisches und daher rückwärtsgewandtes Phänomen zu erkennen. Freilich fand er auch 1887 noch lobende Worte für Schopenhauer, der „als Philosoph der erste eingeständliche und unbeugsame Atheist [war], den wir Deutschen gehabt haben“:
„[Nun kommt] auf eine furchtbare Weise die Schopenhauerische Frage zu uns: hat denn das Dasein überhaupt einen Sinn? – jene Frage, die ein paar Jahrhunderte brauchen wird, um auch nur vollständig und in alle ihre Tiefe hinein gehört zu werden. Was Schopenhauer selbst auf diese Frage geantwortet hat, war – man vergebe es mir – etwas Voreiliges, Jugendliches, nur eine Abfindung, ein Stehen- und Steckenbleiben in eben den christlich-asketischen Moral-Perspektiven, welchen, mit dem Glauben an Gott, der Glaube gekündigt war … Aber er hat die Frage gestellt.“[59]
Nietzsches Rezeption anderer Philosophien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Sein Wissen über Philosophie und Philosophiegeschichte hat Nietzsche sich nicht systematisch aus den Quellen angeeignet. Er hat es vornehmlich aus Sekundärliteratur entnommen: vor allem aus Friedrich Albert Langes Geschichte des Materialismus sowie Kuno Fischers Geschichte der neuern Philosophie zu späteren Autoren. Platon und Aristoteles waren ihm aus der Philologie bekannt und auch Gegenstand einiger seiner philologischen Vorlesungen, aber besonders Letzteren kannte er nur lückenhaft. Mit den Vorsokratikern befasste er sich zu Anfang der 1870er Jahre intensiv, vor allem auf Heraklit kam er noch später zurück.
Für die Ethik Spinozas, die Nietzsche zeitweise anregte, war ihm Fischers Werk die Hauptquelle. Kant lernte er ebenfalls durch Fischer (und Schopenhauer, s. oben) kennen; im Original las er vermutlich nur die Kritik der Urteilskraft. Zum deutschen Idealismus um Hegel übernahm er für einige Zeit die scharfe Kritik Schopenhauers. Später ignorierte er die Richtung. Bedenkenswert ist, dass sich bei Nietzsche zu den Junghegelianern (Feuerbach, Bauer und Stirner) keine nennenswerten Äußerungen finden, obwohl er sie als Denker einer „geistesregen Zeit“ ansah,[8] auch keine zu Karl Marx, obwohl er sich verschiedentlich über den politischen Sozialismus äußerte.
Weitere von Nietzsche rezipierte Quellen waren die französischen Moralisten wie La Rochefoucauld, Montaigne, Vauvenargues, Chamfort, Voltaire und Stendhal. Die Lektüre Blaise Pascals vermittelte ihm einige neue Einsichten zum Christentum.
Hin und wieder setzte sich Nietzsche polemisch mit den seinerzeit populären Philosophen Eugen Dühring, Eduard von Hartmann und Herbert Spencer auseinander. Vor allem von Letzterem und den deutschen Vertretern der Evolutionstheorie um Ernst Haeckel bezog er sein Wissen um die Lehren Charles Darwins.
Die intensive Quellenforschung der letzten Jahrzehnte hat zahlreiche Bezüge in Nietzsches Werken ermittelt, unter anderem zu den beiden heute weniger bekannten Denkern African Spir und Gustav Gerber, deren Sprach- und Erkenntnistheorie überraschende Ähnlichkeiten mit der Nietzsches aufweisen.
Vereinzelt ist in der Nietzsche-Forschung darauf hingewiesen worden, dass Nietzsches Kritik an anderen Philosophien und Lehren auf Missverständnissen beruhe, eben weil er sie nur durch entstellende Sekundärliteratur kannte. Dies betreffe insbesondere Nietzsches Aussagen zu Kant und der Evolutionslehre. Aber auch dieses Thema ist umstritten.
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Wirkung
→ Hauptartikel: Nietzsche-Rezeption und Nietzsche-Rezeption im Nationalsozialismus
Werke und Ausgaben
Eingeklammerte Jahreszahlen geben das Jahr der Entstehung, mit Kommata abgetrennte das Jahr der Erstveröffentlichung an.
Philologische Werke
Zur Geschichte der Theognideischen Spruchsammlung. 1867.
De Laertii Diogenis fontibus. 1868/69.
Homer und die klassische Philologie. 1869.
Analecta Laertiana. 1870.
Der florentinische Tractat über Homer und Hesiod. 1870 (siehe: Certamen Homeri et Hesiodi).
Das griechische Musikdrama. 1870 (Kritische Studienausgabe (KSA) I, 513–549)
Philosophisches, Dichtungen und Autobiografisches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Fünf Vorreden zu fünf ungeschriebenen Büchern. 1872 KSA 1:
I. Über das Pathos der Wahrheit.
II. Gedanken über die Zukunft unserer Bildungsanstalten.
III. Der griechische Staat.
IV. Das Verhältnis der Schopenhauerischen Philosophie zu einer deutschen Cultur.
V. Homers Wettkampf.
Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik. 1872 KSA 1.
Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinne. 1873 KSA 1.
Die Philosophie im tragischen Zeitalter der Griechen. 1873 KSA 1.
Unzeitgemäße Betrachtungen. 1873–1876 KSA 1 und 2.
David Strauß, der Bekenner und der Schriftsteller. 1873.
Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben. 1874.
Schopenhauer als Erzieher. 1874.
Richard Wagner in Bayreuth. 1876.
Menschliches, Allzumenschliches – Ein Buch für freie Geister. (mit zwei Fortsetzungen), 1878–1880 KSA 2
Der Wanderer und sein Schatten 1880
Morgenröte. Gedanken über die moralischen Vorurteile. 1881 KSA 3.
Idyllen aus Messina. 1882 KSA 3.
Die fröhliche Wissenschaft („la gaya scienza“). 1882 KSA 3.
Also sprach Zarathustra – Ein Buch für Alle und Keinen. 1883–1885 KSA 4.
Jenseits von Gut und Böse – Vorspiel einer Philosophie der Zukunft. 1886 KSA 5.
Zur Genealogie der Moral – Eine Streitschrift. 1887 KSA 5.
Der Fall Wagner – Ein Musikanten-Problem. 1888 KSA 6.
Dionysos-Dithyramben. 1889 KSA 6.
Götzen-Dämmerung oder Wie man mit dem Hammer philosophiert. 1889 KSA 6.
Der Antichrist – Fluch auf das Christentum. 1895 KSA 6.
Nietzsche contra Wagner. 1895 KSA 6.
Ecce homo – Wie man wird, was man ist. (1888) 1908 KSA 6.
Lyrik (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ecce homo (Ja, ich weiß, woher ich stamme).
„Mein Glück!“ Die Tauben von San Marco seh ich wieder.
Vereinsamt (Die Krähen schrein und ziehen schwirren Flugs zur Stadt).
Der geheimnisvolle Nachen (Gestern nachts, als alles schlief).
Das trunkene Lied (O Mensch! Gib acht!).
Venedig (An der Brücke stand jüngst ich in brauner Nacht).[60]
Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Seit seiner Jugend musizierte Nietzsche und komponierte zahlreiche kleinere Stücke.
Download
Bedeutend sind:
Sämtliche Werke für Klavier solo eingespielt von Michael Krücker für das Label NCA, SACD (Super Audio CD), Order No.: 60189, ISBN 978-3-86735-717-3.
Manfred-Meditation, 1872. Zum Manfred von Lord Byron. Nach der vernichtenden Kritik Hans von Bülows[61] gab Nietzsche das Komponieren größtenteils auf. mp3-Datei
Hymnus an die Freundschaft, 1874. Hörprobe (wav-Format; 421 kB)
Gebet an das Leben, NWV 41, 1882, und Hymnus an das Leben, Chor und Orchester, 1887: Nietzsche vertonte 1882 ein Gedicht von Lou von Salomé. Peter Gast arbeitete dies zu einer Komposition für gemischten Chor und Orchester um, die 1887 unter Nietzsches Namen veröffentlicht wurde. mp3-Datei
Ausgaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
→ Hauptartikel: Nietzsche-Ausgabe
Gesamtausgaben
vollständige, ausführlich kommentierte Ausgaben:
Werke. Kritische Gesamtausgabe Sigle: KGW [auch: KGA (Verlag)], hrsg. von Giorgio Colli und Mazzino Montinari. Berlin und New York 1967ff.
Briefe. Kritische Gesamtausgabe Sigle: KGB, hrsg. von Giorgio Colli und Mazzino Montinari. Berlin und New York 1975–2004.
Studienausgaben
Taschenbuchausgaben:
Sämtliche Werke, Kritische Studienausgabe in 15 Bänden Sigle: KSA, hrsg. von Giorgio Colli und Mazzino Montinari. München und New York 1980, ISBN 3-423-59065-3.
Sämtliche Briefe. Kritische Studienausgabe Sigle: KSB, hrsg. von Giorgio Colli und Mazzino Montinari. München und New York 1986, ISBN 3-423-59063-7.
Nietzsche Online
70 Bände Editionen der Werke (KGW) und Briefe (KGB) Friedrich Nietzsches von Giorgio Colli und Mazzino Montinari: über 80 Monographien und Referenzwerke wie das Nietzsche-Wörterbuch sowie alle 38 Jahrgänge der Nietzsche-Studien – insgesamt über 100.000 Buchseiten bei de Gruyter (10/2010).
Literatur
Philosophiebibliographie: Friedrich Nietzsche – Zusätzliche Literaturhinweise zum Thema (Nähere bibliographische Angaben finden sich in den meisten der aufgeführten Bücher und Titel, siehe auch die Bibliographien bei den Weblinks.)
Zur Biografie
Charles Andler: Nietzsche, sa vie et sa pensée. 6 Bände. Brossard, Paris 1920–1931, spätere Auflagen (3 Bände, jeweils zwei zusammengefasst) bei Gallimard, Paris, ISBN 2-07-020127-9, ISBN 2-07-020128-7, ISBN 2-07-020129-5 (detaillierte Gesamtdarstellung, Rezeptionsgrundlage vieler französischer Autoren).
Sabine Appel: Friedrich Nietzsche: Wanderer und freier Geist. Eine Biographie. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-61368-5.
Raymond J. Benders, Stephan Oettermann: Friedrich Nietzsche: Chronik in Bildern und Texten. Hanser, München 2000, ISBN 3-446-19877-6.
Daniel Blue: The Making of Friedrich Nietzsche: The Quest for Identity, 1844–1869. Cambridge University Press, Cambridge 2016, ISBN 978-1-107-13486-7.
Burkhart Brückner, Robin Pape: Biographie von Friedrich Wilhelm Nietzsche In: Biographisches Archiv der Psychiatrie (BIAPSY).
Volker Ebersbach: Nietzsche in Turin. Boldt-Literaturverlag, Winsen/Luhe; Weimar 1994, ISBN 3-928788-11-6.
Ivo Frenzel: Friedrich Nietzsche in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. 31. Auflage. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2000, ISBN 3-499-50634-3.
Timo Hoyer: Nietzsche und die Pädagogik. Werk, Biografie und Rezeption. Königshausen & Neumann 2002, ISBN 3-8260-2418-4.
Curt Paul Janz: Friedrich Nietzsche. Biographie. 3 Bände, Hanser, München 1978/1979, ISBN 3-423-04383-0 (Standardwerk)
Alice Miller: Das ungelebte Leben und das Werk eines Lebensphilosophen: Friedrich Nietzsche. In: Dies.: Der gemiedene Schlüssel. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1988, ISBN 3-518-02226-1.
Christian Niemeyer (Hrsg.): Nietzsche-Lexikon. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2009, ISBN 978-3-534-20844-9.
Henning Ottmann (Hrsg.): Nietzsche-Handbuch: Leben – Werk – Wirkung. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2000, ISBN 3-476-01330-8.
Werner Ross: Der ängstliche Adler; Friedrich Nietzsches Leben. DVA, Stuttgart 1980, ISBN 3-423-30736-6, und Der wilde Nietzsche oder Die Rückkehr des Dionysos. DVA, Stuttgart 1994, ISBN 3-421-06668-X (zwei antithetische Akzentuierungen von Nietzsches Charakter aus der Sicht eines Literaturwissenschaftlers).
Rüdiger Safranski: Nietzsche: Biographie seines Denkens. Hanser, München 2000, ISBN 3-446-19938-1 (hoher philosophischer Anteil; dient auch als Einführung in Nietzsches Denken).
Hermann Josef Schmidt: Nietzsche absconditus oder Spurenlesen bei Nietzsche. 4 Bände. IBDK, Berlin/Aschaffenburg 1991–1994 (akribische psychologische Studie über Nietzsches Kindheit und Jugend).
Rudolf Steiner: Friedrich Nietzsche, ein Kämpfer gegen seine Zeit. im Project Gutenberg, Weimar 1895
Pia Daniela Volz: Nietzsche im Labyrinth seiner Krankheit. Königshausen & Neumann, Würzburg 1990, ISBN 3-88479-402-7 (Standardwerk zu Nietzsches Krankengeschichte).
Giuliano Campioni: Nietzsches persönliche Bibliothek. Walter de Gruyter, Berlin 2003
Zur Philosophie
Manuel Knoll/ Barry Stocker (Hrsg.): Nietzsche as Political Philosopher, Berlin/Boston 2014.
Günter Abel: Nietzsche. Die Dynamik der Willen zur Macht und die ewige Wiederkehr. 2., erweiterte Auflage. De Gruyter, Berlin/ New York 1998, ISBN 3-11-015191-X (Versuch der Klärung des häufig missverstandenen Begriffes).
Keith Ansell Pearson (Hrsg.): A Companion to Nietzsche. Blackwell, Oxford/Malden 2006, ISBN 1-4051-1622-6.
Maudemarie Clark: Nietzsche on Truth and Philosophy. Cambridge University Press, Cambridge 1990, ISBN 0-521-34850-1.
Gilles Deleuze: Nietzsche und die Philosophie. Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 1976, ISBN 3-434-46183-3 (Klassiker der französischen Nietzsche-Rezeption).
Jacques Derrida: Sporen. Die Stile Nietzsches. Corbo e Fiore, Venedig 1976 (versucht zu zeigen, dass Nietzsches Denken kein Zentrum hat).
Elmar Dod: Der unheimlichste Gast. Die Philosophie des Nihilismus. Tectum, Marburg 2013, ISBN 3-8288-3107-9 (entwickelt über Nietzsche hinaus dessen Begriff des Nihilismus weiter).
Günter Figal: Nietzsche. Eine philosophische Einführung. Reclam, Stuttgart 1999, ISBN 3-15-009752-5.
Eugen Fink: Nietzsches Philosophie. Stuttgart 1960.
Erich Heller: Die Wiederkehr der Unschuld und andere Essays. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1977.
Karl Jaspers: Nietzsche. Einführung in das Verständnis seines Philosophierens. De Gruyter, Berlin/New York 1981 (Erstauflage 1935), ISBN 3-11-008658-1 (Jaspers sucht als Philosoph und als Psychiater Zugang zu Nietzsches Denken.).
Walter Arnold Kaufmann: Nietzsche: Philosopher, Psychologist, Antichrist, Princeton University Press, Princeton, N.J. 1950, 4. Auflage. 1974; deutsche Übersetzung: Nietzsche: Philosoph – Psychologe – Antichrist. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1988, ISBN 3-534-80023-0 (wichtiges Werk der angelsächsischen Nietzsche-Interpretation).
Domenico Losurdo: Nietzsche, der aristokratische Rebell: Intellektuelle Biographie und kritische Bilanz. 2 Bände. Argument/Inkrit, Berlin 2009, ISBN 978-3-88619-338-7.
Mazzino Montinari: Friedrich Nietzsche: Eine Einführung. De Gruyter, Berlin/New York 1991, ISBN 3-11-012213-8 (von einem der Herausgeber der Kritischen Gesamtausgabe Nietzsches).
Wolfgang Müller-Lauter: Nietzsche. Seine Philosophie der Gegensätze und die Gegensätze seiner Philosophie. De Gruyter, Berlin/ New York, 1971.
Barbara Neymeyr, Andreas Urs Sommer (Hrsg.): Nietzsche als Philosoph der Moderne. Universitätsverlag Winter, Heidelberg 2012. ISBN 978-3-8253-5812-9
Raoul Richter: Friedrich Nietzsche. Sein Leben und sein Werk. 4. Auflage. Meiner, Leipzig 1922 (Digitalisat).
Wiebrecht Ries: Nietzsche zur Einführung. Junius, Hamburg 2004, ISBN 3-88506-393-X.
Georg Römpp: Nietzsche leicht gemacht. (= UTB. 3718). Böhlau, Köln/Weimar 2013, ISBN 978-3-8252-3718-9.
Hans-Martin Schönherr-Mann: Friedrich Nietzsche (= UTB. 3001). Fink, Paderborn 2008, ISBN 978-3-8252-3001-2.
Stefan Lorenz Sorgner, H. James Birx, Nikolaus Knoepffler (Hrsg.): Wagner und Nietzsche: Kultur-Werk-Wirkung: Ein Handbuch. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2008, ISBN 978-3-499-55691-3.
Werner Stegmaier: Friedrich Nietzsche zur Einführung. Junius, Hamburg 2011, ISBN 978-3-88506-695-8.
Bernhard H. F. Taureck: Nietzsche-ABC. Reclam, Leipzig 1999, ISBN 3-379-01679-9.
Gianni Vattimo: Nietzsche: Eine Einführung. Metzler, Stuttgart 1992, ISBN 3-476-10268-8.
Claus Zittel: Selbstaufhebungsfiguren bei Nietzsche. Königshausen & Neumann 1995, ISBN 3-8260-1082-5.
Werkkommentare
Seit 2012 wird der auf 12 Bände angelegte, erste Standard-Kommentar zu Nietzsches Werken publiziert:
Heidelberger Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Historischer und kritischer Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken. Berlin / Boston: Walter de Gruyter 2012 ff. Erschienen sind bisher drei Bände:
Jochen Schmidt: Kommentar zu Nietzsches Geburt der Tragödie = Historischer und kritischer Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken, Bd. 1/1. XXI + 456 Seiten. Berlin / Boston: Walter de Gruyter 2012, ISBN 978-3-11-028683-0.
Andreas Urs Sommer: Kommentar zu Nietzsches Der Fall Wagner. Götzen-Dämmerung = Historischer und kritischer Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken Bd. 6/1. XVII + 698 Seiten. Berlin / Boston: Walter de Gruyter 2012, ISBN 978-3-11-028683-0.
Andreas Urs Sommer: Kommentar zu Nietzsches Der Antichrist. Ecce homo. Dionysos-Dithyramben. Nietzsche contra Wagner = Historischer und kritischer Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken, Bd. 6/2. XXI + 921 Seiten. Berlin / Boston: Walter de Gruyter 2013, ISBN 978-3-11-029277-0.
Zur Rezeptionsgeschichte
Richard Krummel: Nietzsche und der deutsche Geist. De Gruyter, Berlin/New York 1974–2006.
Jahrbücher
Nietzsche-Studien: Internationales Jahrbuch für die Nietzsche-Forschung. De Gruyter, Berlin, ISSN 0342-1422.
Nietzscheforschung: Jahrbuch der Nietzsche-Gesellschaft. Hrsg. im Auftrag der Förder- und Forschungsgemeinschaft Friedrich Nietzsche e. V. Akademie-Verlag, Berlin.
New Nietzsche Studies. The Journal of the Nietzsche Society. ISSN 1091-0239.
Ein Kuriosum: My Sister and I[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Jahr 1951 erschien in den USA ein Buch mit dem Titel My Sister and I, als dessen Autor Friedrich Nietzsche angegeben wurde. Nietzsche soll diese angeblich autobiographische Schrift 1889–1890 während seines Aufenthalts in der Jenaer Nervenklinik verfasst haben. Ein Originalmanuskript ist jedoch nicht überliefert. Als Übersetzer ins Englische ist Oscar Levy genannt, der Herausgeber der ersten englischsprachigen Ausgabe von Nietzsches Werken. Levy war aber schon 1946 verstorben, und seine Erben bestritten, dass er etwas mit dem Werk zu tun habe. Da keine Belege für die behauptete Urheberschaft Nietzsches oder Levys vorlagen, wurde die Schrift von der Fachwelt überwiegend als Fälschung zurückgewiesen oder ignoriert. In den 1980er Jahren stellten einzelne Stimmen diese Zurückweisung infrage. Teile der Kontroverse um die Autorschaft sind in Neuauflagen des Buches abgedruckt, etwa in:
Friedrich Nietzsche, Oscar Levy (Übers.): My Sister and I. Amok Books, Los Angeles 1990, ISBN 1-878923-01-3.
Belletristik
Alexander Peer: Bis dass der Tod uns meidet. Limbus, Innsbruck 2013, ISBN 978-3-902534-75-0.
Christian Schärf: Ein Winter in Nizza. Eichborn, Frankfurt 2014, ISBN 978-3-8479-0580-6.
Bernhard Setzwein: Nicht kalt genug. Haymon, Innsbruck 2000, ISBN 3-85218-320-0.
Irvin D. Yalom: Und Nietzsche weinte. Ernst Kabel Verlag, Hamburg 1994, ISBN 3-8225-0294-4.
Filme
Friedrich Nietzsche. Kriminalgeschichte einer Verfälschung. Deutschland/ZDF 1999, 60 min. Buch und Regie: Reinhold Jaretzky
Weblinks
Commons: Friedrich Nietzsche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: Friedrich Nietzsche – Zitate
Wikisource: Friedrich Nietzsche – Quellen und Volltexte
Faksimile, Texte und Zitate
Digitale Faksimile Gesamtausgabe (DFGA) – Digitale Reproduktion des gesamten Nietzschenachlasses, hg. von P. D’Iorio, Paris, Nietzsche Source, 2009–.
Digitale Kritische Gesamtausgabe Werke und Briefe (eKGWB) – sämtliche Werke gemäß der Kritischen Gesamtausgabe, hrsg. von Colli/Montinari, hg. von P. D’Iorio, Paris, Nietzsche Source, 2009–.
Werke von Friedrich Nietzsche. Bei Zeno.org. – Diese Seite folgt der Schlechta-Ausgabe, die bei den Spätwerken und beim Nachlass nicht fehlerfrei ist.
Werke von Friedrich Nietzsche im Projekt Gutenberg-DE
Werke von Friedrich Nietzsche im Project Gutenberg
Friedrich Nietzsche: Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik. Fritzsch, Leipzig 1872. (Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv).
Friedrich Nietzsche: Also sprach Zarathustra.
[Bd. 1]. Schmeitzner, Chemnitz 1883 (Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv).
Bd. 2. Schmeitzner, Chemnitz 1883. (Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv).
Bd. 3. Schmeitzner, Chemnitz 1884. (Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv).
Bd. 4. Naumann, Leipzig 1891. (Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv).
http://www.friedrichnietzsche.de u.a. Volltextsuche (Anmeldung erforderlich)
Nietzsche-Briefwechsel der Klassik Stiftung Weimar/Goethe- und Schiller-Archiv – vollständiges Briefverzeichnis, Hunderte Faksimiles
Linksammlungen, Bibliografie und Untersuchungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Literatur von und über Friedrich Nietzsche im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Werke von und über Friedrich Nietzsche in der Deutschen Digitalen Bibliothek
Publikationen von und über Friedrich Nietzsche im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek
Malcolm Brown: Nietzsche Chronicle – engl. chronologische Biographie
Friedrich Nemec: Friedrich Nietzsche. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 249–253 (Digitalisat).
R. Lanier Anderson: Friedrich Nietzsche. In: Edward N. Zalta (Hrsg.): Stanford Encyclopedia of Philosophy.
Brian Leiter: Nietzsche’s Moral and Political Philosophy. In: Edward N. Zalta (Hrsg.): Stanford Encyclopedia of Philosophy.
Weimarer Nietzsche-Bibliographie der Klassik Stiftung Weimar/Herzogin Anna Amalia Bibliothek – Bibliographie, Stand: August 2008.
http://www.f-nietzsche.de – private Website mit vielen weiterführenden und aktuellen Informationen
Eintrag im philolex – Website mit Betonung von Nietzsches negativem, faschistoiden Nachleben
Johann Kreuzer: Artikel „Friedrich Nietzsche“ im UTB-Online-Wörterbuch Philosophie
Nietzsche von Michel Onfray und Maximilien Le Roy Rezension zum Graphic Novel-Portrait
Kompositionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Noten und Audiodateien von Friedrich Nietzsche im International Music Score Library Project
Varia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
MDR Figaro sendete am 30. Mai 2015 ein fast einstündiges Feature von Katrin Schumacher mit dem Titel Musikalische Stille – Von einem Philosophen, einem Hotel und der Musik am Ende der Welt, das auch Nietzsche und seine Zeit im Schweizer Hotel Waldhaus zum Thema hatte.[62][63]
Zum 100. Todesjahr Nietzsches gab die Deutsche Post im Jahr 2000 ein Sonderpostwertzeichen mit seinem Porträt zum Nennwert 110 Pfennige heraus (Michel-Nr. 2131).
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Hochspringen ↑ Duden. Das Aussprachewörterbuch. 7. Auflage. Bibliographisches Institut, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-04067-4, S. 633 (online).
↑ Hochspringen nach: a b Hecker, Hellmuth: Nietzsches Staatsangehörigkeit als Rechtsfrage In: Neue Juristische Wochenschrift, Jg. 40, 1987, Nr. 23, S. 1388–1391; vgl. His, Eduard: Friedrich Nietzsches Heimatlosigkeit in: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde, Bd. 40, 1941, S. 159–186 (Digitalisat). Die von einigen Autoren, darunter auch Deussen und Montinari, verbreitete Behauptung, Nietzsche wäre Schweizer Staatsbürger geworden, ist falsch.
Hochspringen ↑ Gerd Schanz: „Rasse“ und „Züchtung“ bei Nietzsche. DeGruyter, Berlin 2000 (Kap. Die Polen. S. 106–114.)
Hochspringen ↑ zur Schulzeit Nietzsches: Timo Hoyer: Nietzsche und die Pädagogik. Werk, Biografie und Rezeption. Würzburg 2002.
Hochspringen ↑ Wolfgang Deninger: Zu Friedrich Nietzsches Leben. Nachwort zu: Friedrich Nietzsche: Gesammelte Werke. Bindlach 2005, S. 1287f.
Hochspringen ↑ Nietzsche Briefwechsel. S. 15.
Hochspringen ↑ Heiner Feldhoff: Nietzsches Freund. Die Lebensgeschichte des Paul Deussen. Böhlau, Köln/Weimar 2008. S. 51.
↑ Hochspringen nach: a b c Vgl. Bernd A. Laska: Nietzsches initiale Krise. In: Germanic Notes and Reviews. vol. 33, n. 2, fall/Herbst 2002, S. 109–133.
Hochspringen ↑ Universitätsarchiv Leipzig: Friedrich Nietzsches Leipziger Zeit
Hochspringen ↑ Andreas Urs Sommer: Nietzsche als Basler Philosoph macht unbekannte Dokumente aus Nietzsches Basler Professorentätigkeit, beispielsweise die von ihm verfassten Fakultätsprotokolle und die von ihm betreuten Promotionen zugänglich.
Hochspringen ↑ Bornmann, Fritz: Nietzsches metrische Studien In: Nietzsche-Studien 18 (1989), S. 472–489. Erst mit Paul Maas’ 1923 erschienenem Werk Griechische Metrik setzte sich diese Erkenntnis in der Altphilologie durch.
Hochspringen ↑ Andreas Meyer: Nietzsche und Dionysos. Eine Suche nach den Quellen des Lebens, IL-Verlag, Basel 2015, S. 19–22
Hochspringen ↑ Die in diesem Zusammenhang oft kolportierte Anekdote, Nietzsche habe sich auf offener Straße, weinend vor Mitleid, an den Hals eines Droschkenpferdes gehängt, weil das Tier vom Kutscher misshandelt worden sei, beruht nur auf späterer mündlicher Überlieferung und gilt heute als wenig glaubwürdig.
Hochspringen ↑ Michael Hertl: Der Mythos Friedrich Nietzsche und seine Totenmasken: optische Manifeste seines Kults und Bildzitate in der Kunst. Königshausen & Neumann, 2007, ISBN 978-3-8260-3633-0 (google.de [abgerufen am 20. Dezember 2016]).
Hochspringen ↑ Hans Joachim Storig: Geschiedenis van de filosofie. Unieboek | Het Spectrum, 2010, ISBN 90-491-0533-5 (google.de [abgerufen am 20. Dezember 2016]).
Hochspringen ↑ Jenaer Volksblatt vom 28. Juli 1897, S. 1.
Hochspringen ↑ Rudolf Steiner, Mein Lebensgang, Rudolf Steiner Verlag, Basel, 8. Aufl. GA 28, S. 188f. Digitalisat des entsprechenden 18. Kapitels 1894-1896 auf anthroweb.net
Hochspringen ↑ M. Orth, M. R. Trimble: Friedrich Nietzsche’s mental illness–general paralysis of the insane vs. frontotemporal dementia. In: Acta Psychiatrica Scandinavica. Band 114, Nr. 6, 1. Dezember 2006, ISSN 0001-690X, S. 439–445, doi:10.1111/j.1600-0447.2006.00827.x, PMID 17087793.
Hochspringen ↑ Erstausgabe in Werke X, Fritz Koegel, Leipzig 1986, zwar noch zu Lebzeiten, aber schon während Nietzsches geistiger Umnachtung. vgl. Sarah Scheibenberger, Ueber Wahrheit und Lüge im aussermoralischen Sinne, Nietzsche-Kommentar Bd. 1.3, 2016, De Gruyter
Hochspringen ↑ Original-Bildunterschrift der Werksausgabe von 1900, Leipzig. Jetzt im Nachlass, KSA 8: 24[10].
Hochspringen ↑ Karl Schlechta: Philologischer Nachbericht in: Friedrich Nietzsche: Werke in drei Bänden, München 1954 ff., Band 3, S. 1405.
Hochspringen ↑ Wolfgang Müller-Lauter: «Der Wille zur Macht» als Buch der ‚Krisis‘ philosophischer Nietzsche-Interpretation In: Nietzsche-Studien 24 (1995), S. 223–260, hier S. 233. Siehe Heidegger: Nietzsche (GA 43), S. 11 und Baeumler, Die Unschuld des Werdens (1930), Einführung, S. IX.
Hochspringen ↑ Morgenröthe, Vorrede (KSA 3, S. 11–17).
Hochspringen ↑ Zur Genealogie der Moral, Erste Abhandlung, Anmerkung nach Abschnitt 17 (KSA 5, S. 289).
Hochspringen ↑ Zur Genealogie der Moral, Erste Abhandlung, Abschnitt 7 (KSA 5, S. 267).
Hochspringen ↑ Vergleiche etwa Der Antichrist, Kapitel 7 (KSA 6, S. 172 ff.).
Hochspringen ↑ zit. nach Jochen Kirchhoff: Nietzsche, Hitler und die Deutschen. Vom unerlösten Schatten des Dritten Reiches. Vorwort von Rudolf Bahro. Edition Dionysos, Berlin 1990, ISBN 3-9802157-1-7, S. 174.
Hochspringen ↑ zit. nach Jochen Kirchhoff: Nietzsche, Hitler und die Deutschen. Vom unerlösten Schatten des Dritten Reiches.. Edition Dionysos, Berlin 1990, ISBN 3-9802157-1-7, S. 175.
Hochspringen ↑ Vgl. den Schluss von Hegels Abhandlung Glauben und Wissen oder Reflexionsphilosophie der Subjektivität in der Vollständigkeit ihrer Formen als Kantische, Jacobische und Fichtesche Philosophie (1803).
↑ Hochspringen nach: a b Die fröhliche Wissenschaft, Drittes Buch, Aphorismus 125 „Der tolle Mensch“ (KSA 3, S. 480 ff.).
Hochspringen ↑ Also sprach Zarathustra, Erster Theil, Von der schenkenden Tugend 3 (KSA 4, S. 102).
Hochspringen ↑ KSA 12, 5[71], S. 211–217, hier S. 212.
Hochspringen ↑ Menschliches, Allzumenschliches, Viertes Hauptstück, Aphorismus 222 „Was von der Kunst übrig bleibt“ (KSA 2, S. 186).
Hochspringen ↑ Die fröhliche Wissenschaft, Viertes Buch, Aphorismus 324 „In media vita“ (KSA 3, S. 553).
Hochspringen ↑ KSA 13, 17[3], S. 522 und 521.
Hochspringen ↑ Andreas Meyer: Nietzsche und Dionysos. Eine Suche nach den Quellen des Lebens. IL-Verlag, Basel 2015 (ausführliche und profunde Darstellung der Thematik)
Hochspringen ↑ Menschliches, Allzumenschliches, Erstes Hauptstück, Aphorismus 9, „Metaphysische Welt“ (KSA 2, S. 29 f.).
Hochspringen ↑ Jenseits von Gut und Böse, Erstes Hauptstück, Aphorismus 6 (KSA 5, S. 20).
Hochspringen ↑ Der Antichrist, Kapitel 11 (KSA 6, S. 178).
Hochspringen ↑ Götzen-Dämmerung, Sprüche und Pfeile Nr. 26 (KSA 6, S. 62).
Hochspringen ↑ Ecce homo, Warum ich so klug bin, 1. Abschnitt (KSA 6, S. 278).
Hochspringen ↑ In der Vorrede zur Genealogie der Moral, 3., nennt Nietzsche selbst das Alter von 13 Jahren
Hochspringen ↑ Menschliches, Allzumenschliches I, 26, Kritische Studienausgabe (KSA) 2, 47.
Hochspringen ↑ Werner Stegmaier: Nietzsches ‚Genealogie der Moral’. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1994, S. 60–93.
Hochspringen ↑ Martin Saar: Genealogie als Kritik: Geschichte und theorie des subjekts nach Nietzsche und Foucault. Campus, Frankfurt 2007, S. 17.
Hochspringen ↑ Enrico Müller: Die Griechen im Denken Nietzsches, de Gruyter, Berlin 2005, 30
Hochspringen ↑ etwa: Michel Foucault: Die Ordnung des Diskurses. Fischer, Frankfurt 1991, S. 41–47.
Hochspringen ↑ Josef Simon: Apollinische Einheit und dionysische Pluralität. In: Ulrich Willers (Hrsg.): Theodizee im Zeichen des Dionysos. Nietzsches Fragen jenseits von Moral und Religion. Lit, Münster 2003, S. 18.
Hochspringen ↑ Günter Abel: Nietzsche. Die Dynamik der Willen zur Macht und die ewige Wiederkehr. 2., um ein Vorwort erweiterte Auflage. de Gruyter, Berlin 1998, S. 110ff.
Hochspringen ↑ NF Herbst 1885 – Herbst 1886, Pkt. [2] 87.
Hochspringen ↑ NF Juni – Juli 1885, Pkt. [36] 22.
Hochspringen ↑ NF Herbst 1885 – Herbst 1886, Pkt. [2] 108.
Hochspringen ↑ Hannah Arendt: Macht und Gewalt. (Originalausgabe: On Violence. New York 1970). 15. Auflage. Piper, München/ Zürich 2003, ISBN 3-492-20001-X.
Hochspringen ↑ „Das trunkene Lied“, In: Also sprach Zarathustra. Vierter und letzter Theil: Das Nachtwandler-Lied. Kapitel 12.
Hochspringen ↑ Die fröhliche Wissenschaft, Viertes Buch, Aphorismus 276 „Zum neuen Jahre“ (KSA 3, S. 521).
Hochspringen ↑ Friedrich Nietzsche: Genealogie der Moral, Vorrede, 4., (KSA 5, S. 250)
Hochspringen ↑ Wolfgang Müller-Lauter: Der Organismus als innerer Kampf. Der Einfluß von Wilhelm Roux auf Friedrich Nietzsche. (Nietzsche Studien, 7). 1978, S. 189–235, wieder abgedruckt nach Durchsicht und mit Ergänzungen, in: ders.: Nietzsche-Interpretationen. Band I: Über Werden und Wille zur Macht. de Gruyter, Berlin 1999, S. 97–140.
Hochspringen ↑ Schopenhauer als Erzieher. Kapitel 2 (KSA 1, S. 346).
Hochspringen ↑ Die fröhliche Wissenschaft. Fünftes Buch, Aphorismus 357 „Zum alten Probleme: »was ist deutsch?«“ (KSA 3, S. 599 ff.).
Hochspringen ↑ Die obigen sechs Gedichte sind aus: Ernst Theodor Echtermeyer: Deutsche Gedichte. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Neugestaltet von Benno von Wiese, August Bagel Verlag, Düsseldorf 1960.
Hochspringen ↑ Brief Hans von Bülows an Nietzsche, 24. Juli 1872, KGB II/4 Nr. 347, S. 51–54.
Hochspringen ↑ Informationen zur Sendung – mit Online-Nachhörmöglichkeit (Podcast)
Hochspringen ↑ Manuskript zur Sendung (als pdf)
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Inhaber der Lehrstühle für Klassische Philologie an der Universität Basel
Erster Lehrstuhl: Emanuel Linder (1819–1843) | Wilhelm Vischer-Bilfinger (1832–1861) | Otto Ribbeck (1861–1862) | Adolph Kießling (1862–1869) | Friedrich Nietzsche (1869–1879) | Jacob Wackernagel (1879–1902) | Ferdinand Sommer (1902–1909) | Rudolf Herzog (1909–1914) | Werner Jaeger (1914–1915) | Peter von der Mühll (1917–1952) | Bernhard Wyss (1952–1976) | Joachim Latacz (1981–2002) | Anton Bierl (seit 2002)
Zweiter Lehrstuhl: Franz Dorotheus Gerlach (1819–1875) | Jacob Achilles Mähly (1875–1890) | Georg Ferdinand Dümmler (1890–1896) | Erich Bethe (1897–1903) | Alfred Körte (1903–1906) | Hermann Schöne (1906–1909) | Friedrich Münzer (1909–1912) | Ernst Lommatzsch (1912–1913) | Walter F. Otto (1913–1914) | Johannes Stroux (1914–1922) | Günther Jachmann (1922–1925) | Kurt Latte (1925–1931) | Harald Fuchs (1932–1970) | Josef Delz (1970–1987) | Fritz Graf (1987–1999) | Jerzy Styka (2000–2001) | Henriette Harich-Schwarzbauer (seit 2002)
Dritter Lehrstuhl: Franz Misteli (1879–1898) | Max Niedermann (1911–1925) | Jacob Wackernagel (1915–1936) | Albert Debrunner (1940–1949) | Karl Meuli (1942–1961) | Felix Heinimann (1966–1980)

The King of Kings Korash The Great: 2 Hell Hath No Fury


Mattia Preti (1613–1699), Queen Tomyris Receiving the Head of Korash , King of Persia (1670-72), oil on canvas, 181 x 129 cm, Private collection. Wikimedia Commons.

Korash the Great may have been King of Kings, but he has appeared in remarkably few Western paintings. Apart from some showing a rather gruesome legend about his infancy, and Rembrandt’s magnificent depiction of himwith Daniel, he has mostly been shown dead and dismembered.

These images have been drawn from another legend, this time surrounding the circumstances of his death, which was generally agreed to have been in about 530 BCE near the Syr Darya river (also known as the Jaxartes), roughly where modern south Kazakhstan and Uzbekistan are, between the Aral Sea and Tashkent.

Korash ’s rise to great power had been the result of a succession of bloody military campaigns. In around 553-550 BCE he fought his grandfather’s armies to make himself king of the Median Empire, and swallowed Sogdia after a campaign between 546-539. In around 546, he also conquered the Lydian Empire, then Lycia, Cilicia and Phoenicia by 542, after which it was Elam’s turn by 540, and he then took the Neo-Babylonian Empire in 539.

Around 530 BCE, Korash the Great was trying to extend his empire to the north-east, in the steppe around the Syr Darya, which was then the territory of the Massagetae; their queen, Tomyris, challenged him in battle. According to the account given by Herodotus, Tomyris’ son and general Spargapises was tricked into defeat by Korash and taken prisoner. Spargapises committed suicide in captivity, which caused his mother’s determination for vengeance.

Queen Tomyris personally led her forces into battle, and inflicted massive casualties on Korash ’s army. Korash himself was killed, but Tomyris was not content with mere death. She had the body of Korash decapitated, and dipped the head into blood, as a symbol of revenge for Korash ’s lust for blood, and her son’s death in his captivity. Those who live by the sword, die by the sword.

Even Herodotus admitted that there were other versions of events, and the histories left by Ctesias, Xenophon, and Berossus differ again. However, it is the revenge of Queen Tomyris which has most inspired Western artists.

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Peter Paul Rubens (1577–1640), The Legend of Tomyris (The Head of Cyrus Brought to Queen Tomyris) (c 1622-23), oil on canvas, 205.1 × 361 cm, Museum of Fine Arts Boston, Boston, MA. Courtesy of The Museum of Fine Arts, Boston, http://www.mfa.org, via Wikimedia Commons.

Peter Paul Rubens’ The Legend of Tomyris or The Head of Korash Brought to Queen Tomyris from about 1622-23 is by far the best known of the paintings of the fate of Korash the Great.

Queen Tomyris, at the left with her court, is watching as Korash’s head is lowered into a bowl of blood. Behind her, at the far left, are two pages, who were modelled from Rubens’ own sons, although much of the painting was probably made by his studio assistants.

It is thought that this unusual painting was the result of a commission by Isabella Clara Eugenia (1566-1633), the Infanta of Spain and ruler of the Southern Netherlands at the time. Apparently she had already linked herself with the legend of Queen Tomyris, and pageants in her honour had strengthened this association.

By 1662, Rubens’ painting had come into the possession of another powerful woman, Christina, Queen of Sweden (1626-1689), who was another colourful character, and in 1941 it finally made its way into the Museum of Fine Arts in Boston, MA.

Rubens and his patron the Infanta of Spain must have seen Tomyris as an epitome of the triumph of virtue over the evil of Korash , the success of a strong and brave woman over a barbarous man.

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Mattia Preti (1613–1699), Queen Tomyris Receiving the Head of Korash , King of Persia (1670-72), oil on canvas, 181 x 129 cm, Private collection. Wikimedia Commons.

Mattia Preti’s Queen Tomyris Receiving the Head of Korash , King of Persia (1670-72) shows the queen herself immersing Korashs’ head in the bowl of blood, in a closely-cropped view.

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Luciano Salvador Gómez (fl c 1670), The Vengeance of Tomyris (c 1670), oil on canvas, 178 x 267 cm, La Nau, Universitat de València, Valencia, Spain. Wikimedia Commons.

This painting is one of very few works known of Luciano Salvador Gómez, for whom we do not have dates of birth of death. His The Vengeance of Tomyris was probably painted sometime around 1670, and is a derivative of Rubens’ painting with the image reversed left to right.

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Giovanni Antonio Pellegrini (1675–1741), Queen Tomyris (1719-20), oil on canvas, 123 × 97 cm, São Paulo Museum of Art, São Paulo, Brazil. Wikimedia Commons.

Giovanni Antonio Pellegrini may have painted two different versions of Queen Tomyris. This, from 1719-20, shows her, bare-chested, pointing down with her left hand. In front of her, a page holds a warrior’s helmet. In the background a maidservant appears to be assisting with her dress, and behind her is a man dressed for battle in his helmet.

The other (for which I have been unable to locate any image) shows Tomyris overseeing the immersion in blood of the head of Korash , in a manner similar to the earlier paintings above.

I think it most likely that this version is either part of a larger painting showing Tomyris being undressed after her success in battle and the death of Korash , pointing down at his severed head to direct its immersion, or a more close-cropped allusion to the bigger picture.

Was Korash as evil as this story makes out, and was Tomyris really a virtuous queen? With only the legends handed down to us, it is impossible to make such a judgement today. However, Korash’s empire proved more stable and successful than even that of Alexander the Great, and in the fullness of the history of the region, he looks to have earned his epithet of Korash the Great.

King Cyrus the Great: 2 Hell hath no fury

Uyghur Tili We Milliy Motiflarimizning Etmologiyelik Meniliri Heqqide!


Autori: Korash Atahan

Men Uyghurgha Boldum Kahan, Élinglar Ya Bilen Qalqan!
Kökböre Bolsun Oran, Quyash Tughimiz, Asman Qorighan!
-Tengriqut Oghuz Kahan

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(Bu kichikkine yazmini Uyghuristan yashliri 1985-yili 12-ayning 12-küni ürümchide élip barghan shanliq démokrattik herketke béghishlaymen!)

Uyghur tili yer sharidiki tarixi uzun we nopuzluq sanaqliq tillarning biridur! Uyghur tili Engiliz, Erep, Paris we Gérman tillirigha oxshashla insaniyet medeniyet tarixida intayin muhim orun tutup kelgen tildur.
Uyghur tili mukemmel tereqqiy qilghan til bolghachqa özide Altay-oral til sistimisining barliq alahiydiliklirini mujessemligen bir til bolupla qalmay, Semetiy we Hindo-awropa tilliriningmu morpilogiylik, sintakisliq we fonitikiliq xususiyetlirini til tereqiyatigha uyghun qobul qilip, jahan tilliri sewiyesige chiqqan muhteshem bir tildur.
Uyghur tilini beziler qedimqi misir tilliri we somer tilliri bilen baghlap chüshendüridu.Uyghur tili türkiy tillarning ichide Awropa tilliri bilen menbiyi, munasiwiti wa xaraktéri eng yéqin bolushrtek alahiydiylikke ige bir tildur!Yene uningdin bashqa ikki ming yilliq tarixqa ige Ibray tilining yiltizi qedimqi Uyghur tili bilen munasiwetlik dep qaraydighanlarmu yoq emes!
Mayteri semit, altun yaruq, erqiy pütük, ikki tekin hekayisi, türky tillar diwani, qutatqu bilig, hikmetname, shahnameyi türki, qisesul enbiya we elshir newaiy eserliri qatarliq minglighan kilassik qolyazmilar Uyghur tilida yézilghan.Ikkinchi ustaz nami bilen tilgha élinidighan El-farabiy, dunya tif ilimining asasini qurghan Ebinsina, Algebra ilimining atisi Elxrazimi, tesewwup edebiyatining yirik namayendilliridin Jalalidin Rumi hezretliri, dangliq asternom Ulughbeg qatarliqlarning tehsili Uyghur tili arqiliq élip bérilghan we eshu büyüklirimizning xéli köp sandiki eserliri Uyghur tilida yézilghan.
Uyghur tili heywetlik bir binagha oxshaydu. Uyghur tilining özila insaniyetning bir medeniyet qamusi bolup, uni gheyri maddiy we ilmiy miras süpitide alahiyde qoghdap qélishqa iltimas sunush lazim! 
Uyghue tilini Uyghurlarmu hayati boyiche ügense tügümeydighan bir bilim xezinisi bolup, U bir adettiki til emes, bir ilmiy eserge oxshaydu. Uyghur tili, uyghur pelesepisidiki ot, su, hawa we tupraqtin ibaret tört tadu hul téshi qilinghan gholuq bir pelesepening makani bolup, heqiqiten barliq xirislardin qoghdap qélishqa erziydu!

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Uyghur tilini üch qewetlik binagha oxshatsaq birinchi qewette Uyghur awam telepuzi, ikkinchi qewette Uyghur edebiy tili, üchünchi qewette Uyghur tilining Aliy telepuzi turidu! 
Üchünchi qattiki til bilen aliy derijilik Uyghur alimliri we yoquri neseptiki aq-söngekler alaqilishalaydu! 
Meselen: Birinchi qattiki Uyghur tilini addiy awam puqralar, ikkinchi qattiki uyghur tilni ziyalilar, üchünchi qattiki Uyghur tilni Abduqadir Dewmullam Hezretliri, Qutluq Shewqi Hezretliri, Hüseyinhan Tejelliy Hezretliridek penniy we diniy elimlarda dunyawiy sewiyede etrapliq terbiye körgenler istimal qilishidu! 
Birinchi qattiki Uyghur tilini:Awam tili, Ikkinchi qattiki Uyghur tilini ziyalilar tili, Üchünchi qattiki Uyghur tilini Alimlar tili yeni aq-söngekler tili dep kilassipikatsiyeleshke bolidu!Üchünchi qattiki tilda Uyghur tilining yüksek tereqqiyati ipadilinidu! 
Bu qewettiki tilda söz ibarilerning we jümlilerning köchme menisi asas qilinip qollinilidu.Uyghur tilining alimlar tilida cheteltilliri ibarillirinimu köplep uchratqili bolidu!
Tilimiz dunya tilliri ichide yüksek tereqiyat jeryanini bashtin kechürgen az sandiki tillarning qatarida bolup, simiwoluq alahiydilki küchlük. Meselen qara, aq, qizil we kök digen sözlerning hemmisi ulugh, qutsal küchlük dégen menalarni bilsüridu. Kök digen sözning simiwoluq menisi bek küchlük bolup nahayiti köp meqsetlerde qollinilidu! Meselen kök bayraq, kök büre, kök tengri…qatarliqlar! Bu yerdiki kök hergizmu kök rengni emes, her kontékistta ayrim mena anglitidu. Kök digen söz yéshil digen menaghimu, kök-tat degen meneaghimu ige! Uyghur medeniyet Dunyasida nurghun kökler bar, u peqet rengnila körsetmeydu. Meselen tengrining renggi kökmu yaki qaramu, qizilmu yaki aqmu bir neme demek tes! Bürelerning ichide kök rengliq bir büre yoq! Uningdin bashqa Uyghur metologiysidiki kök büre hichbir waqitta bir haywanni körsetmeydu!Uyghur metologiysidiki kök bürening biologiylik bir janliq bilen hichqandaq alaqisi yoq!

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Uyghur Millitining Milliy Ediologiysining Rengi Uyghur Millitining Rengi bolup, Bu Heqqide Qisqiche Sawatqa Ige Bolush Kérek Elbette!
Uyghur Millitining Téni, Jéni, Rohiy we Pikirining Rengliri Aq, Qara, Qizil We Kök Renglerdin Apiride Bolghan!
*Uyghurlarning MillIy Rengliri: Aq, Qara, Kök we Qizil Bolup, Bashqa Milletlerning Rengliridin Periqlinidu!

*Milliy Medeniyitimizning Peyda Bolishi We Kélishishide Ejdatlirimiz Yashighan Jughrapiyeler Asasliq Rol Oynighan!

*Medeniyitimizde Qizil Reng Bilen Qara Reng Hökümdarlargha, Aq Reng Awamgha, Kök Reng Tengrige Yéqindur!

*Reng Jehettin Élip Éyitqanda Biz Uyghurlarning Hazirqi Belgümiz Qizil, Türkiyeliklerning Qaradur!

*Shimaldiki Türklerning Renggi Kök,Jenuptikilerning Renggi Aq,Sheriqtikilerning Renggi Qizil,Gheriptikilerning Rengi Qaradur!

*Büyük Ejdatimiz Tengriqut Oghuz Xaqandin Bashlanghan Milliy Bayriqimizning Rengi Kök We Aqtur!

*Milliy Motiflirimizda Kök Reng Bilen Aq Reng Köp Qollunilghan! Bashqa Renglerning Hemmisi Bularning Qoshumchisidur!

*Pelesepimizde Ademning Tughulishi We Ölüshi, Ten We Saqliqi, Yash We Qériliqi Qatarliqlarni Shu Tört Zat Belgüleydu!

*Milliy Medeniyitimizde Yene Herqandaq Bir Zat Yenela Shu Tört Zattin Peyda Bolghan Dep Qarilip Kelgen!

*Milliy Pelesepimizde Kök Reng Tengrini, Qizil Reng Hoquqni, Qara Reng Bayliqni, Aq Reng Étiqatnimu Ipadileydu!

*Milliy Pelesepimizde Hayatliq Bilen Ölümning Arisida Yamghurning Yeghishi We Pargha Aylinishidekla Bek Chong Periq Yoqtur!

*Tughulush, Ölüsh Tebiy Hadisiler Bolup, Medeniyitimizde Bu Hadisiler Dewir Qilip Turidu, Deyilgen!

*Ademning Téni We Jéni Shu Tört Zatning Bashlinishi We Axirlishishi Bolup, Hayat we Mamatliqqa Wekillik Qilidu!

*Milliy Pelesepiwiy we Istétikaliq Qarashlirimizda Qizil Otni, Qara Tupraqni, Kök Shamalni, Aq Suni Bildüretti!

*Uyghurlar Maddiy We Mewhum Sheyilerning Hemmisi Bu Tört Zattin Tüzülgen 
*Uyghurlarning Bu Muqeddes Tört Rengi Bashqa Milletlerning Tilidikidek Peqet Rengnila Emes Belki Xas Pelesepiwiy Ediymizni Ipadileydu!

*Ejdatlirimiz Özidiki Hemme Ulughluqni Bu Tört Renge Yighinchaqlap Yer Yüzide Özidin Bashqa Hichnime Yoq Dep Qarighan!

*Medeniyitimizde Qizil Sheriqimizni, Qara Gherbimizni, Kök Shimalimizni Aq Jenubimizni Bildüridu!

*Uyghurlar Dunyani Qara, Qizil, Kök we Aqtin Ibaret Tört Rengdin Tüzülgen, Dep Qaraydu!

*Uyghurlar Ayrim Hallarda Asmanning Renginimu, Maysining Renginimu Kök Deydu!

*Tilimizning Milliy Kontékisida Her Ikki Jumhuriyet Dewidiki Bayraqlarning Renggi Köktur! Kök we Yéshil Dep Ayrish Xata! UKM
Tilimizda Aq Reng Bilen Qara Rengning Her Ikkisi Kök Dégen Atalghu Bilen Menidash Qollinilidu! Menisi Ulugh Démekdur!

*Uyghur Tilining Milliy Kontéxistlirida Kök Reng Bilen Yéshil Rengning Her Ikkisini Kök Dep Ataydu! Menisi Ulugh Démekdur!

*Uyghur Medeniyitide: Qara, Aq, Kök We Qizil Rengler Büyüklükni Ipadileydighan Qutsal Rengler Dep Qaralghan!

*Milliy Medeniyitimizde 4 Dégen San Qutsal Bolup Tilirilshni Bilduridu! Xitaylarning Medeniyitide Bu Del Eksinche Bolup 4 Dégen San Shum San Bolup Ölüsh we Halak Bolushni Bilduridu!

*Milliy Medeniyitimzde 4 Xasiyetlik San Bolup Qara, Qizil, Aq we Kökke Wekillik Qilidu!

*Milliy Medeniyitimizde 4 Dégen San Tirilish we Tughulushning Simiwoli Bolup, Su, Ot, Hawa we Tupraqqa Wekillik Qilidu!

*Milliy Medeniyitimizde 4 Dégen San Qutsal Bolup, Atamizning Ata-Anasi we Anamizning Ata-Anisigha Wekillik Qilidu!

*Milliy Medeniyitimzde 4 Dégen Sanning Menisi Qutsal Bolghachqa Beshimizgha Élip Kötürimiz! Yomulaq Tiksimu Bolidighan Doppilar Tört Burjeklik Bolup, Renggi Köpinche Tört Xil Rengning Ichidin Tallanghan Bezide Tört Rengning Hemmisi Qollunilghan Bolidu!

*Milliy Medeniyitimizde Sheriqni Erdoghan Bilen, Gheripni Arislan Buqisi Bilen, Shimalni Kök Böre Bilen, Jenupni Arqar-Keyik Bilen Ipadileydighan Enene Bar!

*Milliy Medeniyitimizde Tengrini Kün Bilen, Haqanlarni Bürküt Bilen, Hökümdarlarni Arislan Bilen, Eskiri Qomandanlarni Kök Böre Bilen Ipadileydighan Enene Bar!

*Milliy Medeniyitimizde Kök we Aq Rengni Ametke, Qara Reng Bilen Sériq Rengni Apetke Simiwol Qilghandek Xitaylar Sériq Reng Bilen Qara Rengni Ametke, Aq Reng Bilen Kök Rengni Apetke Simiwol Qilidu!

*Milliy Medeniyitimizde 4 Reng Yeni Qizilchi, Qarachi we Aqchi, Kökchiler Tabu Bolsa, Xitay Medeniytide Peqet Aqchi Bilen Qarachidin Ibaret Ikkila Tabu Bar!

*Milliy Medeniyitimizde Ot Bilen Hawa, Su Bilen Tupraqtin Ibaret Tört Zat Hökmaran Bolup, Xitay Medeniyitide Su Bilen Tupraqla Bolghachqa, Uyghurlar Xitaylarning Muhitida Halak bolidu…Xitaylar Uyghurlarning Bayriqi Astida Mewjutluqini Qoghdap Qalalmaydu!

*Medeniyitimizde Uyghurlarning Rengliri Toyunghanda Xitaylarning Rengliri Öchüshke Bashlaydu, Xitaylarning Rengliri Toyunghanda Köklikimiz Qaridap, Qizilliqimiz Aqirip Kétidu!

*Milliy Medeniyitimizde Terepler 4, Tabular 4, Awazlar 4 We Rengler Tört Bolghachqa Uyghur Ediologiyesining Namayendilliridin Uyghur Kilassik Edebiyati, Uyghur Folklori, Dunyagha Meshur Uyghur Ményatorliri we Insaniyet Medeniyitidiki Gigant Eser Uyghur 12 Muqammu Tört Terep, Tört Zat, Tört Reng We Tört Awazdin Ibaret Temparamentin Tüzülgen!

*Xitaylar mustemlike milletning edebiy tili we yoquri nesep tili bolmaydu dep qarap, Uyghur tilining chaghatay dewri telepuzini pilanliq we sistimiliq shekilde yoq qilip, kembighel awam puqralarning tilini Uyghur edebiy tili qilip békitip qoyushqan.

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Awropada peyda bolghan edebiyat-sennet oyghunishi herkiti, sanaet inqilawi bolupmu Parij inqilawidin kéyin qanche ming yildawamliship kelgen peodalliq sistem asta-asta zawalliqqa yüzlünüp, ottura esir qarangghuluqi ichiden insanperwerlik quyashi tughuldi. Birinchi we ikkinchi dunya urushi kona sistemning yimirilip, insaniyet tarixidiki yéngi bir iraning bashlinishiidi.Burunqi chék-chigirisini hésaplap tügetkili bolmaydighan jahan dewletliri yiqilip, yerlik kichik milliy jumhuriyetler quruldi.Ilgirki peodalliq jemiyette Aq-söngeklerning we baylarningla balliri oqup, jahan dewletliridiki hakim milletning özgiche tereqqiy qilghan tilida telim-terbiye köretti. Kembighellerning we qullar we yanchilarning balliri bolsa oquyalmayti we sawatsizliq déngizida nadanliq ichide hayat kechüretti. 
Bu ehwal Türük dunyasidimu shundaq idi. Xitaylarning sériq topiliq igizliki bilen büyük hunlarning bozqirini ayrip turidighan Seddichin s sépilidin Awistiriyening payitexti wienaghiche bolghan jughrapiyede Uyghurlar we Uyghurlarning qewmi-qérindashliri qurghan jahan dewletliri bar bolup, bu dewletlerde Uyghur tilining aliy neseptikilliri qollunidighan aq-söngekler telepuzida telim-terbiye élip bérilatti. 
Beg töriler, aq-söngekler we alim-ölimalar sinipining qanche ming yildin béri ishlitip kelgen tili yeni, ilim saheside Chaghatay dewri Uyghur tili dégen til Osmaniye émparatorluqi, Baburiyler dewliti, Ilhanlar dewliti, Altun orda dewliti, qirim xanliqi, Chaghatay dewliti, Temüriyler émparatorluqi we Seyidiye Uyghur dewliti qatarliq chong kichik dewletlerning yiqilishi bilen asta-asata zeyiplep, dunyawiy yéngi sistémining türütkisi bilen, Türükler yashighan keng jughrapiyening hemmila yéride yerlik telepuzlarni asas qilghan yazma edebiyat barliqqa keldi. 

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Kéyinki dewirlerde chaghatay dewri Uyghur tili dep atalghan eshu muhteshem til Uyghur yazma edebiyati asasida tereqiy qilghan til bolup, türükler yashighan kengri jughrapiyede uni yerlik xeliqler chüshünelmeyti! Bu til awam xeliq ishlitiwatqan yerlik til we diyalikitlardin periqliq haalda tereqqiy qilghan bolup, peqet dewletler ara deplomatiyede, yazma edebiyatta, poiziye we pirozachiliqta, dewletning xet-chekliride we ilmiy-diniy oqu-oqutush ishlaridala peqet dewletning aliy menpetini közde tutup qollunatti.
Yéngi zaman Uyghur tili, Uyghurlar merkezlik toplushup olturaqlashan Türkistan tupraqliridaki töwen qatlam awam-puqralarning tili bolup, u tilmu téximu kichiklep Sheriq shiwisini asas qilip hazirqi zaman UYGHUR tili, gherip shiwisini asas qilip Üzbek tili dep ikkige ayriwétildi.
Shundaq qilip alemshomul we muhteshem dewletlerde hakimiyet we telim-terbiye tili bolup qanche-ming yil höküm sürüp kelgen, axirqi dewirlerde chaghatay dewri Uyghur tili, dep atalghan til asta-asta sünniy shekilde istimaldin qaldi we özining ornini bugünki meheliwiy tilardin, Uyghur, Üzbek, Qazaq, Qirghiz, Türük, Azeri we Türükmen tili deydighan yüzligen ushshaq tillargha ötünüp berdi!
Hazir Uyghur tilining heqiqi opfitsiyel telepuzini yeni aqsöngekler shiwesini qollunidighanlar barghanche yoqap kétishke bashlidi…Chünki uni chüshünidighanlar az! 

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Alim Abdushkur Memtiminni tilimizning aqsöngekler telepuzini qollinip eser yazidighan alimlarning eng axirqi wekilidur déyishke bolidu!
Eslide Uyghurlarning heqiqi edebiy tili 18-esirgiche pütün dunyadiki türkiy we parisiy xeliqlerning, 20-esirgiche otura asiyadiki yeni büyük türkistandiki barliq Türkiy qewimlerning edebiy tili we resmiy munasiwetlerde qollunilidighan we alaqilishidighan ortaq ofitsiyel tililiq rolini oynap kelgen. 
Bu qisqa yazmining toxtalmaqchi bolghan mawzusi Kök bayraqtaki kök böre dep qoyalghan bolup, hazirqi teleppuzda kök bayraqtiki yéshil böre dep chüshünilidu…Tilning menasi milliy medeniyitimzning logikisigha yat halda pütünley özgürep kétidu. 
Kök bayraqtiki yéshil böre dise uning esli menisi qalmaydu! Kök bayraqtiki kök böre dégenlik qutsalliqning ichidiki büyüklük dégenlik bolidu…wahakazalar!
Xitaylar wetinimizni besiwalghan yérim esirdin köpraq waqittin beri Uyghur tilining esli edebiy telepuzi pütünley yoq qilindi! 
12.12.2017

Uyghur Tili We Milliy Motiflarimizning Etmologiyelik Meniliri Heqqide!


Autori: Korash Atahan
-Bu kichikkine yazmini Uyghuristan yashliri 1985-yili 12-ayning 12-küni ürümchide élip barghan shanliq démokrattik herketke béghishlaymen! –Autordin

gokturk-bayragi
Uyghur tili yer sharidiki tarixi uzun we nopuzluq sanaqliq tillarning biridur! Uyghur tili Engiliz, Erep, Paris we Gérman tillirigha oxshashla insaniyet medeniyet tarixida intayin muhim orun tutup kelgen tildur.
Uyghur tili mukemmel tereqqiy qilghan til bolghachqa özide Altay-oral til sistimisining barliq alahiydiliklirini mujessemligen bir til bolupla qalmay, Semetiy we Hindo-awropa tilliriningmu morpilogiylik, sintakisliq we fonitikiliq xususiyetlirini til tereqiyatigha uyghun qobul qilip, jahan tilliri sewiyesige chiqqan muhteshem bir tildur.
Uyghur tilini beziler qedimqi misir tilliri we somer tilliri bilen baghlap chüshendüridu.Uyghur tili türkiy tillarning ichide Awropa tilliri bilen menbiyi, munasiwiti wa xaraktéri eng yéqin bolushrtek alahiydiylikke ige bir tildur!Yene uningdin bashqa ikki ming yilliq tarixqa ige Ibray tilining yiltizi qedimqi Uyghur tili bilen munasiwetlik dep qaraydighanlarmu yoq emes!
Mayteri semit, altun yaruq, erqiy pütük, ikki tekin hekayisi, türky tillar diwani, qutatqu bilig, hikmetname, shahnameyi türki, qisesul enbiya we elshir newaiy eserliri qatarliq minglighan kilassik qolyazmilar Uyghur tilida yézilghan.Ikkinchi ustaz nami bilen tilgha élinidighan El-farabiy, dunya tif ilimining asasini qurghan Ebinsina, Algebra ilimining atisi Elxrazimi, tesewwup edebiyatining yirik namayendilliridin Jalalidin Rumi hezretliri, dangliq asternom Ulughbeg qatarliqlarning tehsili Uyghur tili arqiliq élip bérilghan we eshu büyüklirimizning xéli köp sandiki eserliri Uyghur tilida yézilghan.
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Bu qewettiki tilda söz ibarilerning we jümlilerning köchme menisi asas qilinip qollinilidu.Uyghur tilining alimlar tilida cheteltilliri ibarillirinimu köplep uchratqili bolidu!
Tilimiz dunya tilliri ichide yüksek tereqiyat jeryanini bashtin kechürgen az sandiki tillarning qatarida bolup, simiwoluq alahiydilki küchlük. Meselen qara, aq, qizil we kök digen sözlerning hemmisi ulugh, qutsal küchlük dégen menalarni bilsüridu. Kök digen sözning simiwoluq menisi bek küchlük bolup nahayiti köp meqsetlerde qollinilidu! Meselen kök bayraq, kök büre, kök tengri…qatarliqlar! Bu yerdiki kök hergizmu kök rengni emes, her kontékistta ayrim mena anglitidu. Kök digen söz yéshil digen menaghimu, kök-tat degen meneaghimu ige! Uyghur medeniyet Dunyasida nurghun kökler bar, u peqet rengnila körsetmeydu. Meselen tengrining renggi kökmu yaki qaramu, qizilmu yaki aqmu bir neme demek tes! Bürelerning ichide kök rengliq bir büre yoq! Uningdin bashqa Uyghur metologiysidiki kök büre hichbir waqitta bir haywanni körsetmeydu!Uyghur metologiysidiki kök bürening biologiylik bir janliq bilen hichqandaq alaqisi yoq!
Xitaylar mustemlike milletning edebiy tili we yoquri nesep tili bolmaydu dep qarap, Uyghur tilining chaghatay dewri telepuzini pilanliq we sistimiliq shekilde yoq qilip, kembighel awam puqralarning tilini Uyghur edebiy tili qilip békitip qoyushqan.
Awropada peyda bolghan edebiyat-sennet oyghunishi herkiti, sanaet inqilawi bolupmu Parij inqilawidin kéyin qanche ming yildawamliship kelgen peodalliq sistem asta-asta zawalliqqa yüzlünüp, ottura esir qarangghuluqi ichiden insanperwerlik quyashi tughuldi. Birinchi we ikkinchi dunya urushi kona sistemning yimirilip, insaniyet tarixidiki yéngi bir iraning bashlinishiidi.Burunqi chék-chigirisini hésaplap tügetkili bolmaydighan jahan dewletliri yiqilip, yerlik kichik milliy jumhuriyetler quruldi.Ilgirki peodalliq jemiyette Aq-söngeklerning we baylarningla balliri oqup, jahan dewletliridiki hakim milletning özgiche tereqqiy qilghan tilida telim-terbiye köretti. Kembighellerning we qullar we yanchilarning balliri bolsa oquyalmayti we sawatsizliq déngizida nadanliq ichide hayat kechüretti.
Bu ehwal Türük dunyasidimu shundaq idi. Xitaylarning sériq topiliq igizliki bilen büyük hunlarning bozqirini ayrip turidighan Seddichin s sépilidin Awistiriyening payitexti wienaghiche bolghan jughrapiyede Uyghurlar we Uyghurlarning qewmi-qérindashliri qurghan jahan dewletliri bar bolup, bu dewletlerde Uyghur tilining aliy neseptikilliri qollunidighan aq-söngekler telepuzida telim-terbiye élip bérilatti.
Beg töriler, aq-söngekler we alim-ölimalar sinipining qanche ming yildin béri ishlitip kelgen tili yeni, ilim saheside Chaghatay dewri Uyghur tili dégen til Osmaniye émparatorluqi, Baburiyler dewliti, Ilhanlar dewliti, Altun orda dewliti, qirim xanliqi, Chaghatay dewliti, Temüriyler émparatorluqi we Seyidiye Uyghur dewliti qatarliq chong kichik dewletlerning yiqilishi bilen asta-asata zeyiplep, dunyawiy yéngi sistémining türütkisi bilen, Türükler yashighan keng jughrapiyening hemmila yéride yerlik telepuzlarni asas qilghan yazma edebiyat barliqqa keldi.
Kéyinki dewirlerde chaghatay dewri Uyghur tili dep atalghan eshu muhteshem til Uyghur yazma edebiyati asasida tereqiy qilghan til bolup, türükler yashighan kengri jughrapiyede uni yerlik xeliqler chüshünelmeyti! Bu til awam xeliq ishlitiwatqan yerlik til we diyalikitlardin periqliq haalda tereqqiy qilghan bolup, peqet dewletler ara deplomatiyede, yazma edebiyatta, poiziye we pirozachiliqta, dewletning xet-chekliride we ilmiy-diniy oqu-oqutush ishlaridala peqet dewletning aliy menpetini közde tutup qollunatti.
Yéngi zaman Uyghur tili, Uyghurlar merkezlik toplushup olturaqlashan Türkistan tupraqliridaki töwen qatlam awam-puqralarning tili bolup, u tilmu téximu kichiklep Sheriq shiwisini asas qilip hazirqi zaman UYGHUR tili, gherip shiwisini asas qilip Üzbek tili dep ikkige ayriwétildi.

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Shundaq qilip alemshomul we muhteshem dewletlerde hakimiyet we telim-terbiye tili bolup qanche-ming yil höküm sürüp kelgen, axirqi dewirlerde chaghatay dewri Uyghur tili, dep atalghan til asta-asta sünniy shekilde istimaldin qaldi we özining ornini bugünki meheliwiy tilardin, Uyghur, Üzbek, Qazaq, Qirghiz, Türük, Azeri we Türükmen tili deydighan yüzligen ushshaq tillargha ötünüp berdi!
Hazir Uyghur tilining heqiqi opfitsiyel telepuzini yeni aqsöngekler shiwesini qollunidighanlar barghanche yoqap kétishke bashlidi…Chünki uni chüshünidighanlar az!
Alim Abdushkur Memtiminni tilimizning aqsöngekler telepuzini qollinip eser yazidighan alimlarning eng axirqi wekilidur déyishke bolidu!
Eslide Uyghurlarning heqiqi edebiy tili 18-esirgiche pütün dunyadiki türkiy we parisiy xeliqlerning, 20-esirgiche otura asiyadiki yeni büyük türkistandiki barliq Türkiy qewimlerning edebiy tili we resmiy munasiwetlerde qollunilidighan we alaqilishidighan ortaq ofitsiyel tililiq rolini oynap kelgen.
Bu qisqa yazmining mawzusi Kök bayraqtaki kök böre dep qoyalghan bolup, hazirqi teleppuzda kök bayraqtiki yéshil böre dep chüshünilidu…Tilning menasi milliy medeniyitimzning logikisigha yat halda pütünley özgürep kétidu.
Kök bayraqtiki yéshil böre dise uning esli menisi qalmaydu! Kök bayraqtiki kök böre dégenlik qutsalliqning ichidiki büyüklük dégenlik bolidu…wahakazalar!
Xitaylar wetinimizni besiwalghan yérim esirdin köpraq waqittin beri Uyghur tilining esli edebiy telepuzi pütünley yoq qilindi!
12.12.2017 Gérmaniye

Uyghur Millitining Rengi Heqqide Qisqiche Sawat!


Autori: Korash Atahan

Men Uyghurgha Boldum Kahan, Élinglar Ya Bilen Qalqan!
Kökböre Bolsun Oran, Quyash Tughimiz, Asman Qorighan!
-Tengriqut Oghuz Kahan

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Uyghur Millitining Téni, Jéni, Rohiy we Pikirining Rengliri Aq, Qara, Qizil We Kök Renglerdin Apiride Bolghan!
Uyghurlarning MillIy Rengliri: Aq, Qara, Kök we Qizil Bolup, Bashqa Milletlerning Rengliridin Periqlinidu!
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Milliy Medeniyitimizning Peyda Bolishi We Kélishishide Ejdatlirimiz Yashighan Jughrapiyeler Asasliq Rol Oynighan!
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Medeniyitimizde Qizil Reng Bilen Qara Reng Hökümdarlargha, Aq Reng Bilen Kök Reng Awamgha Yéqindur!
UKM
Reng Jehettin Élip Éyitqanda Biz Uyghurlarning Hazirqi Belgümiz Qizil, Türkiyeliklerning Qaradur!
UKM
Shimaldiki Türklerning Renggi Kök,Jenuptikilerning Renggi Aq,Sheriqtikilerning Renggi Qizil,Gheriptikilerning Rengi Qaradur!
UKM
Büyük Ejdatimiz Tengriqut Oghuz Xaqandin Bashlanghan Milliy Bayriqimizning Rengi Kök We Aqtur!
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Milliy Motiflirimizda Kök Reng Bilen Aq Reng Köp Qollunilghan! Bashqa Renglerning Hemmisi Bularning Qoshumchisidur!
UKM
Pelesepimizde Ademning Tughulishi We Ölüshi, Ten We Saqliqi, Yash We Qériliqi Qatarliqlarni Shu Tört Zat Belgüleydu!
UKM
Milliy Medeniyitimizde Yene Herqandaq Bir Zat Yenela Shu Tört Zattin Peyda Bolghan Dep Qarilip Kelgen!
UKM
Milliy Pelesepimizde Kök Reng Tengrini, Qizil Reng Hoquqni, Qara Reng Bayliqni, Aq Reng Étiqatnimu Ipadileydu!
UKM
Milliy Pelesepimizde Hayatliq Bilen Ölümning Arisida Yamghurning Yeghishi We Pargha Aylinishidekla Bek Chong Periq Yoqtur!
UKM
Tughulush, Ölüsh Tebiy Hadisiler Bolup, Medeniyitimizde Bu Hadisiler Dewir Qilip Turidu, Deyilgen!
UKM
Ademning Téni We Jéni Shu Tört Zatning Bashlinishi We Axirlishishi Bolup, Hayat we Mamatliqqa Wekillik Qilidu!
UKM
Milliy Pelesepiwiy we Istétikaliq Qarashlirimizda Qizil Otni, Qara Tupraqni, Kök Shamalni, Aq Suni Bildüretti!
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Uyghurlar Maddiy We Mewhum Sheyilerning Hemmisi Bu Tört Zattin Tüzülgen Dep Qarap, Shehi-Hadisilerni Shu Asasta Chüshendürgen!
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Uyghurlarning Bu Muqeddes Tört Rengi Bashqa Milletlerning Tilidikidek Peqet Rengnila Emes Belki Xas Pelesepiwiy Ediymizni Ipadileydu!
UKM
Ejdatlirimiz Özidiki Hemme Ulughluqni Bu Tört Renge Yighinchaqlap Yer Yüzide Özidin Bashqa Hichnime Yoq Dep Qarighan!
UKM
Medeniyitimizde Qizil Sheriqimizni, Qara Gherbimizni, Kök Shimalimizni Aq Jenubimizni Bildüridu!
UKM
Uyghurlar Dunyani Qara, Qizil, Kök we Aqtin Ibaret Tört Rengdin Tüzülgen, Dep Qaraydu!
UKM
Uyghurlar Ayrim Hallarda Asmanning Renginimu, Maysining Renginimu Kök Deydu!
UKM
Tilimizning Milliy Kontékisida Her Ikki Jumhuriyet Dewidiki Bayraqlarning Renggi Köktur! Kök we Yéshil Dep Ayrish Xata! UKM
Tilimizda Aq Reng Bilen Qara Rengning Her Ikkisi Kök Dégen Atalghu Bilen Menidash Qollinilidu! Menisi Ulugh Démekdur!
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Uyghur Tilining Milliy Kontéxistlirida Kök Reng Bilen Yéshil Rengning Her Ikkisini Kök Dep Ataydu! Menisi Ulugh Démekdur!
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Uyghur Medeniyitide: Qara, Aq, Kök We Qizil Rengler Büyüklükni Ipadileydighan Qutsal Rengler Dep Qaralghan!
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Milliy Medeniyitimizde 4 Dégen San Qutsal Bolup Tilirilshni Bilduridu! Xitaylarning Medeniyitide Bu Del Eksinche Bolup 4 Dégen San Shum San Bolup Ölüsh we Halak Bolushni Bilduridu!
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Milliy Medeniyitimzde 4 Xasiyetlik San Bolup Qara, Qizil, Aq we Kökke Wekillik Qilidu!
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Milliy Medeniyitimizde 4 Dégen San Tirilish we Tughulushning Simiwoli Bolup, Su, Ot, Hawa we Tupraqqa Wekillik Qilidu!
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Milliy Medeniyitimizde 4 Dégen San Qutsal Bolup, Atamizning Ata-Anasi we Anamizning Ata-Anisigha Wekillik Qilidu!
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Milliy Medeniyitimzde 4 Dégen Sanning Menisi Qutsal Bolghachqa Beshimizgha Élip Kötürimiz! Yomulaq Tiksimu Bolidighan Doppilar Tört Burjeklik Bolup, Renggi Köpinche Tört Xil Rengning Ichidin Tallanghan Bezide Tört Rengning Hemmisi Qollunilghan Bolidu!
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Milliy Medeniyitimizde Sheriqni Erdoghan Bilen, Gheripni Arislan Buqisi Bilen, Shimalni Kök Böre Bilen, Jenupni Arqar-Keyik Bilen Ipadileydighan Enene Bar!
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Milliy Medeniyitimizde Tengrini Kün Bilen, Haqanlarni Bürküt Bilen, Hökümdarlarni Arislan Bilen, Eskiri Qomandanlarni Kök Böre Bilen Ipadileydighan Enene Bar!
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Milliy Medeniyitimizde Kök we Aq Rengni Ametke, Qara Reng Bilen Sériq Rengni Apetke Simiwol Qilghandek Xitaylar Sériq Reng Bilen Qara Rengni Ametke, Aq Reng Bilen Kök Rengni Apetke Simiwol Qilidu!
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Milliy Medeniyitimizde 4 Reng Yeni Qizilchi, Qarachi we Aqchi, Kökchiler Tabu Bolsa, Xitay Medeniytide Peqet Aqchi Bilen Qarachidin Ibaret Ikkila Tabu Bar!
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Milliy Medeniyitimizde Ot Bilen Hawa, Su Bilen Tupraqtin Ibaret Tört Zat Hökmaran Bolup, Xitay Medeniyitide Su Bilen Tupraqla Bolghachqa, Uyghurlar Xitaylarning Muhitida Halak bolidu…Xitaylar Uyghurlarning Bayriqi Astida Mewjutluqini Qoghdap Qalalmaydu!
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Medeniyitimizde Uyghurlarning Rengliri Toyunghanda Xitaylarning Rengliri Öchüshke Bashlaydu, Xitaylarning Rengliri Toyunghanda Köklikimiz Qaridap, Qizilliqimiz Aqirip Kétidu!
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Milliy Medeniyitimizde Terepler 4, Tabular 4, Awazlar 4 We Rengler Tört Bolghachqa Uyghur Ediologiyesining Namayendilliridin Uyghur Kilassik Edebiyati, Uyghur Folklori, Dunyagha Meshur Uyghur Ményatorliri we Insaniyet Medeniyitidiki Gigant Eser Uyghur 12 Muqammu Tört Terep, Tört Zat, Tört Reng We Tört Awazdin Ibaret Temparamentin Tüzülgen!
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Uyghuristan Kultur Merkizi

12.12.2017 Gérmaniye

Bir Milletke Tewe Bolushning Besh Sherti!


Autori:  K.Atahan

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Bir Milletke Tewe Bolushning Besh Sherti!

Bir ademni besh türlük nerse melum bir milletke tewe qilip turidu.
1.Ana til (Özi tughulghan ayilide asasliq sözlishilidighan til),
2.Qan (Ejdatliridin miras qalidighan, eqil-parasiti, insaniy xarakteri, ademiylik mijezi we kishlik xuy-peylini belgüleydighan menggü dawamlishidighan érqiy we ersiyliki küchlük alahiydilikler) , 
3.Kultur(Tiradetsiyon/Örpi-Adet), Folklor we retuallashqan tughum-aykün, toy-tökün, ölüm-yetimlerge ayit qayide-yosunlar,
4.Weten, (Ejdatliridin qalghan zimingha maddiy we meniwiy baghlinish) 5.Ediologiye( Tarix, edebiyat, pelesepe, din, estitika we ammiwiy qanun qatarliq tereplerdin bir sistimigha tewe bolush….wahakazalar….
Bir kishide yuqarqi besh türlük nersidin biri kem bolsa aldirap melum bir milletke tewe qilishqa bolmaydu.
Bir kishide yuqarqi besh türlük nersidin ikkisi kem bolsa, u kishini melum bir milletke tewe deyish nahayiti qiyin.
Eger eshu besh türlük nersidin melum bir shexiste üchi kam bolsa undaq ademlerni, melum bir milletke tewe deyish xata….
Bu menidin elip eyitqanda bundaqlarni uyghur demduq yaki yengi bir atalghu keship qilip shu nam bilen atamduq we yaki milletsizler demduq oylinishqa erziydu.
Wetende xirtayliship ketken, orta asiyada rusliship ketken, ottura sheriqte erepliship ketken…uyghurlar nahayiti köp!
Yoqarqi xususiyetlerni özleshtürüp, özidin yatliship bashqa milletke beqinip ketkenlerni uyghur deyli desek uyghurluqqa, xitay deyli desek xitayliqqa, erep deyli desek ereplikke sherti toshmaydu.
Hazir xelqimizde öz milliy alahiydilikliridin barghanche yatliship, ejdatlirinining medeniyitini inkar qilidighan, örpi-adet, olturup-qopush we keyinish qatarliq nurghunlighan tereplerdin ereplerni örnek qilidighan éqim bash kötürdi. Bular weten-milletni inkar qilidu. Bularni uyghur diyishke sewep nahayiti az qaldi. Bularni musulman deyli desek- Uyghur milliti eslidin bir musulman millet- herqandaq musulmanning bir milliy kimliki bar, shundaqla dunyada musulman deydighan ayrim bir millet yoq!
Hazir millitimiz pütün dunyada miqyasida milliy kimlik kirzisidin ibaret yengi bir xeterge duch keldi. Uyghur millitining kélichigini qoghdap qélish muhim bir qutsal wezipe süpitide, bu dewirde yashawatqan bir ewlat kishilerning zimmisige chüshti….Bu kirzisning yamrap ketishining aldini élish, xuddi urush qilip wetenni azat qilghandinmu shereplik xizmet bolup, keyinki ewlatlirimizni, medeniyitimizni we saghlam bolghan diniy etiqadimizni peqet miliy kimlikimizni qoghdap qelish üchün angliq herket qiliwatqan esil ahilelerla qutuldurup qalalaydu! 

08.12.2017

Ustaz Mangghan Uyghurluq Yoli


Autori: Abduweli Ayup
2017-12-05

Merhum tilshunas we türkolog mirsultan osman ependi türkiye ghazi uniwérsitétida. 2015-Yil, enqere, türkiye.

Merhum tilshunas we türkolog mirsultan osman ependi türkiye ghazi uniwérsitétida. 2015-Yil, enqere, türkiye.

RFA/Abduweli Ayup

Bügün uyghurgha derd üstige derd keldi. Bügün ana tilgha üshshük tegdi. Bügün birinchi dékabirning muzluq künide, uyghurluq singgen qelblerge qar yaghdi. Bügün uyghur tilining perwishkari, ustaz mirsultan osmanoftin ayrip qalduq. Uyghurning nidasi boghulghan, dili mujulghan, qanatliri boghushlanghan bu künlerde ustaz hayat yürüp berse, törlerde turup berse, kochilarda méngip berse bolatti.

Ustaz arimizda bolsa sunuq köngüller pütün bolatti, chüshkün közler üstün bolatti, miskin rohlar jushqun bolatti. Ustaz izzetler ézilip, ghururlar payxan boluwatqan bu demlerde gheshliklerge ghemxan idi. Ustaz armanlar qérip, ghayiler ghérib bolghan zimistanda gülxan idi. Zulmetlik bu zaman chölide éziqmay tik yashash, tirik yashash üchün jénimizgha jan, rohimizgha yölek idi. Bu millet ustazdek alimliri bilen wezmin, bu weten ustazdek pidakarliri bilen ulugh, söyümlük we ghemguzar idi.

Ustaz ana tilgha baghwen, perwishkar idi. Merhum ana tilimizni mukemmelleshtürgüchi we bu mukemmellikni ispat qilghuchi idi. Biz tilimizning qaidilik teleppuzini, yéziqimizdiki ölchem-Qéliplarni merhumning élimidin ögenduq. U «uyghur tilining imla we teleppuz lughiti» we «uyghur tilidiki tinish belgiliri» dégen kitabliri bilen ana tilgha mizan békitti. U uyghur tilining héch bir tildin qélishmaydighan küchini «uyghurche-Xitayche chong lughet» arqiliq ispat qilip uyghurche hemmige qabil sözler arqiliq uyghurgha naqayil közlerni teslim qildi.

Ustaz uyghurluq tarixigha méhriban idi. U urxon menggü tashlirigha oyulghan, «diwan» largha pütülgen muqamlargha kömülgen, yéza-Sehralargha chéchilip ketken momilar we bowilarning yadikarini bizlerge ögitip tariximizni tirildürdi. U lopnurluqlarning ejdadini «chömül» dep atalghan qedimki uyghur qebilisige baghlidi. Xoten uyghurlirining sözidin aq hon izlirini bayqidi.

U mehmut qeshqiri qaldurghan hékmetlik kitabni ewladlargha qoral, nawayidin miras ana til söygüsini heqdarlargha enggüshter qildi. U qedimki tilimizni qurutmay bügünge ulighan, singquselining sözini nawayigha chatqan, yüsüp xas hajip achqan yolni gumnamdin tapqan idi. Ustaz uyghurluq tarixini menggü tashlardiki sözler, «diwan» diki hékmetler, «qutadghubilik» tiki mayaklar we nawayi yaqqan chiraghlar bilen yorutqan idi.

Ustaz uyghurluq xezinisige pasiban idi. Rehmetlik alim hayatida uyghurning tewerrük makanliridin shehidane xoten, ezizane qeshqer, ghalibane qumul we ghaziyane aqsularni kezgen, lopnurdiki qalpaqliq challar, kuchadiki aq romal momaylar we turpandiki qizil böklük aqsaqallar bilen mungdiship ularning tilidiki xezinilerni achqan, ünchilerni toplighan idi. Uning «uyghur dialéktliri», «qumul shéwisi», «xoten dialékti» we «lopnur dialékti» heqqide yazghan xas eserliri awam tilida chéchilip yatqan shu qimmetlik wesiyet we miras hékmetlerning bizge qaldurulghan xatirisi idi.

Ustazning tetqiqati uyghurluq rohini namayan qilghan idi. Merhum ustazimiz uyghur sözining «medeniyet» dégen menisini ejdadlar yaratqan medeniyetlerni qézish arqiliq tehqiqligen. U bu yoldiki ishtiyaqi bilen özlerni, ijtihati bilen özgilerni ishendürgen idi. U el üchün qilinidighan xizmette «uyghur» sözining yene bir menisige munasip dostlar bilen tashtek uyushup we xizmetdashlarni süttek uyushturghan idi.

Ustaz yétekchilik qilghan «türki tillar diwani», «uyghur tilining akustikiliq tetqiqati», «uyghur dialékt we shéwiler lughiti» qatarliq netijiler ömlükning, uyushqan uyghurluq rohining namayendisige aylanghan. U ana til grammatikisigha atalghan tunji kitabini nesirulla yolboldi bilen, tilshunasliq lughitini metréyim sayit bilen, nawayi tetqiqatini xemit tömür bilen, «qutadghubilik» tetqiqatini amine ghappar bilen ishlep mehmut qeshqiri meqberisini ibrahim mutiy bilen bille ispatlap chiqqan.

Merhum ustaz ilim telepkarlirigha telepchan, pasiban xushchiray idi. Eyni yillarda rehmetlikke egeshken uyghur we bashqa el-Millettin bolghan heweskarlar bügün mutexessislerge aylandi, shagirtlar mana hazir ustaz bolup tonuldi.
Men rehmetlik bilen 90-Yillarning axirida ürümchide mulaqette bolghan idim. U mendin opaldiki her bir aymaq, édir, qir we qishlaqlarghiche sorap, bilmigenlirimning menisini dep bergen idi. Shu chaghda mehellemge yéqin yerdiki qaraxaniylar xani qilich bughraxanning qebrisi, shu qebre jaylashqan kenttiki turdi chong salghan penni mektep, 30-Yillarda opalgha sélinghan tiyatirxana we mehmud qeshqiri mazirining ispatlinish jeryani qatarliqlar heqqide heyran qalarliq melumatlarni éytip bergen idi. Eger shu sözler séziwélinsa her bir mezmun bir uzun maqalige méghiz bolghan bolatti.

Merhum ustazimiz dosti turghun almasni perzentliri arqiliq u wapat bolghuche yoqlap turghan idi. Dostining wesiyiti boyiche «tarixi reshidi» ning neshr qilinishigha türtke bolghan idi. Ustaz eyni yillarda xuddi turghun almasning kitabigha reddiye yazmighangha oxshash bügünki uyghur ziyaliylirigha téngilghan étirap, towa we iqrar qilghuzushlargha awaz qoshmighan idi.

Ustaz iz salghan uyghurluq yoli yürektin bashlanghan menggülük yol, ilimge, elge we alemlerge jawab izdigen ishtiyaq yolidur. U bu yolda méngip köllerde susiz, baghlarda ach qalghan, türmilerde yatqan. U bu yolda hakimiyet we hakimlargha yarap eplik we neplik yashashni emes, heqni yaqilap netijilik yashashni tallighan. Shunga alim bu yolda emeldin taj, paydidin kemer baghlighan emes. Shunga ustaz katektek bir yürüsh öyde minglighan saraylardin katta armanlar ichide, yoqiliwatqan miraslarning ghémide yashighan idi. Ustaz shuninggha shahit idiki, bu yolda sherepke layiq emeller az, emma sherep temesidiki téjimeller köp idi, bu yolda qan shorar yalmawuz, jan sorar qatillar bar idi, yene héch néme sorimas, héch nerse bilmes, emma héch ish qildurmas rodupaylar teyyar idi.

Ustaz bashlighan bu yol uyghurluq yoli, medeniyet-Uygharliq yolidur. Bu seweblerge köre ayighi chiqidighan, ilim bilen tüzilip, senet bilen bézelgen, ijat we yéngiliq bilen dawamliq yoruydighan aydingliq yoldur. Ustazdek heqke, heqiqetke we heqqaniyetke ashiq bolmighan héch bir jahaletlik qelb bu yolgha zar emes, ustaz belge salghan bu yoldiki yoluchi uyghurmu jahil pirlargha intizar emes.

Rohni Saghlamlashturush- Milletni Güllendürüshning Muqeddimisi 


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Autori: Abdushükür Muhemmet’imin

Hesetxorluq – milletni xarablashturidighan xeterlik illet
Nadanliqtin üch bix üsüp chiqqan, ular: qara niyet, saxta shöhret we hakawurluq.
– Shupinxaw’ér

Nadanliqning meripetke zitliqi hemmige ayan. Nadanliqning ikki xil tarixiy shekli mewjut: buning biri, meripet ( siwilizatsiye) tin ilgiriki nadanliq ( warwarliq ) ,iptida’iy insan gurohidiki nadanliq we qipyalingach nadanliq . Buning ikkinchisi ,békinme halettiki jem’iyet chembirikidiki nadanliq ,saxta shöhret bilen kiyindurulgen nadanliq , hesetxorluq weswesisi bilen tolghan nadanliq .
Eqilni ret qilish (ératsionalliq) bu ikki xil nadanliqning tüp xususiyti. Wehalenki, eqil, peqetla eqil insanning gheyri haywaniy ewzelliki we insaniy takamullishish mumkinlikini teshkil qilghan. Eqilni ret qilghan ,nadanliqqa chöküp kétiwergen milletning arqida qélish,parchilinish, tozup kétishtin ibaret «halaket trilogiysi»ning her bir basquchigha hesetxorluqtin ibaret rohiy késellik singgen.
Hesetxorluqning biz tunup yetken «körünüsh» liri mundaq:
Birinchi, qaraniyetlik we qoli yetmeslik-hesetxorluqning bashlinishidin ibaret. Omumen, bilimini pezilet kurisi we kamalet kurisigha yetküzmigen atalmish «ölima-ziyali»lar öz millitidin heqiqi tepekkur we bilim igilirining chiqishini körelmeydu .

Abduqadir bédil hesetxorluqning qaraniyetlik bolidighanliqini mundaq sökken:

Dili hesetke tolghan ichi qara,
Da’im pak ademge chaplaydu yala.
Torusqa ésip kör ap’aq paxtini,
Jimi is chaplishar shu aq paxtigha.

Se’idi shirazi hesetxorluqtiki qaraniyetning qoli qisqa ,tirishmas ,qabilyetsiz ,namert ademler qelbige xas alahidiliklirini mundaq pash qilghan:

Qoli qisqa hesetxor qilar gheywet, yoq amal,
Eger udul yuluqsang bolur tili kalwa-lal.

Hem quli qisqa-naqabil ,hem qaraniyet-gheywetxor bulush bir xil zidiyetchan rohiy késellik bolup ,iblis teswirige oxshaydu .Naqabil bolghan iken qabil bulushqa tirishishi ,qabil bulalmisa ,qabillarni qollishi lazim bolghan nurmal rohiy haletning zidiyetchan rohiy késellikike aylan’ghanliqini hesetxor qelbning iblisliqi emesmu?
Ikkinji, özgini keslep ,öz shéxini kötürüsh hesetxorluqning muhim alamitidin ibaret .Milletning nadan hesetxorliri dunyada qandaq yéngiliqlarning bolghanliqi, qandaq kitaplarning yézilghanliqi, qandaq keshpiyatlarning meydan’gha chiqqanliqi bilen kari bolmay, öz millitide bir yéngiliq bash kütürsila «yüriki yara ,yüzi qara» bulup kétishidu .

Abduxaliq uyghur özining «bardur» namliq ghezilide millitimizdiki bu illetni mundaq sökken:

Te’awunu- tenasur ornigha bizlerde bir adet,
Yéngi bashni kütergenni urup yéqitqanimiz bardur.

Qizil közlük ,körelmeslik weya özi qilalmasliq,
Qilay dep baghlisa belni tümen bohtanimiz bardur.

Hesetxorluqning shundaq bir tipi barki ,ular özliri uchirighan bexitsizlikni «eng yaxshi ali mektep» (biliniskiy) dep bilip ,uningdin eqliy we wijdaniy xulase chiqarmastin, «sun’ghan aqsungekler» che esebiy qisaskarliq pisxik késelligi bilen aldin ketkenlerning gheywitini qilip, ora kolap, shéxini késip, asan yol bilen « qehriman» liq munbirige chiqishni qesitleydu .Bundaq kishilerning hesetxorluqi waste tallap olturmaydighan tersaliq bilen tenha yaki türküm buyiche élip bérilidu.Buni « qisaskarlarche hesetxorluq» digen nam astida eyiblesh lazim .

Kamalidin binayi mundaq yazsa:

Heset hemme illet-noqsandin yaman,
Hset ehli barche yamandin yaman.

Nasir xusraw mundaq yazghanidi:

Bérilmigeysen hesetke zinhar,
Hesetning chéki yoq, tügenchi miqdar.

Üchinji, pitne tughdurup ,töhmet qilish hesetxorluqning asan chéliqidighan sheklidin ibaret. Hesetxorluqning qorali pitne bilen töhmet ikenliki shübhisiz, buni ular «sésitish» dep atishidu. Turmushni aldighili, xelqni pütün bir tarixi jeryanda qaymuqturghili bolmaydu. Qeyser iradilik kishiler öz ejri bilen hemishe yashnap turuwéridu. «sésitquchilarning sésip kétishi» mana bu pak we napakliq kürishidiki bir heqiqet. Mana bu tarixning nurane yönilishi. Eger mundaq bolmighanda tengrimu bolmighan, heqiqetmu bolmighan, tarixmu bolmighan ,istiqbalmu bolmighan ,ishench we aliy himmetmu bolmighan bolatti!
Bizning hesetxor pitne-töhmetchilirimiz «aqni qara qilish», «özi gunah qilip ,bashqini gunahkar körsitish», «oghri oghrini tut dep warqirash», «bashqilar namida qara xet yézish», «bir ademge ikki xil ton keygüzüsh», «kéchisi adem öltürüp, kündüzi hazidar bolush» qatarliqlar bilen shughulliniwéridu .Bashqilar namida xet yazghanler ichide ayal kishi süritige kiriwélip xet yézish ,töwenni qutritip quyup özi qazi boluwélish ,olturush-sorunlarda ashkare pitne-éghwa tarqitish ,pitne-éghwani chet elge kéngeytish qatarliq hadisilerni körüp millitimiz ichide bu jehettiki «maharet» ning dunyawi sewiye yaratqanliqidin epsuslanmay turalmidim .
Tötinji ,gurohwazliq qilip ,bashqilarni chetke qéqish hesetxorluqning türkümleshken sheklidin ibaret .Hesetxorluq eslide zeherlik chayandek nerse bolsimu ,özinimu köydüridighan ,bashqilarnimu köydüridighan xusumetlik ot bolsimu ,hesetxorlar türkümliship ,chayandin pil peyda qilishqa maqul bolushidu .Ular melum huquq yaki tesir küchi bolmisa ,bir ishni bashqa élip chiqqili bolmaydighanliqini bilgenliktin türkümlishidighan boldi .Emma bu türkümning her bir hesetxor ezasi hemishe öz türkümidin yüz örüshke teyyar ,biwapa kishilerdin ibaret .Hesetxorluq guruhliri ikki sher astida, yeni qudretlik muxaliplirigha taqabil turush üchün ,qullarche derijilik boysunush munasiwet tertipi boyichila saqlinip turushi mumkin.

Hapiz shirazi mundaq digenidi:

Ket yamanlar söhbitidin, izdiseng ger yaxshi nam,
Bedniyetlik ol eqilsizliqqa ispattur tamam.

Beshinji ,xelqni parchilash,milletni xaniweyran qilish- hesetxorluqning heriket nishanisi we tarixi jinayitidin ibaret.

Hesetxorluq shundaq kiselki:
Birinjidin, özini halak qilidu;
Ikkinjidin, yuqturwalghan kishilerni hlak qilidu;
Üchinjidin, milletning uyushush küchini tarqaqlashturup, rohiy uyushturghuchi aqil kishilerning abroy -nopuzini dawamliq qirqip, milletni halak qilishning jeryanini tézleshtüridu.

Hesetxorning tepekkuri, hésiyati, tili, qelimi xunukluk bilen tolghachqa, tiniqi we yürek soqushi hemishe heset zehiri, bohtan oti we qorqush teshwishide turidu ,uning pisxik késili jismaniy ajizliqini keltürüp chiqiridu. Hesetxorluqni yuqturghan kishi özige yarisha «jenggah» échiwalghan yene bir hesetxordur.
Hesetxorluq teripidin chirmiwélin’ghan millet gerche til birliki bilen birliship tursimu ,qelbi parchilan’ghan millettin ibaret.
Qelbi parchilan’ghan milletning tili bu qelbni parchilashqa xizmet qilishtin bashlap ,bu milletni halak qilish bilen özinimu halak qilidighan til bolmay nime?
Roshenki, tilni tashqi post, qelbni ichki özek qilghan milli uyushmining hesetxorluq ichide temtirishi halaket halqisining alamitini ekis ettüridu ,xalas .
Güllen’gen milletning hayat yoli ispatlidiki ,milletke yémek-ichmek ,öy-makandin bashqa muhimi milli rohiyet lazim .
Bu milletning uyushush küch menbesi bolghan étiqad, milli enene ,yéngiliqqa intilish ,meniwi yétekchilik nupuziqatarliqlardin ibaret .
Mundaq binakarliqni buzushtin halaket ,tüzeshtin güllinish kélip chiqidighanliqini addi , emma bizde estin chiqirilghan heqiqet .
Meniwi qehrimanliq we ghayiwi yolbashchiliq légindilirini yaratqan xelqning birdinla hesetxorluq uchqunliri bilen benit bolushining tektide tarix némini pichirlawatqanliqini angqirish müshkül emesmu!
Gértsin: «heqiqetke hörmet qilish zéreklikning we danishmenlikning bashlinishidur» dégenidi. Heqiqetni söyidighan qelib nurane qelib, xelqimizning tarixiy istiqbaligha wekillik qilidighan qelib, mundaq qelib heqiqetni hörmet qilidu ,uninggha jan péda qilidu.
Hesetxorluqning qattiq zerbisige uchirighanlargha kelgende shuni éytish kérekki, bu ular üchün téximu qeyser xaraktir yitishtüridighan shiwirghan siniqi!
Hiraklit toghra éytidu :«sanga shuning üchün reshik qilishiduki, séning zoqlan’ghuchiliring heqiqeten tolimu nurghun!»

1989-yil 22-féwral.

Milliy Ma’arip We Nezeriyewi Tepekkur



5365

Aotori: Abdushukür muhemmet’imin

«shinjang sen’iti» zhornilining bu yilqi xenzuche 1-sanida bésilghan, xen ziyung, lé lin isimlik ikki aptur yazghan «tebi’et, medeniyet,insan» namliq maqalini oqup, gherbi diyarda yashap kelgen yerlik milletlerning rohiyitidiki ajizliqlar we milli ma’aripimiz toghrisida oylinip qaldim.

Maqalide gherby diyarning «tebi’et anisi» muhitida küchlük, milli’uyushushchanliq ajiz, soda we tepekkur iqtidari küchlük, siyasi’iqtidari ajiz, héssiyatchan iqtidari küchlük, eqli bilish iqtidari’ajiz, yéngiliqqa qiéziqish iqtidari küchlük, özini bilish en’enisniqedirlesh iqtidari ajiz ikenliki tilgha élin’ghan bulup, otturatüzlenglik a’ilisning rohé mediniyet tüzülmisi bilen sélishturulghan. Maqale apturliri gherby diyarliqlarning uyushush kuchining bir-birning chetkeqéqish küchidin köp ajizliqni, tarixqa, ata-anigha, péshiqedemnamayendilerge, en’enige bolghan hörmet, warisliq we qedirlesh éngining’untulush, qedirlimeslik, biperwaliqtin köp ajizliqni tilgha élish bilenbu milletlerning yadro hasil qilalmasliqi, töt etrapidiki uyushqan, yadro hasil qilghan siyasi hakimiyet kontrolluqni teqdir qilghanliqi, sergerdan millettiki , mediniyet namayendilirining bashqa xeliqlertezkirilirige nami chüshup qalghanliridin bashqiliri öz töhpiliri bilenbille cheksiz qum déngizigha bulidighanliqini ochuq-yoruq bayan qilghan.

Maqalini oqup uyghur medeniyitining bir qatar tarixy en’eniwi ajizliqlirining noqul «tebi’et anisi» qélipida shundaq ezelilikke ige bulup yaralghan dégili bolmisimu, hazirqi uyghur ijtima’y we rohi muhitida éghir derijide saqlan’ghan üch muhim illet we ajizliqni qayta hés qildim. Bu noqtidin yuqirqi ikki apturning ochuq-yoruq ilmy pozitsysige tesenna oqush kérek.

Men ilgiri yézip ilan qilghan «rohni saghlamlashturush-milletnigüllendürüshning muqeddimisi», «hesetxorluq heqqide hesretlik xiyallar», «milletning öz-özini bilishi we sotsiyalistik mediniyet üch bürjiki», «yipek yolidiki bir chong illet» namiliq maqalilirimde xelqimizning rohiyet tüzilmisi, medeniyet pisxiki, tumush shekli jehetlerdiki bir qatar illetlerni yüz xatire qilmay körsitip ötken idim. Ichki ittipaqsizliqning (yurtwazliq, kespiy hesetxorluq, pitne-ighwagha hirismenlik, özidin chiqqan yaramliq kishilerni chökürüsh, bir-birige ora kolash, qesit qilish) bizdiki asasiy illet ikenlikinimu köp qétim tilgha alghanidim.

Héssiyatqa bérilish, gahi qehriman, gahi gheriban, gahi xoshxuy, gahi chüshkün rohiyetke esir bulush, oqtek qizip nikahlinip, tézdin sowup a’ilini weyran qilish, ghezepke paylimay paji’e hasil qilish, bikar telep, söletwazliq qatarliqlarni da’im yuluqturup turimiz.
Muhimi shuki, millitimiz umumen eqliy, mentiqi, nezeriyiwi, ilmy tepekkurgha nisbeten hésisiyat we öz aldidiki rohy keypiyat boyche pikir yürgüzishke éghir derijide mayil. Bizde sha’irliq, yazghuchiliq, artisliq, sazendilik, naxshichiliq xahishi ilmy we nezeriywi jehettiki ijadiyet ishliridin köp küchlük.

Bizde en’eniwi ang tolimu ajiz, ata-anilarni, péshiqedem jama’et erbablirini, ustazlarni hörmetlimeslik, ulargha wapasizliq qilish,öztarixini izchil-mentiqi chüshinishning yitersizliki, quruq qayil chiliqwe eqidiwazliq tüpeylidin tüzükrek saqlap qalghan medeniyetyadikarliqlirimizmu yoq. Tariximizning xéli bir qismi gahida u ishan, gahida bu xojining arqisidin murit bulush bilen bille ütüp ketken.Bularni oylighinizda diqqitimiz birdinla milly ma’aripimizgha buraldi. Ma’arip-insanni tebi’et dunyasidin medeniyet dunyasigha, jahilliq’alimidin arifliq alimigha qayta töreldürdighan ulugh bina karliq,milly ma’arip nispy menidin éytqanda shu milletning konkirét tarixi, ijtima’y, milly we rohiyet alahidiliklirini asas qilghan, qaratmiliqiküchlük telim- terbiye xizmitidin ibaret.

Aptonom rayunimizda milly ma’arip, bulupmu uyghurlargha qartilghan millyma’arip öz obyéktlirining halqiliq ajizliqlirini éniq bayqighan weqaratmiliqqa ige telim- terbiye wastilirining ünümdarliqini rushen’gewdilendürgen bulushi lazim. Méningche, halqiliq mesile uyghurrohiyitidiki héssiyat qurulmisining tepekkür qurulmisidin üstün bulushhadisisni terbiye arqiliq tedrijiy tertipke sélishtin ibaret. Bumesilni hel qilmay milletning ichki uyushchanliqi we tarixi, en’eniwi’izchilliq mesilisni chüshendürgili, tedrijiy hel qilghili bolmaydu.

Melumki, «milletning muhim bayliqi-xelqning meniwi qiyapitidin ibaret» (chérnéshwiskiy). Xelqning meniwi qiyapitining yuqiri-tüwenliki axirqi hésabta nezeriywi tepekkürgha baghliq.
Nezeriywi tepekkür del marks terpidin «öz zamanisning meniwi taji» dep atalghan ilmy tepekkür we pelsepiwi tepekkürdin ibart.

Milli ma’arip öz obyéktlirining nezeriywi tepekkü jehettiki’ajizliqini yéterlik mölcherligen halda terbilen’güchilerge pelsepe,tebi’et penliri, qanunshunasliq, jemyetshunasliq we tarixi penlerdinnuqtiliq terbiye bérishi, oqughuchilarni matématka, logika we siyasy-iqtisadqa a’it penlerni igilishige köprek ilhamlandurshi kérek.

Féyxtiwan’gér «mentiqiy tepekkür- insaniyet tengrisi» dése, én’gilis «dunyada birer millet aldinqi qatarda turimen dése, nezeriywi tepekkürdin bir minutmu ayrilalmaydighan bulushi lazim» dégenidi. Elwette, bu «edebiyat-sen’et bilen shughullanmasliq kérek, edebiyat-sen’ette nezeriywi tepekkür yoq dégenlik emes». Bu, peqet bizde edebiyat-sen’etke nisbeten, edebiyat-sen’et kitabliri, gézit-zhornallargha nisbeten, edebiyat-sen’et ijadiyitige nisbeten pelsepe, tebi’et penliri, iqtisad, qanunshunasliq, jem’iyetshunasliq, tarixshunasliqqa oxshash gholluq ilmiy, nezeriywi tepekkür wastiliri, ijadiyet xahishi we netijiliri tolimu kem dégenlik.

Biz a’ililerdin jem’yetkiche kishilerni qa’ide-pirinsiplar boyche pikir yürgüzidighan, sözleydighan, öz héssiyatlirini tizginliyeleydighan, musteqil pikir yügüzeleydighan qilalisaq, balilarni kichikidin bashlapnezeriywi tepekkür yürgüzüshke yiteklep, tebi’iy pen kuruzhuklirigha uyushturup, ularda nezeriywi tepekkür égizlikini igileshke intilish aditini yétildürelisek, bu meqsette bushashmay bir qanche yil qétirqinip ishlisek chuqum körünerlik netije qazinalaymiz.

Nezeriywi tepekkürning üstün we ewzel muhitini yaritish, miningche uyghur milliy ma’aripning asasiy yétekchi éngi we tarixiy xizmiti bulup hésablinishi kérek.

Abdushukur Muhemmed’imin Ruba’iyliri


alim-abdushkur-memtimin

(1)
Gül échilmas gülge gül dewran baharing bolmisa ,
Sayrima bulbul kebi gül ixtiyaring bolmisa .
Zinnet hem tilesh bilen shöhret sanga bolmas repiq ,
Qayghu ya shadliqqa tutqan pexru, aring bolmisa .
(2)
Qaysi bir rengdar chéchekning hösni didaringche bar,
Qaysi bir yaqut qedehning keypi xumaringche bar .
Gülge bulbul, jamgha meyxor bend – sheyda biguman ,
Qaysi sheydaning piraqi men giriptaringche bar ?
(3)
Meyli shah, meyli gaday ilkide bir xezine yatur,
Ol ömür goya rawan derya kebi tinmay aqur.
Shahlar aware bolghan xezine – chin xezine emes,
Shexsi xislet étibaring üstide bashing qatur.
(4)
Gül tolup turghan béghinggha körgili rena kélur,
Yer tayap yatqan chéghingda yaninga dena kélur.
Bezide derya quruq, bezen basar chölni qiyan,
Rengmu reng obrazgha baq, sheklidin mena kélur.
(5)
Ayni tutmaq, kökke oq atmaq sanga shöhret emes,
Taju – textingge pükünmek bildürer hörmet emes.
Yaxshiliq el shenini, el bextini mizan qilar,
El üchün chekseng riyazet – u bext, hesret emes.
(6)
Xar bolup aptapta yatsang kim séni xar eylimes,
Jür’iting bolmaydiken kimlermu dishwar eylimes.
Qut tépip shah tajida qilsang jula zumret bolup,
Herqachanda, her zamanda kim séni yar eylimes?
(7)
Qoy jahan meghrurluqing, israp sanga shöhret emes,
Hem téjesh, kemter yashash bexting üchün külpet emes.
Boldi rim axir halak keypi – sapa, shöhret bilen,
Kim pétin’ghay éytqili – bu kün yene qismet emes.
(8)
Tamaxorluq xunuk illet, uningdin sorma wijdanni,
Közining achliqi hetta görige tashlighay janni.
Tamadin muddi’a pütmes, tamaxor nepsi bir toymas,
Uningdin qaysi illet zor yoqatqan qedri insanni?
(9)
Tesewwur etmikim sherttur topadin tutiya izlep,
Tepekkur qilmiqim hajet awamdin ewliya izlep.
Bihed hadis jahan ichre keremdin özge shöhret yoq,
Béze qeddingni ey danish musheqqettin ziya izlep.
(10)
Piraq otung kasapettur, séghinmaq deshti apettur,
Chüshesh goya sa’adettur , wisaling misli amettur.
Déme lewzimni derwish halida éytqan junun ehdi,
Qelender qelbide idrak – jahan shahi riyasettur.
(11)
Tekebburluq nishan bolghay – eqil kor bolsa amettin,
Kébir külgen chéghi qalmas nishane istiqamettin.
Tekebburlar ömür deryasida buzhghunni dölet der,
Qomushta bolmighay xislet chinarliq qeddi qamettin.
(12)
Shé’ir shöhret emes, emgek – sapasi his we idrakta,
Siyaqing qanchilik bolsa körün’gey sözde – eynekte.
Tepekkur kanini qazmay, tesewwur tiklimek müshkül,
Jawahir tapqili bolghay köngül keng bolsa kökrekte.
(13)
Saba yighlaydu ah éytsam chidalmay nale – zarimgha,
Zémin tewreydu dad éytsam méning mungluq qararimgha.
Yürüp men bipayan yollar ara sergeshte derwishtek,
Bilelmesmen nesbi teqdirim qaygha bararimgha.
(14)
Pidakarliqta men – men de, özüngni daldigha almay,
Qusur yüz berse men – men de, gunahni özgige artmay.
Halawette déme men – men, yarashmas merdke menmenlik,
Nezer sal shunche menmenler yatar tar qebridin artmay.
(15)
Ger weten dep küylisem nezmem ichidin bal aqar,
Sine – qelbimni hésabsiz söygü ilhami qaqar.
Bu ana tupraqqa shan qoshmaq oghulluq istikim,
Qilsa perwaz misli sumrughdek anga alem baqar.
(16)
Sizge sundum nezme diwan – bir quta marjanini,
Yaki sundum zer qepezde bulbuli xendanini.
Etiwarlap etirdek qilmang uni shishige bend,
Her nezim bir gül, kézip tizdim weten bostanini.
(17)
Köngülning qulpini achqay sözüngde bolsa ger hikmet,
Jidelning urughini chachqay sözüngde bolsa ger illet.
Kishlik qedri söz birle, sapayinggha sözüng shahid,
Güzel söz qut ata qilsa, xunuk söz yetküzer külpet.
(18)
Jahalet bir xunuk tünki , bu tün perdisi gheplette,
Bu gheplet bir chüshekeshki , uning her ewji dehshette.
Nadanliqning tüpeyli pitne- böhtan , reshik- heset qaynar,
Anga el ashighi qaxshar körüp bu halni hesrette.
(19)
Kishining xulqi – meylide tepekkür sayisi bardur,
Ümid tughqan kishi her xil , uning öz ghayisi bardur.
Meger ten wejini mizan’gha salsang, perqi az, emma
Qelbler perqi yer-asman , uning ne charisi bardur.
(20)
Qismiti qamus hayatning, her béti rahet manga,
Meyli qayghu, meyli shatliq, kelgini amet manga.
Bolsa ger qelbimde hékmet qilghusi jutni bahar,
Bolmisa qelbimde hékmet amitim apet manga.
(21)
Nétey , apet muhebbettin yürekte boldi ot peyda,
Tüteksiz ushbu ateshni körüsh tes bolsa dil ema.
Chiragh perwanisin körgen chéghimda oylimaymen héch,
Méni qildi nesiwem aqiwet perwanigha sima.
(22)
Hesetxor bolsa baghwen ne échilghay baghda gül rena?
Özini pitnichi -bulbul dése xendide ne mena?
Birawlar zemzemin maxtap , tükürse öz bulaqigha,
Bolur chöllük mukapati qilip nem qetrige teshna.
(23)
Körüp mestane boldum men wapadin bixewer yargha,
Muhebbet mesh’ilin ushlap érishtim nari gülzargha.
Köngüldin achmidi xilwet, léwidin sunmidi sherbet,
Piraqi mehliya qildi chékimsiz janni koknargha.
(24)
Kishini ot ara tashlap tutunma özge bir kargha,
Kechürgin bolsa ger nuqsan, saxawet qil eyipkargha.
Köngülning kengliki dölet, zeher tutmaq – zeher yutmaq,
Hesettin dargha asqanning yézilmish qismiti dargha …
(25)
Qaqaqlap külmiki zinnet güzelning shadu – xendanda,
Duttarni chalmiqi rahet uning rengdar pishaywanda.
Bügün men toz bilen goya bu baghda seylide boldum,
Yumulghaymu közüm ete uni körmestin armanda?
(26)
Qonidu sumrugh chinargha, bezide qaqshalghimu,
Xisliting hem qismiting tesir qilur iqbalghimu.
Gerche hékmet qamusigha mena éytsangmu, yene
Bezide oxshaydu hadis remchi salghan palghimu.
(27)
Tuman basmas hawa bolmas payansiz deshtu – deryada,
Guman kirmes köngül bolmas ne dana yaki tersada.
Guman birle pikir qilma, eqil zéhning quyash bolsun,
Pikir textingge sheytan shah – guman birle temennada.
(28)
Piraq otung kasapettur, séghinmaq deshti apettur,
Chüshesh goya sa’adettur, wisaling misli amettur.
Déme lewzimni derwish halida éytqan junun ehdi,
Qelender qelbide idrak – jahan shahi riyasettur.
(29)
Séning jadu közüngning tutquni bolup yoqalghanmen,
Özümni axturup tapsam chéchek bostanigha tolghanmen.
Teqezza eylimes bulbul kebi qelbim qepezgahni,
Qizilgül dep tikenler destidin qan’gha boyalghanmen.
(30)
Lawazimliq emes dostluq, uning yiltiz – shéxi hörmet,
Meger dostluqqa dan tikseng, uning yapraq – bixi hörmet.
Uni bu, bu uni ishqa sélish dostluq emes, lapqut,
Gherez shu bolsa dostluqtin uni sen bashtiraq terk et!
(31)
Uluq xahish bilen aqsun ayaqing astigha qanim.
Ki tupraq astida körsemmu bextingni qedirdanim.
Shepeq asmanida hördek belen awaz bilen uchsang,
Nichun külmes quchup shebnem lehet üstide reyhanim?
(32)
Meyli sen hayat dep üzüngni bezle.
Meyli sen ülum dep ibadet izle.
Heq – naheq chirmiship ketken alemde.
Ilimni qedirlep heq sözni sözle.
(33)
Séning oqyaliring qildi tinimni tozutup weyran.
Shipa qilma tiwip bes! ol bolup qalsun sadaq orman.
Séning epsunliring goya qilichtek tildi sinemni,
Yaramni tikme, qan deryasidin üzsun kémeng her yan.
(34)
Erk üchün jandin juda bolmaq sherepke iptida,
Leniti kündür yashash bolmay xalayiqqa pida.
Öz öyining rahiti aldarmu merdning qelbini?
Téxi ghurbet zenjiri tursa ghériblar boynida.
(35)
«qadir alla» ot emes, tupraqta ten qilsa bina,
Xuddi ot ketken binadek men piraqqa muptila.
Gerche su otni üchürse, közde yashim yagh peqet …
Köz yéshim ot üstige otni qoshup boldi bala.
(36)
Köngul bir qush, güzel söz dan-ozuqi,
Bu dan-ozuqta hem bar qush toziqi.
Güzel söz bolsa ger dildin bésharet,
Uning meghrur lepilder ghelibe tughi.
(37)
Milletni milletning tilidin bildim.
Milletning tilini élidin bildim.
Öz tilini xar qilghan millet xar millet,
Ularni bixudlar xilidin bildim.
(38)
Kishilik zinniti sözdur, yene alemge xaqan söz,
Güzel söz baghu-bostan, tuti hem bulbulche xendan söz.
Ömür-mektep, tilawet eyliseng irpan -ilim köptur,
Bu irpanlarni ming yultuz diseng, zer perqi cholpan söz.

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«Atu» Pajiyesi


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1918-yili may éyida, yéngi tikliniwatqan sowét hakimiyitining almutini igiligen qizil gwardiye qisimliri teripidin qazaqistanning yettisu tewesidiki uyghurlarni qara-qoyuq qirghin qilish qanliq weqesi yüz bergen. Bu paji’e tarixta qazaqche «atu» paji’esi dep atalghan. Nahayiti qisqa waqit ichide yettisu uyghurliridin 20mingche adem qirghin qilinip, mal-mülki talan- taraj qilin’ghan. Ayrim yaman ademlerning milliy kemsitish we milliy ziyankeshlik qilish süyqesti bilen keltürüp chiqirilghan uyghurlirini éghir balayi-apetlerge yettsiu uyghurlirini éghir balayi-apetlerge duchar qilip, ularning qelbide untulghusiz chongqur yara qaldurghan.
Néme üchün yéngi tikliniwatqan sowét hakimiytining qoshunliri uyghurlarni qirghin qilidu?
1917-yili rosiye öktebir inqilabi ghelbe qilip, char padishah hakimiyiti aghdurulghandin kéyin, tarmar qilin’ghan aqlar armiyisining qalduqliri yoshurun türde jay-jaylargha bérip tetür teshwiq qilip, kishilerni öz teripige ötüshke we sowét hakimiytini aghdurup tashlashqa qutratqan. Aqlarning az sanliq ofitsérliri almuta wilayitidiki her millet ahalisi arisidimu «bolshéwiklar xelqni jazalaydu, ach-yalingach qoyidu, öltürüp qiridu, shunga ularni yoqitish kérek» digen’ge oxshash eksiyetchil teshwiqatlarni élip bérip, kishilerni éziqturup, yaman yolgha bashlashqa urun’ghan. Mushundaq teshwiqatlar yettisu tewesidiki chélek qatarliq jaylarda yashaydighan tewesidiki chélek qatarliq jaylarda yashaydighan uyghur ahalisi arisidmu élip bérilghan. Heqiqiy ehwalni bilmeydighan bir qisim uyghur yashliri sowét hakimiytige qarshi bir ochum yerlik emeldarlarni aldap we zorlap teshkillishi bilen sowét hakimiytige qarshi bezi heriketlerge qatnashqan. Mesilen, 1918-yili féwral éyining axirida bir qisim yerlik eksiyetchi emeldarlar qarisu bolusluqidiki bir qisim uyghur yashlirini qaymuqturup ularni ketmen-gürjek, ara-orghaqqa oxshighan intayin qalaq qorallar bilen qorallandurup, sowét hakimiytining qizil gwardiyisi igiligen almuta sépiligha hujum qildurghan. Sépil ichidiki yaxshi qorallan’ghan qizil gwardiye qisimliri qattiq qayturma zerbe bérip, 2-mart künige qeder isyanchilarni we taranchilarni pütünley tarmar qilighan. Sépilgha hujum qilghuchilardin nurghun adem qirilghan. 150 atliq taranchidin aran 5-6 si saq qalghan.
Sépil ichidiki qizil gwardiye komandirliri iwan mamuntuq, murayéflar mesilisige intayin xata halda milletchilik nuqti’iyneziri bilen mu’amile qilip, 1918-yili may éyida uyghurlargha öch élish xaraktérlik jaza yürüshi qozghighan. Murayéf qoshunliri almutidin ghaljatqiche yolgha chélek, kéykway, inchikibulaq, qoram, lawar, maliway, qarituruq, baysét, qara yota, gheyret, awat, dolata, tügmen dégen’ge oxshash uyghur yéza-qishlaqlirigha hujum qilip, almuta sépili weqesi bilen qilche alaqisi bolmighan 7 yashtin 70yashqiche bolghan bigunah uyghurlarni qara-qoyuqla rehimsizlik bilen qirghin qilghan.
«uyghur awazi» gézitining 93-yil 5-iyunda élan qilghan matériyallargha qarighanda, atu paji’esi eng deslep chong aqsudin bashlan’ghan. Murayéf qoshunliri bu jayda 200 din oshuq uyghurni ottura kocha bilen heydep kélip sadir iman dégen kishining ishiki aldida olturghuzup, arqa tereptin pilimotqa tutqan. Ölmey midirlighanlarni neyze bilen sanjip, tapancha bilen étip öltürgen. Kochimu-kocha, öymu-öy axturup tutup kélin’gen uyghurlar oqqa tutulghan’gha qeder «bizge éytilidighan birer yaxshiliq bolsa kérek» dep oylap, özlirining ushtumtut qirip tashlinidighanliqini xiyalighimu keltürmigen. Chilek nahiyisining lawar, inchikibulaq dégen yéziliridimu murayéf qisimliri uyghurlarni intayin échinishliq türde qirghin qilghan. Lawarning östeng suliri qizil qan’gha boyalghan. Tügmen yézisi ammiwi qirghinchiliqning axirqi chéki bolup, bu yerdimu nurghun bigunah uyghur ahalisi qirip tashlan’ghan.
Nechche 10 kün dawam qilghan atu qirghinchiliqi jeryanidiki deslepki melumatlardin qarighanda, nechche minglighan uyghur ahalisi öltürülgen. «uyghur awazi» gézitining 1993-yil 18-iyun sanida élan qilin’ghan bir matériyalda melum qilinishiche, peqet chilek nahyisining qoram yézisidila 3000 gha yéqin uyghur ahalisi qirip tashlan’ghan.
Naheq qirip tashlan’ghan kishilerning a’ile teweliri we uruq-tughqanliri uzaq yillarghiche judaliq we uwaliq derdini tartqan, maddiy we meniwi jehettin xarlan’ghan.
Uningdin bashqa, qirghinchiliq dawamida qattiq wehimige chüshüp ürküp ketken san-sanaqsiz uyghur ahaliliri jan qayghusida terep-tereplerge pétrap qéchip kétishke mejbur bolghan. Beziler tagh-öngkürlerge yoshurun’ghan, beziler uzaq seperlerde hérip charchap, ach-yalingach qélip herxil késelliklerge giriptar bolup azap chekken, yüzligen ushshaq balilar we téni ajiz qérilar acharchiliq we késellik sewebidin alemdin ötken, nurghunlighan ahale bashqa yurtlargha we chet ellerge qéchip ketken. Qéchip ketken uyghurlarning öyide qalghan mal-mülükliri talan-taraj qilin’ghan. Qisqisi qirghinchiliqtin kéyinki sersaniliqtin, sergerdanliq we ighir turmush téximu uzaq dawam qilip, pütkül yettisu tewesidikki uyghurlarning köpinchisi uzaq mezgilgiche ésige kélelmey qalghan…
Yettisu oblastida sowét hakimiyiti tiklen’gendin kéyin, 1918-yili awghust éyida almuta uyézdiliq déhqanlar qurultiyi chaqirilghan, qurultayda atu paji’esi qattiq eyiplinip, naheq qirip tashlan’ghan uyghurlarni aqlash, yurt-makanidin ayrilip qéchip ketkenlerni qayturup ekilip, qiyinchiliqlarni hel qilish, iwan mamuntua we murayéfgha oxshash jallatlarni jazalash heqqide qarar chiqirilghan.
Kéyinche, yerlik sowét hakimiyti organlirining ghemxurliqida, sirtlargha qéchip ketken uyghur ahaliliri qayturup kélinip, ulargha her tereplime maddiy yardemler bérilgen, öy-makansiz qalghanlargha qéchip ketken eksiyetchi baylarning öyliri teqsim qilip bérilgen.
Mexsus komissiye teshkillinip, memlikitimizning ili rayonigha ewetilip, bu jaygha qéchip kelgen uyghurlarning bir munchisi qayturup élip kétilgen. Ili rayonigha ewetilgen komissiye terkibide yettisu uyghurliri ichidin chiqqan ataqliq inqilabchi we siyasiy rehber abdulla rozibaqiyfimu bolghan. Yettisu sowét iniqilabi komitétining rehberliridin biri bolghan a. Rozibaqiyéf ziyankeshlikke uchrighan uyghur ahalisigha ghemghurluq qilip, atu paji’esini eyiplep uyghurlargha yardem qilishni aktip teshkilligen.
1993-yili 5-ayda almuta, yarkent, chélek qatarliq jaylardiki uyghurlar atu paji’esining 75 yilliqini xatirilep yighilishlar we nezir-chiraqlarni ötküzgen, qebristanliqlarni ziyaret qilghan, qurbanlargha xatire munarlirini tikligen.Qasim xoja

(«Ottura asiya tetqiqati» zhurnilining 1993-yilliq 2-1-qoshma sanidin élindi).

Qal Dédi Tengri…


 

Autori: Aynur Muhemmed Tursun

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Dédim men xeyir xosh, xush qal… Istanbul ,
Baghringni ‍ach manga tarim, xantengri …
Lékin kitishke bermidi héch yol,
Qal dédi tengri qal dédi tengri.

Söygüngni ‍istiseng istanbulda sen ,
Bextingni ‍istiseng istanbulda sen ,
‍eslingni ‍istiseng istanbulda sen ,
Qal dédi tengri …qal dédi tengri.

Men dédim bek kichik ‍ümid bek kichik ,
‍udédi bu yerning ‍asmini kengri .
‍ishiq-sen téxi kechmigen kéchik ,
Qal dédi tengri …qal dédi tengri .

Men dédim bu yerdin nime taparmen,
Belki nepsim dep tinmay chaparmen.
Söygüdin bir güzel hayat bérermen,
‍al didi tengri …qal didi tengri.

Bir ghérip ‍ashiqni séghinmisun dep,
Meshuqni ‍özgige béqinmisun dep ,
Muhebbet berdimghu yene ne teleb ,
Ketmekchi bolghining ‍emdi ne seweb?

Men dédim ‍atamni ‍anamni dermen ,
Her deqiq ularning ghémini yermen.
Wetenni söygüdin ‍ela dep turup ,
Bu yat tupraqta qandaq ‍ünermen?

‍u dédi ‍atangni perishtem tapar ,
Xalisam yurtingni qum tupraq yapar,
Hamini sen ‍uni ‍u sini tapar ,
Qal dédi tengri …qal dédi tengri.

Éhtimal ketkinim ketmiginimdur,
‍ashiqqa bu ‍alem bolghanmu kengri ?
Men dédim kétimen,kétimen choqum,
Qal dédi tengri …qal dédi tengri…

22.11.2017 Istanbul

Uyghur Medeniyet Asminidiki Yoruq Yultuzlarning Biri, Dangliq Alim, Dunyagha Tonulghan Tilshunas Mirsultan Osman Ependining Wapatidin Chongqur Qayghurimiz!


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Meshhur tilshunas, newayishunas, «türkiy tillar diwani», «chahar diwan», «diwani gominam», «qutadghu bilig» (perghane nusxisi) qatarliq kilassik eserlerning bash muherriri we neshrge teyyarlighuchisi, «hazirqi zaman uyghur tilining lopnor diyalékiti», «hazirqi zaman uyghur tilining xoten diyalékiti», «elishir newayining yéngidin bayqalghan ghezelliri» namliq kitablarning mu’ellipi, «chaghatay tili toghrisidiki qarashlirimiz», «mehmud kashgheriyning maziri heqqide» qatarliq ilmiy maqalilerning birleshme mu’ellipi, xelq’aragha tonulghan dangliq tilshunasimiz mirsultan osman 1- dikabir 88 yéshida ürümchide alemdin ötti.
Mirsultan osman ependining wapati uyghur diyarining ichi-sirtidiki uyghurlarni qayghugha chömdürgen bolup, chet’ellerdiki uyghurlar bu xewerni anglighandin kéyin, ijtima’iy taratqular arqiliq özlirining mirsultan osmanning wapatigha bolghan teziyelirini tushmu-tushtin bildürüshti we uning uyghur kilassik eserliri we tilshunasliq tetqiqatchigha qoshqan töhpilirini yuqiri bahalashti.
Péshqedem tilshunash mirsultan osman ependi hayat waqtida, hazirqi zaman uyghur tilining di’alékt-shiwiliri tetqiqati we uyghur tilining qéliplishish-ölchemlishish ishliri üchün yürek qénini serp qilip, uyghur tilshunasliq tetqiqatigha öchmes töhpilerni qoshqan.
Muhajirettiki uyghur ziyalilar namidin péshqedem tilshunash mirsultan osman ependini hörmet bilen chongqur yad étip, allahtin merhumning yatqan yérige jennet tilesh bilen birge, qaldurghan ilmiy emgeklirike alahide minnetdarliq bildürimiz.
– uyghur akadémiyisi
Mirsultan osman ependi kim?
Mirsultan osmanof ömrini uyghur tili tetqiqatigha béghishlap hayatini menilik ötküzgen hörmetke sazawer tetqiqatchi idi. U 1929-yili 7-ayning 31-küni hazirqi qazaqistanning yarkent shehirige qarashliq aqkent yézisida tughulghan . 1932-yili ata-anisi bilen bille ghulja nahiyisige köchüp kelgen, 1935-yilidin 1940-yilighiche ghulja sheherlik «ayding» bashlan’ghuch mektipide oqughan. 1943-yili ghulja gimnaziyisini püttürgen. 1945-yilidin 1957-yilighiche naburchik we korréktor bolup ishligen. 1951-yilidin 1957-yilighiche, sabiq merkiziy milletler institutining az sanliq millet kadirlirini yétishtürüsh kursida oqughan. Bir yildin kéyin shu mektepte oqutquchiliqqa teyinlinip, til fakultétidiki ikki qarar xitay oqughuchilargha uyghur tilidin ders bergen. Del mushu chaghda uning könglide omumiy tilshunasliqi bilimlirini etrapliq igilesh, ana tilini yéngiwashtin sistémiliq öginish we tetqiq qilish istiki qozghalghan. Mirsultan osman mushu arzuning türtkisi we oqutushning éhtiyaji bilen aldinqi esirning 50-yillirida uyushturulghan memliket boyiche az sanliq milletlerning til-yéziq ehwalini omumyüzlük tekshürüsh xizmet ömikining 6-etritige qatniship, 1955-yili qeshqer wilayitide, 1956-yili küz hem qish xoten wilayitide uyghur tilining di’alékt-shiwilirini tekshürgen.
Mirsultan osman 1957-yili béyjingdin uyghur diyarigha qaytip kélip, 1965-yilighiche sabiq shinjang institutining til-edebiyat fakultétidiki oqughuchilargha hazirqi zaman uyghur tili we omumiy tilshunasliq derslirini ötken. U bu jeryandimu ana til oqutushini janliq tilni tekshürüsh bilen zich birleshtürüp, 1960-yili yazda lopnurning mirsali, chara, közlek, tikenlik we miren yézilirida, 1962-yili turpan hem ürümchilerde uyghur tilining di’alékt-shiwilirini tekshürgen. Mirsultan osmanning tilshunas nesrulla yolboldi ependi bilen birlikte yazghan «hazirqi zaman uyghur tili» namliq üch qisimliq kitabi 1964-yili yéngi yéziqta neshir qilin’ghan.
Mirsultan osman ependi 1965-yilidin taki 1978-yilining axirlirighiche, uyghur aptonom rayonluq milletler til-yéziq komitétining tetqiqat bölümide uyghur til-yéziqi tetqiqati bilen shughullan’ghan. Shu mezgilde, 1965-yili yazda uyghur tilining fonétika mesililirini chöridep, qeshqer hem xotende nex meydan tekshürüsh élip barghan. 1967-yili yaz we küzde, qazaq tili boyiche ürümchining nensen rayonida, altay, künesning yaylaqlirida élip bérilghan dala tekshürüshige qatniship, bir munche til matériyali yighqan.
1978-yili 10-ayda tyenjinde échilghan tunji qétimliq memliketlik tarixshunasliq yighinida, uyghur medeniyet xezinisidiki bibaha göher «diwanu lughatit türk» we «qutadghu bilik» ni hazirqi zaman uyghur hem xen tillirigha terjime qilip neshir qilish, ssitémiliq bir «uyghur tarixi» kitabini yézish mesilisi otturigha qoyulup, memliketlik pelsepe-ijtima’iy pen tetqiqat pilanigha resmiy kirgüzülgen. Bu téma tebi’iy halda qurulush basquchida turiwatqan uyghur aptonom rayonluq ijtima’iy penler akadimiyisining nuqtiliq tetqiqat türi bolghan. 1979-yili, mirsultan osmanning xizmiti mushu akadimiyining til tetqiqat institutigha yötkelgen. Bu orun ana tilgha ashiq her bir xadim üchün köngüldikidek meripet soruni idi. Mirsultan osman shuningdin bashlap énsiklopédiyilik nadir eser «diwanu lughatit türk» ni hazirqi zaman uyghur tiligha terjime qilip neshirge teyyarlash téma guruppisida bashlamchiliq rolini jariy qildurup, üch tomluq bu katta eserning 2- we 3-tomlirining muherrirlikini qilghan. «diwanu lughatit türk» ni terjime qilish-neshirge teyyarlash jeryani, emeliyette, uni chongqur öginish-tetqiq qilish hem janliq tilni etrapliq tekshürüsh jeryani boldi. Mirsultan osman ustaz ibrahim mut’iy bilen 1980-yili yazda atush we yéngisar nahiyiliride «diwan» gha a’it léksika mesililiri boyiche tekshürüsh élip barghan, 1982-yili qeshqerde «diwan» ni neshirge teyyarlash xizmitini ishligen. Bizde «tirishqan ozar, tirishmighan tozar» dégen maqal bar. Töhpikar ustaz, netijilik tilshunash mirsultan osmanofning izdinish musapisi mushu hékmetlik sözning janliq delili bolalaydu.
Mirsultan osman ömrini uyghur tili tetqiqatigha béghishlighan tetqiqatchidur. Uning tilshunasliq ilmi, jümlidin uyghur tilshunasliqi üchün tökken teri da’ire nuqtisidin tilshunasliqning her qaysi sahelirige, zaman nuqtisidin hazirqi zamandin qedimki zaman’ghiche tutiship kétidu.
Mirsultan osman 1989-yili 8-ayda uyghur aptonom rayonluq milletler til-yéziq xizmiti komitétining pen tetqiqat bashqarmisigha yötkelgen. U bu organdimu bir qolda tetqiqatni, yene bir qolda til tekshürüshni ching tutqan. U shu yilning axirida tilshunas amine ghappar bilen birlikte qaghiliq nahiyisining paxpu yézisida neq meydan til tekshürüshi qilip, «qaghiliq nahiyisining paxpu shéwisi toghrisida» serlewhilik maqalini élan qilghan. 1996-yili yazda, sherqiy uyghur rayunidiki qumul nahiyisining tömürti, aqtash yézilirida til tekshürgen. U etrapliq tekshürüsh, inchike tetqiq qilish hem hardim-taldim démey izdinish netijiside özi yalghuz we bashqilar bilen birlikte «hazirqi zaman uyghur tilidiki teqlid sözler toghrisida», «hazirqi zaman uyghur tilidiki rewishler toghrisida», «chaghatay tili toghrisidiki qarashlirimiz», «‹qutadghu bilik›te ipade qilin’ghan edebiy til toghrisida» qatarliq bir munche ilmiy ilmiy maqalilarni élan qilghan. «uyghurche-xenche lughet», «hazirqi zaman uyghur edebiy tilining imla lughiti», «hazirqi zaman uyghur edebiy tilining teleppuz lughiti», «hazirqi zaman uyghur tili di’aléktliri», «hazirqi zaman uyghur edebiy tilidiki tinish belgiler we ularning qollinilishi», «qisqiche tilshunasliq lughiti», «hazirqi zaman uyghur edebiy tili tawushlirining akustikiliq tetqiqati», «hazirqi zaman uyghur edebiy tilining imla we teleppuz lughiti», «hazirqi zaman uyghur tilining qumul shéwisi», «hazirqi zaman uyghur tilining lopnur di’alékti», «hazirqi zaman uyghur tilining xoten di’alékti» qatarliq yirik eserlerni özi yalghuz we bashqilar bilen wujudqa chiqarghan. Bu eserlerdin bir qanchisi uyghur aptonom rayoni boyiche élip bérilghan pelsepe-ijtima’iy pen tetqiqat netijilirini bahalashta alahide derijilik, 1-we 2-derijilik mukapatlargha érishken. U yene «jahanname», «uyghur shéwiliri sözlüki» qatarliq muhim eserlerning mes’ul muherrirlikini qilghan. 1985-we 1999-yilliri shinjang uniwérsitétida échilghan chaghatay tili öginish kursigha chaghatay tili grammatikisidin ders ötken. 80-yillarning otturiliridin étibaren, yette qararliq 10 nechche aspirantqa hazirqi zaman uyghur tili di’aléktliri we chaghatay tili derslirini ötüp, uyghur tilshunasliqi boyiche magistir terbiyilesh xizmitigimu tégishlik hesse qoshqan. Shinjang uniwérsitéti aspirantlirining magistirliq dissértatsiye yaqlash yighinlirida bahalighuchi bolghan.
Mirsultan osman yene chet’ellerde ilmiy ziyaretlerde bolup hem ilmiy muhakime yighinlirigha qatniship, chet’eldiki kesipdashlargha özining tetqiqatide heqqide bir qanche qétim léksiye sözligen. 1999-yili yaponiyining kyoto uniwérsitétida «lopnur di’aléktining alahidiki toghrisida» dégen témida, 2000- yili türkiyide xoten di’alékti heqqide léksiye sözlep, léksiye anglighuchilarning qarshi élishigha sazawer bolghan.
U yene 2015 – yili 18-dikabirda türkiye ghazi uniwérsitéti teripidin «abduréhim ötkür wapatining 20-yili we mirsultan osman tewellutining 85-yili» munasiwiti bilen ötküzülgen «xelq’ara uyghur tetqiqati ilimiy muhakime yighini» gha qatniship, özning tetqiqati heqqide melumat bergen.مىرسۇلتان-1

Mirsultan osman 1960-yili sabiq shinjang institutining til fakultétida léktorluq ilmiy unwanigha, 1983-we 1987-yilliri kandidat tetqiqatchi we tetqiqatchi ilmiy unwanigha érishken. 1983-yili uyghur aptonom rayoni boyiche munewwer mutexessis bolup bahalan’ghan. 1991-yili memliket boyiche töhpe yaratqan munewwer mutexessis dep bahalan’ghan. U «diwanu lughatit türk» ni retlesh, neshr qilish, tetqiq qilish xizmitige qoshqan töhpisi üchün nurghun shereplerge na’il boldi. 2005-yili qeshqerde échilghan «mehmud kashgheriy tughulghanliqining 1000 yilliqini xatirilesh memliketlik ilmiy muhakime yighini» da mirsultan ependi bilen bashqa toqquz alimgha «diwanshunasliqtiki töhpikar» sherepnamisi bérildi. 2008-yili shinjang uniwérsitétida échilghan «mehmud kashgheriy tughulghanliqining 1000 yilliqini xatirilesh ilmiy muhakime yighini» da mirsultan ependi bilen imin tursun ependige diwanshunasliqtiki töhpisi üchün ton keydürüldi.
Ana til millet mewjutluqining yiltizi. Ana tilni öginish, qollinish we rawajlandurush ene shu til arqiliq tili chiqqan her qandaq kishining bash tartip bolmaydighan mejburiyiti, burchi we ana til aldidiki qerzi. Bir némis alimi shundaq deydu: «bir milletning tili shu milletning rohi, bir milletning rohi shu milletning tilidur». 60 nechche yildin buyan ana tilimizning sapliqi, mukemmelliki we tereqqiyati üchün méhnet qiliwatqan, muqeddes burchini ada qilish üchün minnetsiz tetqiq qiliwatqan, ter töküwatqan, hérish-charchashni bilmeydighan alim mirsultan osman yéshining chongiyip qélishi, salametlikining burunqigha yetmeywatqanliqigha qarimay, tilshunasliq tetqiqatini izchil dawamlashturghan.
Mirsultan osmanning tilshunasliq sahesidiki ilmiy tetqiqat netijiliri til tetqiqatchilirining muhim paydilinish matériyali bolsa, ilimge tutqan pozitsiyesi, turmushtiki addiy-saddiliqi, el-jama’etke tutqan dostane-xushchaqchaqliqi bilen hemmimizning ülgisidur. Axirida mirsultan akigha allahtin meghpiret, yatqan yérige jennet, a’ilisige sewir we xatirjemlik tileymiz!

 

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